Erndtebrück. Der Fußball-Oberligist findet in Erndtebrück nicht ins Spiel. Entsprechend fällt das Ergebnis aus.

Weil Christopher Hennes das Gegenüber war, boten sich gleich zwei Gesprächsthemen nach der 2:3 (1:2)-Niederlage der SG Finnentrop/Bamenohl in Erndtebrück an. Das angenehme Thema zuerst: Sein sensationelles Tor aus 50 Metern zum 1:2-Anschluss.

„Nein, noch nicht“, antwortete Christopher Hennes, Kapitän des Fußball-Oberligisten, auf die Frage, ob ihm so etwas in seiner Laufbahn schon mal gelungen sei. „Es war ein ruhender Ball. Der Torwart geht auch keinen Schritt zurück. Da habe ich mir gedacht, weil wir kaum Abschlüsse hatten, ich versuch’s jetzt einfach. Entweder geht der sonstwo hin oder ich habe die Chance. Wenn der Ball gut kommt, dann kann der Torwart nicht mehr rankommen.“

Der Ball kam gut. Das 1:2 in der 30. Minute machte Hoffnung auf die Wende am „Pulverwald“. Die trat nicht ein. Womit der unangenehme Teil des Gesprächs an der Reihe war. „Wir wollten dominant spielen und wussten, dass wir dann nur wenig Fehler machen dürfen,“ blickte Hennes zurück, „es war aber von jedem von der Konzentration her zu wenig.“

Schwerer Fehlstart

Der Start ging total daneben. 0:2 lagen die Gäste nach zehn Minuten gegen den TuS, bei dem Tim Schrage drei Minuten, Burhan Tuncdemir 90 Minuten gegen die Ex-Kameraden ran durfte, zurück. Beim 0:1 erlief sich Torschütze Chihiro Inada einen verunglückten Rückpass von Tobias Kleppel, umkurvte Torwart Shaqiri und hatte das leere Tor vor sich. Das 0:2 entstand aus einem Abwehrschlag der Endtebrücker, der zum Konter anwuchs, den wiederum Lars Schardt vollendete. Finnentrop/Bamenohl hatte Alu-Pech durch Julian Scheppe und Rafael Camprobin Corcero. Hennes: „Da kann so ein Spiel auch mal kippen. Und ich glaube, dann ist das Momentum auf unserer Seite.“

Nichts wurde draus. „Wir waren einfach schlecht über die 90 Minuten, so ehrlich muss man sein“, sprach Trainer Ralf Behle Klartext, „wir machen zu viele Geschenke.“ Und wenn man mal selbst Geschenke bekomme, nehme man sie nicht an, spielte der Coach auf die vergebene Chance von Camprobin Corchero an. Im Gegenzug fiel das 1:3.

Die Ausfälle wichtiger Spieler wie Kapitän Moritz Kümhof, Phillip Hennes oder Gordon Meyer ließ Behle nicht gelten. „Jeder hat den Anspruch zu spielen. Wenn ich dann komme, muss ich bereit sein. Aber es lag heute nicht an denen, die eingesprungen sind. Wir waren im Kollektiv schlecht.“

Moritz Stanges Anschlusstreffer zum 2:3 war nicht wirklich einer, dafür fiel, er zu spät, in der 90+3. Minute. Eine Minute zuvor hatte Murat Kaan-Yazer versucht, den Bamenohler Keeper mit einem listigen Heber zu überwinden. Sein Ball landete „nur“ an der Lattenunterkante. Das kann Christopher Hennes eindeutig besser.