Hünsborn. Das war deutlich! Der FSV Gerlingen hat auf der Kärmetze allen Grund zum Feiern. In Gerlingen demonstriert der Absteiger seine Stärke.
Das war eine deutliche Angelegenheit: Der FSV Gerlingen gewinnt das Derby in der Fußball-Landesliga bei Rot-Weiß Hünsborn mit 4:0 (3:0).
Da staunte Dirk Potthöfer nicht schlecht. Der neue Staffelleiter der Landesliga 2 nutzte das vorgezogene Spiel am Löffelberg, um eine erste Stippvisite in seiner neuen Heimat abzugeben. Gemeinsam mit Vorgänger Ernst Moos verfolgte er das Spiel. „Das ist ja unglaublich“, zeigte sich der Mescheder begeistert von seinen ersten Besuch in der Gemeinde Wenden. „Hier hat ja jedes Dorf mal höherklassig Fußball gespielt.“ Das Gipfeltreffen der aktuell klassenhöchsten Mannschaften der Gemeinde sollte den Mescheder begeistert haben. Denn er sah direkt einen äußerst emotionalen Schlagabtausch.
Hünsborn mit der ersten Chance
Dabei waren es die Hausherren, die zunächst die erste nennenswerte Chance hatten. Tom Siewers Freistoß aus 20 Metern konnte Alex Taach im Gerlinger Tor in höchster Not klären (12.). Nach knapp 25 Minuten waren die Gäste dann im Spiel - und wie. Von der rechten Seite landete eine Flanke am langen Pfosten des Hünsborner Tores, dort lief Christoph Brüser herein und schob zum 0:1 ein. Fünf Minuten später legten die Gäste nach - und das äußerst kurios. Einen Steilpass schoss Leon Boger in Richtung des Hünsborner Tores, Can Özer berührte die Kugel hauchzart und sorgte damit für die entscheidende Richtungsänderung. 0:2. Die Hünsborner waren nun völlig von der Rolle.
Symptomatisch die 44. Minute. Da spielte RW-Kapitän Nick Schultze völlig unbedrängt einen Fehlpass in die Füße von Can Özer. Der bedankte sich mit dem dritten Gerlinger Treffer.
In der zweiten Halbzeit ging die Gerlinger Sturm- und Drang-Phase weiter. „Wir hätten noch deutlich mehr Tore schießen können. Wir waren heute die gierigere Mannschaft, aber man muss auch Hünsborn ein Kompliment machen. Sie haben immer versucht weiter nach vorne zu spielen, statt sich hinten reinzustellen. Das ist nicht selbstverständlich“, fand Dominik Dapprich, Trainer des FSV Gerlingen, noch lobende Worte für den Kontrahenten.
Den Schlusspunkt setzte seine Mannschaft in der 88. Minute. Der eingewechselte Lukas Rademacher eroberte zentral am Strafraum den Ball, legte die Kugel nach links auf Leon Boger ab, der keine Probleme hatte, den vierten Gerlinger Treffer zu erzielen. „Das war eine verdiente Niederlage, da gibt es nichts zu diskutieren. Dennoch auch ein Kompliment an meine Mannschaft. Die Vorbereitung war nicht einfach für uns, aufgrund vieler verletzter Spieler. Dafür haben sie das heute phasenweise ganz gut gemacht“, resümierte Hünsborns neuer Trainer Philipp Böhmer.
Rot-Weiß Hünsborn: Kahlert, Kalteich, Wendland (65. Ullah), Patt, Schultze, Guelec (56. Schuchert), Cosar, Uebach, Solbach Siewer, Thorbeck.- FSV Gerlingen: Taach, Özer (66. Laube), Schmidt, Boger, Klosa, Wagener, Brüser, Schierz, Klaas, Häner (66. Jokiel), Uzun (72. Rademacher).- Schiedsrichter: Denis Magne (Arnsberg).- Zuschauer: 300