Kleusheim. 100 Jahre Eintracht Kleusheim - es war eine ganz andere Geburtstagsfeier, als man sie von vielen Jubiläen kennt, die aber sehr gut ankam.
Hundert Jahre wurde Eintracht Kleusheim und hat dies bei Kaiserwetter auf der Sportanlage am Siegerländer Heck kräftig gefeiert. Und diese Variante kam bei jung und alt, sprich dem ganzen Ort, gut an.
„Es ist mehr als ein Sportverein, denn es besteht auch die Bindung zu den umliegenden Dörfern“, betonte Volker Köhler, Ortsvorsteher und zugleich Mitglied im geschäftsführenden Eintracht-Vorstand.
Geladen war die Meistermannschaft von 1976, die unter Hannes Ohm den ersten Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga schaffte, sowie den Hallenfußball-Pokal in Olpe gegen den TuS Rhode für sich entscheiden konnte. Das Jahrhundertspiel zum Bezirksliga-Auftakt gegen die SpVg Olpe war ebenfalls ein Höhepunkt in dieser Epoche. Die Meistermannschaft war fast komplett erschienen. Die leider zu früh verstorbenen Meinolf Bredebach und Ludwig Püttmann waren die Fixpunkte. 1986 schafften die Eintrachtler erneut den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga unter Trainer Christian Burghaus.
Kooperation mit der Lebenshilfe
Dass Eintracht Kleusheim dabei immer die Anforderungen der aktuellen Zeit im Focus hatte, zeigt sich am Engagement in der Jugendarbeit und der Kooperation mit der Lebenshilfe und nicht zuletzt an der Renovierung und Aufwertung des Sportheims und der Sportanlage.
In den 70-er Jahren bündelte man die Kräfte in SV Eintracht Kleusheim unter Einbezug der Ortschaften Neuenkleusheim, Thieringhausen, Günsen und Rhonhard. Nach Erfahrungen mit den Spielgemeinschaften mit GW Elben, sowie Oberveischede und Lütringhausen entschied man sich die Sportstätte unter dem Namen Eintracht Kleusheim stärker auszulasten und aufzuwerten.
„Bei einem solchen Fest bei dem der Blick zurück und nach vorn gerichtet wird dürfen die vielen ehrenamtlichen Helfer nicht vergessen werden, das eine Gemeinschaft wie die von Eintracht Kleusheim überhaupt existieren kann“, betonte Joachim Schlüter, Vorsitzender des FLVW Olpe in seiner Laudatio. So konnte Joachim Schlüter Ehrengaben überreichen: Neben der DFB-Ehrenplakette zum 100-jährigen Vereinsbestehen gab es noch einen DFB-Scheck über 500 Euro und einen Scheck des FLVW Olpe in Höhe von 300 Euro.
Tatjana Schultes große Verdienste
Tatjana Schulte war als Kassiererin maßgeblich am Erfolg der letzten 25 Jahre beteiligt und hat den Verein auf eine solide Basis gestellt. Sie wurde mit dem Vereinsehrenzeichen in Silber gewürdigt. Insgesamt haben die Bauprojekte Tatjana Schulte besonders gefordert. Im Jahr 2000 Neubau des Sportplatzes und des Sportheims, 2010 Kunstrasenplatz, 2012 Erweiterung der Umkleidemöglichkeiten, 2014 Kleinsportfeld in Neuenkleusheim, 2020 Modernisierung der Sporthalle, sowie 2021 Modernisierung des Sportlerheims. „Die Kassiererin steht meist nicht im Vordergrund, sorgt aber dafür in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit das die Kasse stimmt und gut gefüllt ist“. lobte Joachim Schlüter die langjährige Arbeit von Tatjana Schulte.
Nach 25 Jahren hat Tatjana Schulte den Weg für Klaus Huckestein freigemacht, ist aber noch begleitend tätig. „Die Ehrung in einem so großen Rahmen hat mich voll überrascht. Ich dachte, dass ich von unserem Vorstand geehrt wurde“, gab Tatjana Schulte zu verstehen, „dass Joachim kam, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.“
Küster „importiert“ Fußballsport
Einen ganz kurzen Weg nach Altenkleusheim hatte Peter Weber der erste Bürger der Stadt Olpe: „Hier gibt es einen Schulterschluss zwischen Fußball und Breitensport. Der Verein hat sich immer wieder neuen Veränderungen gestellt“. Begeistert war auch Landrat Theo Melcher: „Das der Fußballsport aus dem Mutterland des Fußballs hier ans Kölsche Heck importiert wurde, ist mehr als eine bemerkenswerte Randnotiz. Wir ich erfuhr hat der damalige Küster Josef Kleine 1922 das Fußballspiel aus seiner Gefangenschaft in England ins Südsauerland gebracht. Er schürte hierzulande die Begeisterung für den damals ungewöhnlichen Sport und legte den Grundstein dafür, dass wir heute unser Jubiläum feiern dürfen“.