Drolshagen. Erstmals seit 2016 spielen Fußball-Landesligisten SC Drolshagen und FSV Gerlingen um Meisterschaftspunkte.

Am Sonntag empfängt der SC Drolshagen den FSV Gerlingen zum Landesliga-Topspiel. Doch am Buscheid findet mehr als „nur“ ein Derby statt. Im Rahmen der Partie lädt der Verein zu einer Registrierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ein. Von 11 bis 15 Uhr besteht die Gelegenheit, sich als potenzieller Knochenmarkspender typisieren zu lassen und so möglicherweise Leben zu retten. Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren als Stammzellenspender registrieren lassen.

Bereits 2019 führte der Verein eine solche Aktion mit großem Erfolg durch, einer Wiederholung stand danach lange Corona im Weg. Nun hofft der Verein um Initiator Christian Bock, auch an diesem Wochenende wieder zahlreiche Neuspender für die DKMS zu gewinnen: „Wir sind über jeden Gast froh, der an der Aktion teilnimmt.“ Durch einen Kuchen- und Getränkeverkauf kann die DKMS auch finanziell unterstützt werden. Unterstützer der Aktion ist die Sportklinik Hellersen aus Lüdenscheid.

Zum Sportlichen: Erstmals seit 2016 treffen der SC Drolshagen und der FSV Gerlingen in einem Ligaspiel aufeinander. Ergebnis damals: 3:0 für Gerlingen.

Überhaupt gewann der FSV die letzen fünf Duelle allesamt. Sechs Jahre später geht der SCD angesichts der Tabellenkonstellation wohl als leichter Favorit in die Partie. Allerdings mussten die Gastgeber vergangene Woche beim SuS Bad Westernkotten die erste Niederlage hinnehmen. Ein deutliches 0:3, bei dem Flender „gerne öfter als fünf Mal gewechselt hätte“. Überbewerten wollte er die Pleite nach Abpfiff aber nicht, schließlich stehen die Lila-Weißen nach neun Spieltagen mit 18 Punkten auf einem sehr guten dritten Tabellenplatz. Trotzdem könnte es am Sonntag einige Änderungen in der ersten Elf geben. „Die Karten wurden neu gemischt, das habe ich den Jungs schon beim Training gesagt“, erzählt Flender, der sich „körperliche und geistige Frische“ wünscht, die beim 0:3 gefehlt hat. Apropos Fehlen: Top-Torschütze Mike Schrage ist nach der fünften gelben Karte gesperrt, Jannis Rothstein, Mirko Mester und Jan Gummersbach stehen verletzt nicht zur Verfügung.

Dennoch sieht Flender dem Aufeinandertreffen mit Vorfreude entgegen: „So ein Derby hat immer besondere Reize. Mentalität, Einsatz und Kampf werden entscheidend sein.“ Mit Blick auf den Gegner betont Flender, dass der FSV Gerlingen große Qualität in allen Mannschaftsteilen habe, sich aber erstmal in der Landesliga einfinden müsse.Zwei Niederlagen, ein Unentschieden - das ist die jüngste Bilanz des FSV Gerlingen, der sich trotz ansprechender Leistungen zuletzt zu selten belohnen konnte und als Westfalenliga-Absteiger aktuell nur auf dem achten Tabellenplatz steht. Dazu kommt jetzt noch eine echte Personalnot.

Dünner Gerlinger Kader

„Ich bin froh, wenn wir am Sonntag 14 Spieler haben“, blickt Dominik Dapprich voraus: „Corona, andere Krankheiten, Verletzungen - gerade kommt alles zusammen“. Für den Trainer ist der dünne Kader dennoch keine Ausrede: „Jetzt kommt eine Phrase aber: So ein Derby hat eigene Gesetze. Wir fahren nach Drolshagen, um Punkte mitzunehmen. Sonst könnten wir es ja gleich sein lassen.“ Den SC Drolshagen lobt Dapprich als „gute Einheit, die kämpferisch und spielerisch stark ist“. Die Favoritenrolle will er dem SC Drolshagen damit aber nicht zuschieben: „Auch wir sind gut. Das haben wir oft gezeigt.“