Bamenohl. Im vorletzten Heimspiel der Saison verschläft der Fußball-Oberligist zehn Minuten, was die Gäste aus Meinerzhagen eiskalt bestrafen.

Zweite Heimniederlage in Serie, zum zweiten Mal 1:3. Sportlich kann Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl den Ausrutscher gegen den RSV Meinerzhagen verkraften, ärgerlich ist er dennoch.

Vergangenheit trifft auf Gegenwart: Zum letzten Sonntags-Heimspiel der Saison haben sich die Verantwortlichen der SG Finnentrop/Bamenohl etwas ganz besonderes einfallen lassen: Sie haben die Oberliga-Aufstiegsmannschaft von Rot-Weiß Lennestadt aus dem Jahr 1994 eingeladen, um das Sauerland-Derby zu verfolgen. Doch leider Besuch von Spiri Vormweg, Franz Vetter, Matthes Kremer und Co. den aktuellen Oberligisten nicht beflügelt.

Da sieht es noch gut aus: Phillip Hennes (2.v.rechts) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.
Da sieht es noch gut aus: Phillip Hennes (2.v.rechts) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0. © Tim Cordes

Phillip Hennes trifft

In der ersten Halbzeit haben sich beide Mannschaften weitestgehend neutralisiert. Die besseren Torchancen haben die dabei die Hausherren. Hasan Dogrusöz steht einmal haarscharf im Abseits, Rafael Camprobin antizipiert einen Rückpass der Meinerzhagener, umkurvt RSV-Torhüter Alexander Rothkamm, bekommt aber aus spitzem Winkel den Ball nur noch ans Außennetz geschossen. Besser läuft es in der 42. Minute.

Ein Angriff läuft über die rechte Seite, Doppelpass zwischen Rafael Camprobin und Phillip Hennes. Der Co-Trainer kommt aus 16 Metern frei zum Abschluss und trifft zum 1:0. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Hatten nach den ersten 20 Minuten die Spielkontrolle“, resümiert SG-Trainer Ralf Behle.

2:0 verpasst, 1:1 bekommen

Im zweiten Durchgang dann zunächst das gleiche Bild: Die SG drückt, der RSV versucht sich im Kontern. Nachdem Dogrusöz und Hennes das 2:0 liegen gelassen haben, kippt das Spiel nach gut einer Stunde. Plötzlich sind die Meinerzhagener - die gewinnen mussten, um zumindest noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu haben - im Spiel. Steht nach 60 Minuten Darius Stawski bei seinem Treffer noch knapp im Abseits, belohnen sich die Gäste nach 64 Minuten für ihre Leistungssteigerung. Wieder ist es Stawski, dieses Mal als Vorbereiter, der mit dem Kopf auf Junmeyong Oh ablegt, der zum 1:1 trifft.

Nun haben die Gäste das Spiel im Griff. Fünf Minuten später bekommt der RSV einen Freistoß an der Strafraumgrenze zentral vorm Bamenohler Tor zugesprochen. Kapitän Raphael Gräßer nimmt die Einladung an und versenkt zum 2:1. Denn Schlusspunkt aus Meinerzhagener Sicht setzt vor 250 Zuschauern Allessandro Tomasello, der einen Angriff über die rechte Seite mit dem 3:1 abschließt.

Behle: „Müssen sachlicher spielen“

Die Hausherren hatten noch Chancen, um wieder ins Spiel zurückzukommen, doch Heiko Entrup, Laurits Strotmann und Tobias Kleppel verzogen. „Es darf einfach nicht passieren, dass wir in zehn Minuten zwei Gegentore bekommen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir da schon weiter sind. Auch gerade im Hinblick auf die nächste Saison. Da müssen wir lernen nach so einem 1:1 ruhiger zu spielen, sachlicher zu spielen. Dass Meinerzhagen dann die Qualität hat, noch die Tore zu erzielen, war uns auch vorher bewusst. Ich war mit vielen einverstanden, was wir gemacht haben, außer in den zehn Minuten. Das ist eine Sache der Konzentration“, betont Ralf Behle.

Sportlich hat das Ergebnis keine Auswirkungen. Bei zwei noch ausstehenden Spielen kann die SG Finnentrop/Bamenohl nicht mehr absteigen. Am kommenden Donnerstag kommt es im Nachholspiel gegen den TuS Ennepetal zum letzten Heimspiel der Saison. Anstoß ist um 19.30 Uhr.