Haltern/Finnentrop/Bamenohl. Das lasse man sich auf der Zunge zergehen: Die SG Finnentrop/Bamenohl spielt auch in der kommenden Saison in der Fußball-Oberliga Westfalen.

Der 2:0 (0:0)-Sieg beim TuS Haltern war der Klassenerhalt.

Klingt einfach, war aber doch kniffliger. Denn als die Spieler um Ralf Behle sich nach dem Schlusspfiff im Mittelkreis sammelten, waren sie noch nicht gerettet. Da hatte der RSV Meinerzhagen gegen Preußen Münster II in Führung gelegen, und diese Partie sollte noch fünf Minuten andauern. Gespannte Blicke auf die Handys. Die Minuten wurden zu Ewigkeiten. Dann, vor der Kabine, ploppte das Ergebnis aus Meinerzhagen auf den Displays auf: Münster hatte in der Nachspielzeit ausgeglichen und den Finnentrop/Bamenohlern noch die nötige Schützenhilfe zuteil werden lassen.

Was ein Jubel. Was eine Erleichterung. Vor dem Halterner Klubhaus führten die Spieler Freudentänze auf. Die Rückfahrt wurde zur Party. „Unser Vorsitzender hat gerade die Getränke für die Rückfahrt freigegeben“, lachte Simon Machula, Sportlicher Leiter der SG. Alle Anspannung war dahin, auch das nächste und letzte Heimspiel gegen Meinerzhagen kann die Elf von Ralf Behle nun ohne Druck angehen.

Ein Sieg des Willens

„Ich muss den Jungs ein Riesenkompliment machen“, freut sich Trainer Ralf Behle. Für ihn, der ohnehin auf eine große Sammlung an Titeln blicken kann, ist dies nochmals ein Riesenerfolg. Wenn nicht der Größte. „Wenn man sieht, wer da gegen unsere Jungs antritt. Das sind teilweise Ex-Nationalspieler oder aus den U-Mannschaften, da weiß man, was sie geleistet haben. Dafür bin ich einfach nur dankbar. Der Mannschaft, allen drumherum, Phillip Hennes als spielenden Co-Trainer. Das schafft keiner allein, sondern nur im Kollektiv möglich.“

Vor der Partie in Haltern war eine gewisse Anspannung schon da, „weil wir uns sagten: Hier müssen wir einfach unsere Punkte holen, diese Aufgabe müssen wir erfüllen“, gab Simon Machula die Ausgangsstimmung wider. Mit dem Anpfiff legte sich die Nervosität. Haltern hatte nichts zu verlieren und stand nicht so tief wie sonst, sondern spielte mutig auf, schob immer nach „und hat uns versucht zu stressen“, wie es Simon Machula ausdrückte. Heraus kam ein Schlagabtausch mit Chancenplus zugunsten der Gäste. Julian Scheppe in der 14. und Gordon Meyer 33. Minute hatten je zwei Hundertprozentige auf dem Fuß. Was von Halterner Seite aufs Tor kam, hielt Ingmar Klose sicher.

Die Führung in der 54. Minute deutete sich angesichts zunehmender Finnentrop/Bamenohler Überlegenheit an. Moritz Thöne spielte den Ball von rechts ins Zentrum, Hasan Dogrusöz leitete ihn direkt weiter, Phillip Hennes setzte sich durch – und traf dann aus zehn Metern.

Die SG-Verantwortlichen hatten die anderen Zwischenstände zwar im Blick, informierten die Mannschaft jedoch nicht. Machula: „Wir wollten uns auf unser Spiel konzentrieren.“ Und dann, elf Minuten vor Schluss, fiel das erlösende 2:0, ausgehend von einem Diagonalball von Christopher Hennes, den Phillip Hennes erreicht. Der vollstreckte in gewohnter Manier ins untere Eck. Machula: „In der zweiten Halbzeit haben wir eine Super-Arbeit gemacht, außer zwei Distanzschüssen nichts mehr zugelassen Es war ein Sieg des Willens. Wir haben uns reingekämpft.“