Bamenohl. Die B-Elf zeigt eine 1a-Leistung, doch am Ende steht der Fußball-Oberligist mit leeren Händen da.

Der zweite Anzug liefert einen erstklassigen Kampf, aber am Ende nehmen die Gäste die Punkte mit: Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl unterliegt dem Tabellenführer SC Preußen Münster II mit 1:2 (1:1).

Der Applaus ihrer Fans war den Spielern der SG nach dem Spiel gewiss, als sie mit gesenkten Köpfen vom Platz schlichen. 90 Minuten haben sie alles versucht, um gegen den Preußen-Nachwuchs zu bestehen. Am Ende waren es zwei Fehler, die von den Gästen im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt bestraft wurden.

Vorzeichen sind bereits ungünstig

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Dabei standen die Zeichen vor dem Anpfiff schon alles andere als optimal bei der Mannschaft von Ralf Behle. „Wir haben kurzfristig noch weitere Ausfälle hinnehmen müssen, was es für uns ziemlich schwierig machte, einen Plan aufzustellen für das Spiel“, erklärte der Kirchhundemer. So stellte Behle die Mannschaft auf eine Fünferkette um, in deren Zentrum Moritz Thöne aushelfen musste, der sonst im zentralen Mittelfeld die Fäden knüpft.

In der Anfangsphase hielt die Abwehr dem ersten Angriffsschwung der Münsteraner stand. Mehr noch, den Gastgebern gelang es immer wieder, die Gäste mit einem schnellen Umschaltspiel unter Druck zu setzen. So wie in der zwölften Minute als Phillip Hennes im Mittelfeld den Ball annahm, sich drehte und schnell weiterleitete auf die rechte Seite. Dort lauerte der wieselflinke Rafael Camprobin, der den Ball präzise vors Tor auf den zweiten Pfosten brachte, wo Hasan Dogrusöz schon lauerte und zur SG-Führung einschob. „Was die Jungs gespielt haben, war super angesichts der personellen Situation, mit der wir uns rumschlagen müssen“, betonte Ralf Behle.

Prominenz an der Linie: Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball beim Bundesligisten Union Berlin, nutzt das Länderspiel-Wochenende, um an der Linie zu stehen.
Prominenz an der Linie: Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball beim Bundesligisten Union Berlin, nutzt das Länderspiel-Wochenende, um an der Linie zu stehen. © Tim Cordes

Ausgleich kurz vor der Pause

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Mit zunehmender Dauer nahm der Druck der Gäste weiter zu und die jungen Preußen erspielten sich erste Chancen. Doch bis kurz vor der Halbzeit hielt der Bamenohler Abwehrblock. Dann schlug die Stunde von Manfred Osei Kwadwo, der mit einem schnellen Haken zwei SG-Spieler aussteigen ließ, in den Strafraum zog und dann mit großer Präzision den Ball an den Innenpfosten des linken Torwinkels hämmerte, von wo aus die Kugel hinter die Linie fiel. Ein sehenswertes Tor und ein Nackenschlag für die Bamenohler kurz vor der Halbzeit.

Im zweiten Durchgang ging es munter weiter, das Spiel blieb auf einem hohen Niveau. Zunächst waren die Gäste wieder dran, bei denen der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Dildar Atmaca auf der linken Seite in den Strafraum zog und das Außennetz traf, gut zehn Minuten später verhinderte der Pfosten den Treffer des Spielers mit der Nummer zehn. Auf der Gegenseite setzte Phillip Hennes Ansgar Pflüger mustergültig in Szene, doch dessen Schuss ging über das Tor. Es sollte die beste SG-Chance der zweiten Halbzeit gewesen sein.

Entschieden wurde das Spiel drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit als die Hausherren wieder den Ball nicht klären konnten, was SC-Kapitän Luca Steinfeldt ermöglichte, zentral vor dem Gehäuse zum Abschluss zu kommen und zum 1:2 zu vollenden. „Es ist sehr ärgerlich, dass zwei individuelle Fehler letztlich das Spiel entschieden haben. Das darfst du gegen so eine Top-Mannschaft nicht machen, das wird dann sofort bestraft. Dennoch denke ich, dass wir mutig hinten raus gespielt haben und auch unsere Pressingmomente hatten. Wenn wir den Ball hatten, haben wir Münster Stress gemacht haben. Machen wir die beiden Fehler nicht, gehen wir als Sieger vom Platz. Es ist aber auch nicht unverdient, dass Münster gewonnen hat. Unterm Strich hätten beide Seiten ein Unentschieden abgenickt“, war Ralf Behle sicher, der nun darauf hofft, dass sich sein Lazarett bis zum nächsten Spiel beim FC Gütersloh wieder etwas leeren wird. „Das wird bei einigen eng werden“, wusste Behle.