Rüblinghausen. Außergewöhnlich ist schon die Laufzeit der Partnerschaft: Sie reicht bis 2030.
Für so lange haben der VfR Rüblinghausen und Veltins Brauerei ihre Zusammenarbeit festgemacht. In unsicheren Zeiten wie diesen und auch im Amateursport überhaupt ist eine solch langfristige Voraus-Planung ein deutliches Signal. VfR-Geschäftsführer Patrick Berg: „Es geht darum, dass wir Planungssicherheit haben, und eine Partnerschaft, die lebt.“
Jugend im Mittelpunkt
Wenn man von Partnerschaften spricht oder hört, denkt man zunächst an die erste Fußball-Mannschaft, die mit Geld unterstützt wird. „Das kommt hier nicht vor“, antwortete Berg, der von Vereinsseite gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Thomas Meurer die Partnerschaft initiiert hat und pflegt. Berg: „Wir haben natürlich mit Veltins eine wirtschaftliche Vereinbarung. Ganz normal, über Absatzpreise oder Rückvergütung. wie das Schützenvereine oder andere Vereine mit der Brauerei auch haben.“ Aber im Vordergrund stehen andere Dinge.
Fast alles stand unter die Überschrift „Jugend“. Was können die beiden Seiten gemeinsam, auch außerhalb des Spielfeldes, in der Jugendarbeit bewegen? Einmal im Jahr veranstaltet der VfR Rüblinghausen einen Jugendtag. Die Gestaltung läuft dann über Event-Module aus der Veltins Arena, zum Beispiel die Attraktion „Schussgeschwindigkeitsmaschine“ ist. „Um es einfach attraktiver zu gestalten“, sagte der VfR-Geschäftsführer, „das haben wir in der Vergangenheit schon gemacht, und werden es auch weiterführen.“
Neu ist das Thema, dass der Verein einen Kontakt herstellt zwischen seinen Jugendtrainern und der Knappenschmiede. Patrick Berg: „Damit kann man unseren Jugendtrainern mal etwas zurückgeben, wenn sie mal mit professionellen Jugendtrainern zusammenarbeiten, davon kann auch die JSG profitieren.“ Denkbar wären auch Karten für die Arena oder die Bobbahn in Winterberg.
Erfolgreiche Nachwuchsarbeit
Im Grunde ist das, was jetzt besiegelt wurde, die Verlängerung der Kooperation. Denn die besteht bereits seit 2016. Damals habe man überlegt, mit welchem Partner der VfR weiter machen würde. „Wir haben damals und auch jetzt, mit der neuen Vereinbarung, zusammengesetzt und überlegt: Wie gut passen wir tatsächlich zusammen? Mit Blick auf Werte und Ähnlichem. Wir haben dann eine große Schnittmenge gefunden, haben gemeinsame Punkte herausgearbeitet und konnten uns das weitergehend zusammen vorstellen.“
Es sei keineswegs so gewesen, dass man „nicht einfach geschaut hat: Wer macht das beste Angebot - und fertig ist die Laube“, so Berg. Natürlich spielte Wirtschaftliches eine Rolle. „Aber entscheidender war: Wie partnerschaftlich, wie unkompliziert, aber auch, wie kreativ die Zusammenarbeit sein kann.“ Drei Punkte waren relevant: Wo kann der Partner bei der Jugendarbeit helfen, wie beim Gastronomie-Konzept, wie in puncto Wirtschaftlichkeit. Berg: „Und das genau in dieser Reihenfolge.“
Aber der sportliche Erfolg, oder Ertrag, wie man will, ist natürlich keine Nebensache. Im Gegenteil. Patrick Berg kann mit handfesten Zahlen argumentieren: „Wenn man sich die erste Mannschaft ansieht, da sind, glaube ich, aktuell 18 Leute, die in den letzten drei oder vier Jahren hier aus der Jugend gekommen sind. Das ist natürlich ein extrem gutes Ergebnis.“ Und es sei ein Riesenvorteil, wenn die eigenen Jugendlichen in der Senioren-Mannschaft spielen. „Dann ist die Identifikation zwischen den Zuschauern und dem Verein eine ganz andere, und die zwischen dem Dorf und der Mannschaft.“