Finnentrop/Bamenohl. Der Blitzstart der SG Finnentrop/Bamenohl mit 2:0-Führung nach nur neun Minuten machte unter den 220 Zuschauern Hoffnung auf einen hohen Sieg.

Die jüngste 1:7-Niederlage des Gegners TuS Erndtebrück bei Preußen Münster II tat ihr übriges, um Erwartungen in diese Richtung noch anzufachen. Doch darauf kam es gar nicht an. Wichtig war am Ende der 3:1-Sieg der SG Finnentrop/Bamenohl und damit die Egalisierung der Auftaktniederlage bei Victoria Clarholz.

„Ich denke, dass wir hochverdient gewonnen haben“, befand SG-Trainer Ralf Behle, „in der ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen, waren in den Zweikämpfen besser und haben viel mehr für das Spiel gemacht als Erndtebrück.“ Was die Finnentrop/Bamenohler versäumten, war, nachzulegen. Möglichkeiten für ein deutlicheres Zwischenergebnis waren da.

Schlechter hätte die Partie für die Gäste aus Wittgenstein allerdings auch nicht beginnen können. Als TuS-Torwart Jonas Brammen einen langen Pass, bei dem er eigentlich eher am Ball wer, nicht erwischte, roch Rafael Camprobin den Braten, hob ihn Richtung leeres Tor, und vom Innenpfosten rollte die Kugel in der 6. Minute ins Netz.

Phillip Hennes’ Auftritt

Drei Minuten später kam dann der große Auftritt von Phillip Hennes. Der zirkelte die Kugel aus spitzem Winkel hoch ins lange Eck. Ja, genau so habe er ihn haben wollen, bekräftigte Hennes nachher: „Es war für mich die einzige Chance. Der Torwart stand in der kurzen Ecke, die lange Ecke war offen, und wenn er passt, dann passt er.“

Dass sich diejenigen, die es mit der SG Finnentrop/Bamenohl hielten, entspannt der Pausenwurst hingeben konnten, stellte Rafael Camprobin sicher. Der erzielte mit dem Pausenpfiff und auf schöne Vorarbeit von Tobias Kleppel das 3:0.

Es hätte da ein höheres Ergebnis für die Gastgeber auf der Anzeigentafel, stehen müssen. Schon vor dem 1:0 hätte es einen Strafstoß für die SG geben müssen, als Danielle Werlein den Ball an TuS Torwart Brammen vorbei spitzelte. Der Keeper sah nur noch die Chance, Werlein mit beiden Händen die Beine zu umklammern und wegzuziehen. Überhaupt Werlein: Auch in der 76. Minute war er elfmeterreif gelegt worden.

Für Ralf Behle waren es „drei klare Elfmeter“, die für seine Mannschaft hätten verhängt werden müssen aber nicht wurden. „Man kann ja mal einen nicht pfeifen. Aber ich verstehe nicht, wie man drei nicht pfeifen kann.“ In der dritten Szene, die Ralf Behle ansprach, war es Moritz Stange, der gefoult worden war. „Das ärgert mich dann“, sagte er, „in allen drei Situationen wurde der Ball nicht gespielt.“

Was sich die SG Finnentrop/Bamenohl allerdings auch „selbst ankreiden musste“, so Ralf Behle, war die Phase nach dem Erndtebrücker 1:3-Anschluss. Naturgemäß anders sah es sein Gegenüber: „Da haben wir eine Riesen-Reaktion gezeigt,“ lobte TuS-Trainer Stefan Trevisi. Was aber seine Elf und der Gastgeber gemeinsam hatten: Nachlässigkeit beim Abschluss. So versäumte es der TuS, näher heranzukommen, und die SG Finnentropp/&Bamenohl ihr Tor Nummer vier.