Finnentrop/Bamenohl. Ob er in den letzten Minuten des Oberligaspiels mal an Bayern München gedacht hat, so die Frage an Ralf Behle, Trainer der SG Finnentrop/Bamenohl.

Die Münchner hatten 24 Stunden zuvor in Dortmund das 2:2 in der 94. Minute kassiert. Und auch Behles Fußball-Mannschaft fing sich in der 92. Minute noch den Anschlusstreffer des FC Gütersloh. Behle antwortete gewohnt ehrlich: „Klar, man denkt, jetzt kriegst du wieder eine Standardsituation, die schmeißen alles nach vorne, haben Riesenleute dabei. Die Gefahr ist dann immer da, dass der Ball dann mal beim Gegner landet.“

Das passierte nicht. Am Ende bejubelte die SG Finnentrop/Bamenohl einen Sieg, der wichtig war und der gut tat. Wichtig war dieses 2:1 (1:0) für die SG, weil sie aus den vier Spielen zuvor nur einen Punkt geerntet hatte und es sicherlich mal wieder Zeit wurde für Zählbares.

Gut tat der Dreier, weil er gegen ein großes Kaliber erzielt worden ist, gegen einen großen Namen, der immer zum Favoritenkreis der Oberliga zählt. „Das war das, was ich vor dem Spiel gesagt habe: Einmal einen von den Big Five schlagen“, blickte SG-Trainer Ralf Behle zurück, „auch wenn das Gütersloh tabellarisch im Moment nicht ist, zähle ich sie aufgrund ihrer Qualität trotzdem zu den Big Five.“

Großartige Vorarbeit zum 1:0

Dieser hohe fußballerische Beschlagenheit wollte der Gast aus Ostwestfalen vor 200 Zuschauern in der H&R-Arena, davon etwa 20 Gästefans, anfangs demonstrieren. Was ihm in den ersten 20 Minuten auch gelang mit einer exzellenten Raumaufteilung, einer starken Präsenz und stets mehr als einen Gegenspieler am Ballführenden. Heraus kam dabei nichts, weil es die Finnentrop/Bamenohler zu unterbinden wussten. Aber es war zugleich eine Spielweise, die der gastgebenden SG wenig Luft zum Atmen ließ, geschweige denn zu aussichtsreichen Attacken.

Das 1:0 in der 20. Minute kam aus heiterem Himmel. Aber es änderte die Verhältnisse deutlich.. Erzielt hatte es Hasan Dogrusöz. Aber was bei allen Augenzeugen haften bleibt, ist der großartige Einsatz, mit dem sein Mitspieler Rafael Camprobin sich die Kugel erkämpfte, sie behauptete und quer schob. „Überragend! Das war zu 90 Prozent sein Tor“, lobte Hasan Dogrusöz seinen Vorlagengeber nach dem Schlusspfiff, „dass ich ihn dann reinmache - okay.“ Die SG, bei der es nun besser lief, musste noch vor der Pause erhöhen. Das das nicht klappte, lag weniger am schlechten Abschluss als an der Tatsache, dass sie mit dem Abschluss zu lange wartete.

Endlich mal belohnt

Immer noch ein Pass, statt mal etwas mehr Beherztheit. Maurice Danielle Werlein hätte auf 2:0 aufstocken können, Phillip Hennes zog einen Nachschuss kapp vorbei, nachdem Dogrusöz am klasse reagierenden FCG-Torwart Jamo Peters gescheitert war.

Werleins 2:0 in der 67. Minute war für eine Vorentscheidung angesichts des frühen Zeitpunktes sicher noch zu früh, nahm aber Druck vom Kessel. Und: „Wir haben uns endlich mal belohnt“, resümierte Ralf Behle erfreut.

SG Finnentrop/Bamenohl: Armend Shaqiri, Maximilian Humberg, Ansgar Pflüger, Gordon Meyer, Moritz Kümhof, Phillip Hennes, Hasan Dogrusöz (70. Anhari), Rafael Camprobin (83. Jung), Moritz Stange (81. Schmitt), Maurice Danielle Werlein, Nicolas Herrmann. - Tore: 1:0 Dogrusöz (20.), 2:0 Werlein (67.), 2:1 Haeder (90+2.). - Schiedsrichter: Inan Bulut. - Zuschauer: 200.