Finnentrop/Bamenohl. Die Verabschiedung verdienter Spieler und des Trainers Ralf Behle bei der SG Finnentrop/Bamenohl ließ keinen kalt.
Ein letztes Oberligaspiel hat die SG Finnentrop/Bamenohl zwar in dieser Fußballsaison noch. Das findet in Delbrück am Pfingstmontag statt. Nur ist das Gelände im „Fernen Osten“ Westfalens gewiss nicht der richtige Ort, um seinen verdienten Akteuren eine angemessene Bühne zu bereiten, zumal da gestern große Kaliber von Bord gingen.
Also zelebrierte der Verein dies im letzten Heimspiel. Und mit der Voraussage, dass es emotional werden könne, hatte Ralf Behle nicht übertrieben. Darauf kam er gestern zurück, und fügte hinzu: „Aber jetzt erschlägt’s mich doch.“ Zu dieser geballten Emotionalität, die ihn zu der einen oder anderen Unterbrechung zwang, trug er selbst bei. Seine sieben Jahre bei der SG sind ein Fußballmärchen, hinter dem keine gute Fee, sondern harte und beharrliche Arbeit steckt.
„Als du das Amt von Frank Rottstock übernommen hattest, wusste niemand, wohin der Weg hingehen würde“, blickte Stadionsprecher Frank Altenhoff zurück. Heute wissen wir es. „Du hattest eine großartige Mannschaft und die Jungs einen guten Trainer. Die Erfolge nahmen kein Ende.“ Unterm Strich stehen fast 200 Spiele an der Seitenlinie und 315 Punkte in der Meisterschaft, zwei Aufstiege und insgesamt zwölf Pokalsiege und Gemeindemeisterschaften.
Die SG Finnentrop/Bamenohl ohne Tobias Kleppel ist so unvorstellbar wie Bayern München ohne Thomas Müller. Ein waschechter „local player“, eine Identifikationsfigur mit der Bilanz von weit über 700 Pflicht- und Freundschaftsspielen. Seit 29 Jahren ist „Tobi“ treuer Bamenohlerjung. Seinen großen Wert hat er hundertfach unter Beweis gestellt, und das zuletzt erst im Pokal-Halbfinale am 26. April gegen den SV 04 Attendorn wie auch im Endspiel vor fünf Tagen gegen Türk Attendorn. In beiden Partien wurde er mit frühen Toren zum „Dosenöffner“. Ebenfalls ein Bamenohlerjunge ist Moritz Stange, der gestern verabschiedet wurde.
Eine große Rundreise hat Rafael Camprobin hinter sich: Vom SC LWL über die Jugend von Borussia Dortmund, weiter zur U19 des Hombrucher SV und danach zur U19 des MSV Duisburg in die A-Junioren Bundesliga. Moritz Töne - der spielte 2019/20 noch im Dress des FC Lennestadt. „Dann hatten wir ihn an der Angel, der Königstransfer war 2020/21 perfekt“, blickte Frank Altenhoff zurück auf drei Jahre Übersicht und Spielintelligenz, die Moritz Thöne mitbrachte. „Wir wären sicherlich froh gewesen, wenn er noch ein Bissl bei uns geblieben wäre, „auch du kamst bei uns auf 70 Einsätze und drei Meisterschaftstore.“
Hasan Dogrusöz zuzuschauen, war immer eine Freude. Er liebte den Ball und der Ball ihn. Aber wer daraus schließt, dass da nur Zauberei vonstattenging, irrte. Man ziehe nur man die späten und wichtigen Tore ab, die Hasan Dogrusöz in dieser Saison erzielte, dann käme die SG auf einige Punkte weniger. Frank Altenhoff: „Deine Leistung bei uns seit der Saison 2017/18 war nie wirklich ein Daumen runter: 128 Meisterschaftsspiele, 30 Tore. Deine Frau Susanne und deine kleine Tochter Liya sind nicht allein die größten Fans der schnellsten Maus in Mexico.“