Finnentrop/Bamenohl. Der Tag ging, das Malheur kam für den Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl.
Als sich in der ungewohnt frühen Dunkelheit der neuen Winterzeit schon alle mit dem 1:1 (0:1) des Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl gegen Türkspor Dortmund 2000 angefreundet hatten, schlug die Zufriedenheit der Heimfans in Entsetzen um. Es lief die 92. Minute, als SG-Spieler Daniel Jung gut 25 Meter vor dem eigenen Tor einen Ball unterlief. Der Dortmunder Oguz Karagüzel roch den Braten. Rannte derart unwiderstehlich Richtung Strafraum, dass ein finsterer Gedanke wohl alle Augenzeugen einte: Das geht nicht gut.
Es kam so. Drei SG-Spieler versuchten, den Gästespieler mit vereinten Kräften noch zu stoppen, einer von ihnen, der gerade erst eingewechselte Tim Schrage, muss ihn erwischt haben. Das allerdings regelwidrig. Karagüzel, fiel, Fabian Maibaum pfiff sofort. Semih Yigit jagte die Kugel hammerhart in den Winkel zum 2:1-Siegtreffer der Gäste. So bitter es für die Finnentrop/Bamenohler war, so überschäumend war die Freude auf Seiten der Gäste. Alles, was deren Delegation angehörte, ballte sich zu einer riesigen Jubeltraube in Rot zusammen.
Ärgerliches 0:1
„Das tut weh. Sehr weh“, befand Ibou Mbaye, Trainer der Finnentrop/Bamenohler, kurz nach dem Schlusspfiff. „Wir mussten den Punkt mitnehmen.“ Letztlich habe man durch zwei individuelle Fehler verloren. Nach dem verlorenen Kopfballduell von Jung sei der Dortmunder nur noch durch Foulspiel zu stoppen gewesen. Auch dem Dortmunder Führungstor in der 38. Minute ging ein individueller Fehler voraus. Torwart Armend Shaqiri war ein sicher geglaubter Ball aus den Händen geglitten. Sezer Toy reagierte blitzschnell, schob die Kugel quer zum bestens postierten Torschützen Ibrahim Bulut herüber.
Vor dem Spiel hätte er für ein 1:1 unterschrieben, sagte der SG-Trainer. Im Nachhinein verständlich, wenn man gesehen hat, welche fußballerische Qualität sich da auf dem Bamenohler Rasen entfaltete. Türkspor Dortmund - ein Aufsteiger, nicht zu vergessen - war extrem laufstark, war sowohl in der Abwehr als auch im Angriff stets in großer Personalstärke präsent und hätte auch 17 Minuten vor seinem Führungstor schon treffen können, als Alessandro Tomasello die Torlatte wackeln ließ.
Doch der Bruch im Dortmunder Spiel, und damit die Steigerung der SG, fiel in die 59. Minute. Ein Türk-Abwehrspieler hatte beim Klärungsversuch über den Ball getreten, der Finnentrop/Bamenohler Bernie Lennemann zog mit dem Ballgeschenk auf und davon. Zentimeter vor dem Strafraum zog Simon Schubert die Notbremse, und sah Rot. Phillip Hennes’ Freistoß zum 1:1 war einmal mehr ein Highlight - und schien das Spiel nach und nach zu Gunsten der Gastgeber zu kippen, worauf die SG auch mit viel Einsatz und etlichen Chancen hinarbeitete. Doch es gelang nicht. „Leider. Auch weil der Torwart sehr gut gehalten hat“, blickte Ibou Mbaye zurück, „aber dann wollten wir wenigstens den einen Punkt behalten.“