Finnentrop/Bamenohl. Torwart Armend Shaqiri ist dankbar, sein Können beim Fußball-Oberligisten Finnentrop/Bamenohl zeigen zu können.

Trotz der 1:4- Niederlage vergangene Woche beim 1. FC Gievenbeck kann sich die Saison des Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl wahrlich sehen lassen. Das Team von Trainer Ralf Behle steht auf dem elften Platz. Einer der Erfolgsgaranten ist Torwart Armend Shaqiri, der zu Saisonbeginn Ingmar Klose, der beruflich bedingt eine Pause einlegt, als Nummer eins ablöste. Vor dem schweren Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Westfalia Rhynern sprachen wir mit Armend Shaqiri.


Herr Shaqiri, egal mit wem man spricht: Wenn es bei Spielen um die SG Finnentrop/Bamenohl geht, fällt bei der Frage nach den besten Spielern - vor allem beim 2:1-Sieg über Gütersloh – immer wieder der Name Armend Shaqiri. Wie sehr freut Sie das und wie gehen Sie damit um?

Was uns stark macht ist der Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Wir treten als Team auf und das spürt man auf den Platz. Jeder kann seinen Beitrag für einen erfolgreichen Spieltag beisteuern. Ich sehe mich als Teil des Teams und versuche, mein Bestes für das Team zu geben. Mich freut es sehr, dass ich in der aktuellen Situation der Mannschaft helfen kann.


Dabei standen Sie viele Jahre im zweiten Glied hinter Ingmar Klose. Wie ist das mental - ähnlich wie bei Bayern München oder in der Nationalmannschaft hinter Manuel Neuer – einen scheinbar übermächtigen Konkurrenten vor sich zu haben?

Wir haben im Torwartteam ein sehr gutes Verhältnis und arbeiten eng zusammen. Wir lernen voneinander und haben mit Henning Vogt einen super Torwarttrainer, der uns immer zu Höchstleistungen motiviert. Ingmar ist ein sehr guter Torwart mit vielen Qualitäten. Es ist wichtig, dass man die Situation annimmt und für die Mannschaft da ist, unabhängig welche Rolle man gerade einnimmt. Gerade im Torwartteam hat uns das über die Jahre sehr stark gemacht.


Hatten Sie in den letzten Jahren mal an einen Vereinswechsel gedacht?

Bei der SG Finnentrop/Bamenohl habe ich meine sportliche Heimat gefunden. Es ist beeindruckend, mit anzusehen, wie die Mannschaft und der Verein in den letzten Jahren gewachsen ist. Dass ich ein Teil davon bin, macht mich stolz. Es gab einige Möglichkeiten, in den vergangenen Jahren, einen anderen Weg einzuschlagen. Mit diesen setzt man sich auch auseinander. Aber dieses familiäre Umfeld, gepaart mit persönlichen sowie sportlichen Entwicklungschancen, hat mich dazu bewogen, hier zu bleiben. Ich bin dankbar für die Chance, hier mein Können unter Beweis zu stellen.


Wie war das, als Ihnen Trainer Ralf Behle dann sagte, dass Sie die neue Nummer eins sind?

Ich habe mich sehr gefreut. Die Ausgangslage ist jedoch die Gleiche, nur mit einer anderen Perspektive. Es gilt, die Mannschaft so gut wie es geht zu unterstützen. Ich habe nun eine andere Rolle und möchte diese mit maximaler Kraft ausüben.


Mal kurz weg von Ihrer Person. Sie sprachen die positive Entwicklung der SG Finnentrop/Bamenohl in den letzten Jahren an. Welche Rolle spielte dabei der in der vergangenen Woche leider viel zu früh verstorbene Vorsitzende Franz-Josef Cwiklinski?

Uns hat die letzten Tage ein schwerer Verlust zu schaffen gemacht. Mit Franz-Josef Cwiklinski haben wir einen tollen Menschen verloren. Franz war immer für uns da und hatte immer ein offenes Ohr. Sein Engagement war mehr als vorbildlich. Der Verein steht gerade auch durch Franz da, wo er ist. Wir werden unser Bestes geben, für Franz und den Verein.


Zurück zu Ihrer Person. Stellen Sie sich unseren Lesern doch mal kurz vor. Wo haben Sie vor der Station SG Finnentrop/Bamenohl gespielt?

Ich bin 26 Jahre als und verheiratet. Bevor ich vor knapp viereinhalb Jahren bei der SG Finnentrop/Bamenohl angefangen habe, war ich in meiner Heimat, im Kosovo, Torhüter im heimischen Verein.


Blicken wir wieder auf die aktuelle Saison. Welches war Ihr bestes Spiel?

Wir haben gegen Gütersloh ein kämpferisch sowie fußballerisch gutes Spiel absolviert. Dazu konnte ich auch beitragen. Ich hatte ein gutes Gefühl nach dem Spiel gegen Gütersloh.


Mit Jonas Ermes wurde Ihnen im Laufe der Saison ein erfahrener Ersatztorwart zur Seite gestellt. Hatten Sie da schon ein paar Befürchtungen, dass Ihnen wieder ein Torwart „vorgesetzt“ wird?

Nein. Wie schon erwähnt, ist es wichtig, im Teamgedanken zu arbeiten. Wir wollen uns unterstützen und voneinander lernen. Jonas Ermes ist ein verdienter Torwart und ein super Typ. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und tauschen uns viel aus. Seine Erfahrung tut uns gut und hilft uns in der Trainingsarbeit.


Sind Sie insgesamt mit dem Abschneiden der Mannschaft zufrieden?

Ich glaube es ist wichtig, nicht zu vergessen, wo wir herkommen. Wir haben uns die Oberliga durch viel Fleiß und harter Arbeit verdient. Wir möchten uns natürlich weiterentwickeln und haben auch gegen vermeintlich größere Mannschaften super Spiele absolviert. Dies genießen wir natürlich und wollen weiterhin dafür sorgen, dass wir solche Spiele haben. Ich bin zufrieden.


Zuletzt gab es aber ein paar Wackler, vor allem auswärts. In fünf Spielen gab es vier Niederlagen. Ihr Trainer Ralf Behle war mächtig sauer über die Einstellung einiger Spieler beim 1:4 in Gievenbeck. Woran lag es Ihrer Meinung, dass es am vergangenen Sonntag schief ging?

Wir haben Qualität in der Mannschaft, das haben wir des Öfteren bewiesen. Wichtig wird es sein, dass wir diese auch regelmäßig abrufen. Die Oberliga ist gerade in dieser Saison von der Leistungsdichte sehr nah beieinander. Wir müssen immer das Maximum abrufen, um konkurrenzfähig zu sein.


Am Sonntag folgt das nächste schwere Heimspiel gegen den Zweiten Westfalia Rhynern. Wie stehen die Chancen auf den fünften Saisonsieg?

Westfalia Rhynern ist eine technisch starke Mannschaft mit einer sehr guten Defensive. Sie spielen einen sehr reifen Oberligafußball und nutzen ihre Chancen effizient. Wir haben zuhause schon einige große Mannschaften ärgern können. Wir werden alles geben, um Rhynern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Dann schauen wir mal, was am Ende dabei raus kommt.


Wagen Sie einen Tipp für Sonntag?

Wenn wir unseren Fußball auf den Platz kriegen, ist ein Sieg drin.