Ottfingen. Der Kapitän freut sich auf das Bezirksliga-Gipeltreffen gegen den Tabellenzweiten und Nachbarn FC Altenhof.

Die Stimmung beim Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga 5, dem SV Ottfingen, könnte vor dem Gipfeltreffen gegen den Nachbarn und Tabellenzweiten FC Altenhof am Sonntag am Siepen nicht besser sein. Kein Wunder, liegt der SV Ottfingen doch schon mit einem Sechs-Punkte-Polster auf Altenhof auf Platz eins.

Das Team um Mannschaftskapitän Janis Kipping hatte die beiden letzten schweren Spiele gegen Fortuna Freudenberg (3:2) und beim schweren Auswärtsspiel mit dem FC Eiserfeld (1:0) für sich entschieden. „Bei mir herrscht eine große Vorfreude auf dieses Lokalderby gegen den FC Altenhof“, betonte der Ottfinger Spielführer Janis Kipping. „Wir haben uns in den letzten Spielen einen komfortablen Vorsprung erarbeitet und redlich verdient. Ganz besonders in den Heimspielen sind wir eine Macht“.

Weiter legte der Niederscheldener nach: „Mit breiter Brust und Leidenschaft werden wir dieses Spiel angehen, denn wir können ohne Druck in diese Begegnung gehen.“

Der Fußball wurde Janis Kipping praktisch in die Wiege gelegt, denn sein Vater war ein gefährlicher Sturmführer und später Trainer. Die Kippings wohnen knapp 400 Meter vom Rosengarten, der Spielstätte des SuS Niederschelden, entfernt. „Mein Vater war als Trainer viel unterwegs, so hatte meine Mutter alle Trainingsfahrten auf sich genommen. Meine ersten Schritte auf dem Platz waren ein Grundstock für mein soziales Verhalten und für den weiteren Weg auf dem Platz sowie im beruflichen Leben“.

In der B-Jugend nach Olpe

Der Weg aus dem südlichen Siegerland ging ins Leimbachstadion zu SF. Siegen. Es ging für Janis Kipping nun bei den Bambini weiter Als Stürmer hat er bei den Sportfreunden bis zu den C-Junioren gespielt. Anschließend ging es zurück auf die zentralen Positionen im Mittelfeld.

„In der Spielzeit 2010/11 hatte ich meinen Vater als Trainer im Jugendbereich“, berichtet Janis Kipping, „hier war es etwas schwieriger, denn ich musste deutlich mehr bringen als meine Mitspieler. So gab es nach dem Training hitzige Diskussionen über die Übungseinheiten und die Spiele die für den Sonntag schon im Blick waren“.

Nach den B-Junioren ging die Reise in den Nachbarkreis Olpe und Janis Kipping schloss sich für ein halbes Jahr der SpVg Olpe an ,denn er absolvierte eine Ausbildung zum IT-Kaufmann. Nur kurz ging der Weg zu seinem Heimatverein SuS Niederschelden zurück, weil die SpVg Olpe ihre A-Junioren vom Spielbetrieb zurück gezogen hatte. „Zwischendurch hatte ich immer wieder mit schweren Knieverletzungen zu kämpfen, aber sie haben mich nie aus der Bahn geworfen und ich habe mich immer wieder rangekämpft“, sagte Janis Kipping im Gespräch mit dieser Zeitung.

„So war es beim kurzen Intermezzo beim VfL Klafeld-Geisweid“. Dies hat Jochen Trilling, den sportlichen Leiter des FC Kaan/Marienborn, nicht davon abgehalten, Kontakt zu Janis Kipping auf zunehmen. „Meine Zeit beim FC Kaan möchte ich nicht missen. Hier konnte ich den Siegerländer Weg gehen. Das heißt: Beruf und Sport zu verbinden“, so der Vertriebsleiter bei der Firma Hees Bürowelt. „Es ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die den ganzen Mann verlangt, genau wie auf dem Platz.“

Im Oberligakader von Kaan

In der Bezirksligamannschaft des FC Kaan erhielt er die nötige Spielpraxis. Ab der Saison 2016/17 gehörte Kipping fest zum Oberligakader der Breitenbachmannschaft mit seinen späteren Ottfinger Mitspieler Enrico Balijaj oder Michael May.

Die Entwicklung der letzten Tage bei seinem früheren Verein FC Kaan kam für Janis Kipping völlig überraschend: „Mit solch einer Entscheidung hatte ich nicht gerechnet. Es ist schade, dass es zu einer solchen Entscheidung gekommen ist“, stellte Janis Kipping fest. „Der Verein hat sich diese Maßnahme nicht leicht gemacht, den Rückzug in die Kreisliga C zu gehen. Ich denke, diese Entscheidung war aus Sicht des Vereins notwendig. Schade, dass es nun im Siegerland für längere Zeit keinen Verein mehr in der Regionalliga gibt.“

So kam der Anruf von seinem früheren Mitspieler, Michael Kügler, dem damaligen Trainer beim SV Ottfingen, ob Interesse an einem Wechsel zum Siepen vorhanden sei. „Ich habe den Wechsel nicht bereut, denn der SV Ottfingen ist ein familiärer Klub mit einem tollen Umfeld, sowie Fans, die einmalig sind. Vor allem die Kurve ist der zwölfte Mann. Die Kurve unterstützt die Mannschaft immer stimmungsvoll. Ich habe mich eingelebt. Der Fußball im Sauerland hat einen ganz anderen Stellenwert als im Siegerland. Man denke nur an die Derbys gegen den VSV Wenden, Altenhof oder den SV Rothemühle. Die finden immer vor einer stimmungsvollen großen Zuschauer-Kulisse statt“.

Mittlerweile geht Janis Kipping in seine sechste Saison bei den Schwarz-Gelben und ist zum Spielführer aufgestiegen. Eine Aufgabe die der Spieler mit der Nummer 27 ernst und seriös angeht „Mir ist es wichtig, meiner Mannschaft immer zu helfen. Sei es auf dem Platz oder auch außerhalb. Gespräche sind immer wichtig , aber auf dem Platz muss man mit Mentalität und Willen voran gehen“.