Drolshagen. Sein Heimdebüt feiert Michael Kügler, neuer Trainer des SC Drolshagen. Am Sonntag kommt der Tabellenzweite Ostinghausen.

Die Überschrift hat dem neuen Trainer des SC Drolshagen nicht gefallen. „Kein guter Einstand für Michael Kügler“ stand über dem Bericht zum ersten Spiel des 42-Jährigen als Übungsleiter des Fußball-Landesligisten. Beim Spitzenteam und neuen Tabellenführer SpVg Hagen 11 hatte der Vorletzte Drolshagen zum Kügler-Einstand mit 0:2 verloren. Mit der Leistung seiner neuen Elf war der Nachfolger von Patrik Flender aber alles andere als unzufrieden. „Die Mannschaft hat das sehr gut gemacht. Nur das Ergebnis hat nicht gepasst. Die Mannschaft ist intakt und körperlich sehr gut drauf“, lobt der Ex-Profi seinen Kader, von dessen Qualität er überzeugt ist.

Das neue Trainerteam des SC Drolshagen, von links: Torwarttrainer Jannis Rothstein, spielender Co-Trainer Enes Cimen, Cheftrainer Michael Kügler und Co-Trainer Jan Gummersbach.
Das neue Trainerteam des SC Drolshagen, von links: Torwarttrainer Jannis Rothstein, spielender Co-Trainer Enes Cimen, Cheftrainer Michael Kügler und Co-Trainer Jan Gummersbach. © Olpe | Verein

Beim Heimspiel gegen den FC Arpe-Wormbach (4:1) stand Michael Kügler noch als Zuschauer am Rand. Zwei Tage später leitete der 42-Jährige das erste Training bei seinem neuen Verein. Viel Zeit blieb da nicht, um die Mannschaft auf das schwere Auswärtsspiel in Hagen vorzubereiten. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden vom Team“, berichtet der neue Drolshagener Cheftrainer von einem „sehr positiven Eindruck“ im neuen Umfeld.

Michael Kügler war nicht der einzige Kandidat, mit denen Domenik Vitale Kontakt aufgenommen hat. Aber im persönlichen Gespräch hat Kügler den Sportlichen Leiter des SC Drolshagen und den Ehrenvorsitzenden Joachim Stachelscheid sofort überzeugt. Den erfahrenen „Josta“ Stachelscheid hatte sich Vitale bei dieser wichtigen Entscheidung an die Seite geholt. „Michael war sehr gut auf das Gespräch vorbereitet. Seine Analyse hat fast zu 100 Prozent gestimmt“, berichtet der Sportliche Leiter. Auch das selbstbewusste und bestimmte Auftreten des 42-Jährigen hinterließ Eindruck. Der Vertrag mit dem Flender-Nachfolger gilt bis zum Saisonende 2024/25.

Die sportliche Vergangenheit von Michael Kügler mit prominenten Stationen wie Borussia Dortmund, 1. FC Nürnberg, VfL Osnabrück, Dynamo Dresden, SF Lotte und 1. FC Kaan-Marienborn sprach sicherlich nicht gegen ehemaligen Trainer des SV Ottfingen (2016 bis 2018). Seinen Heimatverein SV Dahl-Friedrichsthal führte Kügler von der C- bis in die A-Kreisliga. Fünfeinhalb Jahre war er hier tätig, als sportlicher Leiter und zuletzt als Trainer.

„Ich habe mich in Dahl-Friedrichsthal pudelwohl gefühlt, das war eine super Zeit“, blickt Michael Kügler zurück. Aber „irgendwann“ wollte der ehemalige Profi, der in seiner aktiven Zeit immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen worden ist, „höherklassig trainieren“. Als beim Landesligisten SC Drolshagen der Trainerstuhl frei wurde, suchte er die „sportliche Herausforderung“ nach dem Motto: „Wenn nicht jetzt, wann dann“.

„Der Zeitpunkt für Dahl-Friedrichsthal war nicht optimal“, weiß der ehemalige Trainer natürlich. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Für mich persönlich war es der richtige Schritt“, ist Michael Kügler aber überzeugt. Wie Drolshagens Sportlicher Leiter Domenik Vitale legt er großen Wert darauf, dass die Gespräche mit seinem Ex-Verein sauber über die Bühne gegangen sind. „Wir wollen keinen Ärger mit Dahl haben“, bekräftigt Vitale.

„Sportlich kann ich verstehen, dass Michael höherklassig trainieren will“, sagt Patrick Halbe. „Wir haben uns mit Drolshagen geeinigt“, bestätigt der Sportliche Leiter des A-Ligisten den „reibungslosen Ablauf“. Aber es hätte so kurz vor der Winterpause keinen ungünstigeren Zeitpunkt geben können. „Wir hatten von heute auf morgen keinen Trainer mehr“, betont Halbe. Und das zu einer Zeit, wo die Gespräche mit den Spielern für die neue Saison anlaufen. Bis zur Winterpause übernimmt Chris Hardenack, spielender Co-Trainer und laut Patrick Halbe „wichtigster Spieler“ des A-Kreisligisten, die Kügler-Position. Nach einem neuen Cheftrainer wird gesucht. Halbe: „Wir befinden uns in Gesprächen“. Im Übrigen glaubt er nicht, dass „uns das aus der Bahn wirft“.

Die beiden Spiele bis zur Winterpause haben es für Drolshagen in sich. Nach der Partie beim neuen Spitzenreiter SpVg Hagen 11 gastiert am Sonntag mit dem Zweitplatzierten SF Oestinghausen das zweite Topteam am Buscheid. Nach dem spielfreien Totensonntag geht es für die Kügler-Elf nach Erlinghausen. Erst nach der Winterpause ist Neuzugang Ahmet Kalkan für den SC Drolshagen spielberechtigt. Der schnelle und torgefährliche Angreifer kommt vom Bezirksligisten SV Türk Attendorn und hat am Buscheid schon einmal mittrainiert. Von ihm erhofft sich Neu-Trainer Michael Kügler zusätzliche Offensivpower.