Altenkleusheim. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause war es endlich wieder so weit.

Da konnten die Altligafußballer von Eintracht Kleusheim wieder gegen eine Mannschaft der Lebenshilfe in Olpe auf dem Sportplatz in Altenkleusheim antreten. In einem packenden Spiel hatten die Kleusheimer mit 9:8 die Nase vorne gehabt.

Doch das Ergebnis stand nicht im Vordergrund in diesem Spiel mit 20-jähriger Tradition, sondern die Freude an der Bewegung und mehr noch die Inklusion. Alles in allem war es ein schöner Fußballabend in Altenkleusheim - und ein glanzvolles Comeback dieser Veranstaltung. Denn über 200 Zuschauer bildeten auf dem Kunstrasenplatz am Siegerländer Heck bei hochsommerlichen Temperaturen einen würdigen Rahmen. Die Bewirtung wurde selbstverständlich von der Altliga-Abteilung von Eintracht Kleusheim übernommen.

30 Spieler im Kader

Die Teams spielten um den Wanderpokal gespielt, aber letztendlich gab keine Verlierer der Begegnung. Alle bekamen eine Trophäe und außerdem wurde der Spieler des Abends gekürt. Dieses Mal war es Anne Flo Hartwich. Für die inklusive Mannschaft der Lebenshilfe standen etwa 30 Spieler im Kader, mit und ohne Behinderung. Bewohner, Mitarbeiter und Freunde der Lebenshilfe-Einrichtungen aus Olpe und Wenden wechselten sich ab. „Es ist eine gemeinsame Aktion. Denn neben mir, haben Miriam Köster von der Wohnstätte Wenden, Astrid Kalkbrenner und Mario Tump aus dem ambulanten Bereich mit angepackt, damit es rund lief“, freute sich Barbara Glees in Vertretung der Wohnstätten der Lebenshilfe in Olpe.

Für sie war es die zweite öffentliche Veranstaltung in diesem Jahr, „vorher waren wir auf einer Prostestveranstaltung am 30. April in Olpe“, berichtete sie und fügte hinzu: „Über Inklusion wird viel geredet, aber wir praktizieren wir sie auch.“ Das Spiel selbst ist ein jährliches Highlight. Die Idee stammte von Hermann Roß, dem Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes der Lebenshilfe und Mitbegründer der Lebenshilfe in Olpe, plus Siegbert Hengstebeck, Hans Weijers und der Altliga von Eintracht Kleusheim. „Das sind integrative Aktivitäten mit den Ziel, den behinderten Menschen Selbstbewusstsein zu vermitteln“, erinnert Hermann Roß noch an die Anfänge.

Unvergesslicher Abend

Der Beginn 2002 hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. „Anfangs hatte auch Gregor Schmelzer, mein Kollege bei der Krombacher Brauerei mitgespielt“, einnerte Siegbert Hengstebeck an den verstorbenen Sportkameraden, „so gab es beim Auftakt noch einige Kaltgetränke.“ Für die Schiedsrichter Alois Gummersbach von Grün-Weiß Lütringhausen, ein Original und Urgestein, sowie Dieter Ulbricht von Eintracht Kleusheim war es etwas Besonderes, eine solche Begegnung zu leiten. „Der Sport und in diesem Fall der Fußball verbindet. Unser Jubiläum ist eines der Nachhaltigkeit, Verbundenheit mit der Lebenshilfe in Olpe“, gab Siegbert Hengsteck, Kapitän der Altligamannschaft, zu verstehen, „die Sportler werden gefördert, gefordert und zeigen Durchsetzungsvermögen im sportlichen Wettkampf, zudem ist es ein Schub für das Selbstwertgefühl.“

Alle Beteiligten genossen den Abend, den tollen Gemeinschaftsgeist nach einer solch langen Pause. Es war ein unvergesslicher Abend auch für die Angehörigen. Hengstebeck: „Dieses Spiel ist sowohl für die Altliga als auch für die Lebenshilfe zu einem festen Bestandteil im Jahreskalender geworden.“

Wie wichtig das Spiel für die Bewohner und Nutzer der Lebenshilfe-Einrichtungen und Dienste ist, sieht man daran, dass sich von Jahr zur Jahr mehr Interessenten melden, um am Spiel teilzunehmen oder dies auch als Zuschauer aktiv zu begleiten. „Viele unserer Bewohner waren bei diesem Fußballspiel Feuer und Flamme“, wusste Hengstebeck zu berichten „sie waren froh, dass es endlich wieder losgeht. Gewonnen haben alle. Nicht nur der Fußball, sondern auch die Lebenshilfe in Olpe und die Altliga von Eintracht Kleusheim.