Lennestadt. Fußball-Westfalenligist FC Lennestadt schloss die Hinrunde auf dem fünften Platz ab. Denoch gab es einige Turbulenzen.

Dennoch gab es am Ende der Vorrunde einige Turbulenzen, da Trainer Jan Hüttemann seinen Abschied zum Saisonende ankündigte. Wir sprachen mit FCL-Kapitän Kevin Schulte.

Herr Schulte, der FC Lennestadt steht nach der Hinrunde auf dem fünften Platz. Hätten Sie vor der Saison damit gerechnet?

Kevin Schulte: Der fünfte Platz und 20 Punkte, das klingt natürlich erst mal super. Allerdings ist dieser aufgrund der sehr engen Tabellenkonstellation wenig wert. Ich habe damit gerechnet, dass wir über dem Strich stehen, von daher sind wir voll im Soll.

Der FCL hat mit 43 die meisten Gegentore kassiert. Warum? Und wie sehr ärgert Sie das als Torwart?

Wir hatten leider zu viele Spiele dabei, in denen wir eindeutig zu viele Gegentore bekommen haben. Natürlich ärgern mich so viele Gegentore. Aber wenn wir mal ehrlich sind: Seitdem wir in der Westfalenliga spielen, haben wir dieses Thema. Es gibt einfach Mannschaften in der Liga, die genügende Qualität besitzen, um Spiele gegen uns sehr klar zu gestalten. Das Wichtige daran ist, dass wir aus diesen Spielen die nötigen Schlüsse ziehen und es dementsprechend verändern.

Trotz der guten Hinrunde hört Trainer Jan Hüttemann am Saison-Ende auf. Wie haben Sie seine Entscheidung aufgenommen?

So eine Entscheidung muss man akzeptieren. Ich persönlich finde es sehr schade. Die Zusammenarbeit mit Jan hat wunderbar funktioniert und bereitet mir persönlich immer noch eine Menge Freude.

Was man so hört, standen und stehen auch andere Abgänge wichtiger Spieler im Raum. Wie ist der Stand der Dinge?

Die Gespräche für die nächste Saison laufen nach der Trainerentscheidung auf Hochtouren. In die Spielergespräche werde ich nicht eingebunden. Daher kann ich zum aktuellen Stand nichts sagen.

Wie nervenaufreibend waren die vergangenen Wochen, als auch die Abstiegszone wieder näher rückte?

Wir kennen die Situation. Uns ist schon bewusst, dass wir nicht mal eben durch diese Liga marschieren. Wir müssen alles dafür tun, vielleicht mehr als andere Teams, um diese Liga zu halten.

Die Trainerfrage ist ja nun geklärt. Martin Funke und Florian Friedrichs übernehmen als Duo. Florian Goldmann wird Sportlicher Leiter. Sind Sie mit dem Ergebnis der Trainerfindung zufrieden?

Das Ergebnis ist das Beste, was wir uns vorstellen können. Martin kommt aus dem Verein und weiß, wo die Besonderheiten liegen. Darüber sind in der Vergangenheit viele gestolpert. Daher sehe ich die „interne Lösung“ als einzig richtige an. Ich bin froh, dass Florian Friedrichs den Weg weiter mit uns geht. Florian hat sowohl auf als auch neben dem Feld unmessbaren Wert für die Mannschaft und den gesamten Verein. Auch die Entscheidung für Florian Goldmann finde ich sehr gelungen. Florian kennt die Mannschaft und hat selber lange für die Erste gespielt. Ich bin mir sicher, er wird die Rolle super ausführen.

Waren Sie persönlich auch an der Trainersuche beteiligt?

Es gab mehrere Gespräche mit dem Vorstand, in denen verschiedene Eckpunkte der Trainersuche abgestimmt wurden. In den Gesprächen haben wir - Christian Schmidt und ich - auch unsere Sicht auf die Thematik abgegeben. Die Entscheidung trifft allein der Vorstand.

Sollte der „Ernstfall“ eintreten und mehrere Spieler den FC Lennestadt verlassen, wäre er dann gut für die kommende Westfalenliga-Saison gewappnet oder droht ein ähnliches Szenario wie 2020, als der FCL beim Saisonabbruch nach acht Spielen mit acht Niederlagen dastand?

Die Mannschaft hat sich ja nach der Übernahme von Jan Hüttemann kaum verändert. Jan und Florian haben es damals ja auch geschafft, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Ich bin mir sicher, dass Martin und Florian es im Falle von mehreren Abgängen schaffen werden, wiederum eine konkurrenzfähige Truppe aufzubieten.

Am Samstag gab es mit dem 2:1 in Obersprockhövel nach zuletzt fünf Niederlagen in sechs Spielen den ersehnten Befreiungsschlag. Wie groß war die Erleichterung nach dem Schlusspfiff?

Die letzten Wochen waren alles andere als einfach. Sportlich hatten wir schwere Spiele, die wir verdient verloren haben. Allerdings hatten wir auch Spiele, die du nicht unbedingt verlieren musst. Solche Phasen können dir immer wieder passieren. Der Sieg gegen Obersprockhövel war ein enorm wichtiger Sieg zu einem perfekten Zeitpunkt.

Am Sonntag geht es nun zum ersten Rückrundenspiel nach Wiemelhausen. In der Hinrunde gab es einen 4:3-Sieg – nach einer 4:0- Führung. Erwarten Sie wieder so ein irres Spiel am Sonntag?

Ich gehe nicht davon aus, dass es wieder so ein Spiel wird. Das Spiel gegen Wiemelhausen war das erste Saisonspiel. So ein Spiel als Maßstab anzulegen, finde ich immer schwierig. Am Sonntag wird die Defensive enorm wichtig sein. Wenn wir lange die Null halten, bin ich mir sicher, dass wir vorne ein oder zwei dreckige Dinger machen werden.

Wagen Sie einen Tipp?

Nein.