Finnentrop/Bamenohl. Untergegangen ist die SG Finnentrop/Bamenohl zwar nicht gegen die SF Lotte. Aber etwas zu holen gab es für den Oberligisten auch nicht wirklich.

Elegant, fast schon leichtfüßig führten die Sportfreunde Lotte ihr Können auf dem Rasen der SG Finnentrop/Bamenohl vor. Da spielte ein ernsthafter Titelkandidat der Fußball-Oberliga mit Riesen-Qualität. Diese Truppe aus dem hohen Norden Westfalens ist nicht das Kaliber, an dem sich die Elf von Ibou Mbaye orientieren muss. Eine Niederlage ist da keine Schande.

Man nehme nur den 37-jährigen Marc Heider. Der 314-fache Drittligaspieler bei Holstein Kiel, Werder Bremen II und dem VfL Osnabrück hat in diesem Sommer mit Letztgenannten den Aufstieg in die 2. Liga gefeiert und ist dann zum Nachbarn Lotte gewechselt.

„Man hat gesehen, welche Qualität Lotte hat“, musste auch Ibou Mbaye anerkennen. Was ihm trotz des 1:5 gefiel: „Die Mannschaft hat, im Vergleich zu den letzten Spielen, Reaktion gezeigt. Das ist für mich wichtig. Dass man sieht: Die Mannschaft lebt. Die Mannschaft wollte. Aber wenn der Gegner besser ist, ist er besser.“

Etwas bedauerlich ist aus Finnentrop/Bamenohler Sicht einmal mehr die Optik, wie schon beim 0:6 bei Preußen Münster II. Diesmal war es ein klares 1:5 (0:2), das auf zwei Doppelschlägen fußte: Dem ersten, der die Niederlage einleitete, durch Burinyuy Nyuydine in der 23. und Marc Heider in der 26. Minute. Zwischendurch hatte Can Dogan noch den Pfosten getroffen. Der zweite, der spät die schon erwähnte Optik trübte. Verantwortlich zwei Mal der eingewechselte Tolga Özdemir in der 80 und 87. Minute.

Dazwischen lag das Finnentrop/Bamenohler 1:3, das die Stimmung wieder etwas hob. Gordon Meyers Geschoss aus gut 20 Metern wehrte ein Lotter im Strafraum mit der Hand ab. Schiedsrichter Jonas Fischbach zögerte keine Sekunde. Christopher Hennes, diesmal Kapitän für den verletzten Moritz Kümhof, versenkte die Kugel unhaltbar. Danach hatten die Gastgeber eine starke Phase, es ergaben sich Möglichkeiten zum 2:3.

„Schade, dass es hinten raus dann doch noch fünf Gegentore geworden sind“, sagte Phillip Hennes, der direkt in der 2. Minute eine Chance zur SG-Führung hatte, als er einen Angriff über Daniel Tews und Maurice Danielle Werlein haarscharf neben das Tor setzte. Wer weiß, wie die Partie dann gelaufen wäre.

So lief sie dem 1:5 entgegen. Phillip Hennes: „Ich finde, dass wir es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht haben, wenn man bedenkt, dass es Vollprofis sind. Wir haben eigentlich wenig zugelassen und dann kriegen wir so ein Traumtor, danach das 0:2. Da ist es schwer, nach einer Woche, die wir jetzt hinter uns haben, zurückzukommen.“