Bamneohl. Eine Paarung, die in der vergangenen Saison das verrückteste Spiel des Jahres mit sich brachte. Dieses Mal sind die Rollen klar verteilt.

Und wieder hat es Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl am Sonntag mit einem prominenten Gegner zu tun. Nach dem torreichen 4:4 bei der Zweitvertretung von Preußen Münster wartet die U21 des Zweitligisten SC Paderborn auf die Mannschaft von Trainer Ralf Behle. Zuvor könnte aber noch eine wichtige Entscheidung fallen. Vor dem „abschließenden Gespräch“ mit den Verantwortlichen geht die Tendenz für Behle „Richtung SG“, sprich die weitere Zusammenarbeit des ranghöchsten Vereins des Kreises Olpe mit dem Erfolgscoach.

Bamenohl gegen Paderborn? Genau, da war doch was. Am 4. Oktober 2020 feierte die SG den ersten Oberliga-Sieg ihrer Vereinsgeschichte gegen die Gäste aus Paderborn. Wie es sich für die Behle-Elf gehört, natürlich mit einem ziemlichen Spektakel. Neun Tore, zwei Rote Karten, eine Gelb-Rote Karte und Ekstase in der Nachspielzeit. Nach 50 Minuten lag die SG damals mit 0:4 zurück, sah wie der sichere Verlierer aus.

Doch nach dem Anschlusstreffer von Rafael Camprobin in der 56. Minute nahm das Spiel eine verrückte Wendung. Denn nachdem in der ersten Halbzeit schon ein Paderborner das Feld verlassen musste, folgten zwei weitere Platzverweise. Mit dreifacher Überzahl gelangen Phillip Hennes (2) und Robin Entrup innerhalb von fünf Minuten drei Tore zum 4:4. In der sechsten Minute der Nachspielzeit war es wieder Hennes, der mit seinem dritten Tor noch den Siegtreffer erzielte.

Paderborn kommt als Tabellenführer

Doch an diese Erinnerungen mag in Bamenohl vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit den Ostwestfalen niemand denken. Die Ausgangslage vor dem letzten Heimspiel in diesem Jahr spricht klar für die Gäste aus Ostwestfalen. Paderborns U21 hat beim Nachholspiel am Mittwochabend zuhause gegen den RSV Meinerzhagen nichts anbrennen lassen, 5:1 gewonnen und damit die Tabellenspitze erobert. Wie schon in Münster erwartet Ralf Behle, der den neuen Spitzenreiter gegen Meinerzhagen beobachten ließ, eine „junge und taktisch gute Mannschaft“, die aber „noch ein bisschen mehr Qualität und eine höhere Effektivität“ in ihren Reihen habe.

Das spiegelt sich auch im Torverhältnis von 46:12 wider. Paderborns Zweite hat die meisten Treffer der Liga geschossen und die zweitwenigsten kassiert. Erfolgreichster Torschütze bei den Gästen ist Luis Ortmann (9), der aber gegen Meinerzhagen leer ausging. Am treffsichersten bei den Gastgebern ist Phillip Hennes, aber der siebenfache SG-Torschütze kassierte beim 4:4 in Münster seine fünfte gelbe Karte und fehlt am Sonntag.

Kleppel und Thöne fraglich

Auch sonst sieht es beim heimischen Oberligisten personell nicht so gut aus. Zwar kehrt Christopher Hennes in den Kader zurück. Stark fraglich sind Tobias Kleppel und Moritz Thöne. „Wir müssen da durch und wollen nicht jammern“, setzt SG-Übungsleiter Ralf Behle auf die anderen Spieler seines gar nicht mehr so großen Kaders. Es fehlen ja auch die drei noch nicht vollständig geimpften Spieler.

„Wir werden versuchen, alles rauszuhauen. Gegen die Topteams haben wir ja auch keine schlechten Spiele gemacht“, hat Trainer Behle unter anderem das 0:0 im Heimspiel gegen den FC Gütersloh im Blick. Zuletzt in Münster reichten vier Tore nicht, um mit einem Dreier nach Hause zu fahren. „Wie viele Tore müssen wir noch schießen, um zu gewinnen?“, ärgert sich Behle und fordert von seinen Spielern, „als Team besser zu verteidigen“. Am besten schon beim Gastspiel des Tabellenführers aus Paderborn. Anstoß in der H&R-Arena ist am Sonntag um 14.30 Uhr.

Danach muss die SG Finnentrop/Bamenohl unter der Woche wieder reisen: zum Nachholtermin des Corona-bedingt ausgefallenen Auswärtsspiels am kommenden Mittwoch beim TuS Haltern.