Elben. Die Jahreshauptversammlung des A-Kreisligisten wird trotz 3G-Regel zum unfreiwilligen Spreader. Auch vor dem Trainer macht das Virus keinen Halt.
Krankenbett statt Kreisliga: Die Fußballer des A-Kreisligisten Grün-Weiß Elben mussten am Wochenende ihr Spiel absagen. Grund ist eine schier unglaubliche Zahl an Corona-Infektionen im Verein. Betroffen sind dabei auch zahlreiche Spieler der beiden Seniorenmannschaften. Unter ihnen auch Trainer Tobias Stevens.
Eigentlich war die Stimmung gut, als sich die Mitglieder von Grün-Weiß Elben am vorletzten Wochenende zur Jahreshauptversammlung im Jugendheim trafen. Es lief harmonisch und ohne Zwischenfälle ab. Zumindest beim offiziellen Teil. Wie gerade üblich, wurden nur Mitglieder zugelassen, die die 3G-Regel erfüllten. „Das macht die Sache ja so ungewöhnlich“, sagt Tobias Stevens, Trainer der ersten Mannschaft von Grün-Weiß Elben. Denn obwohl die meisten einen vollständigen Impfschutz genossen, schossen nach der Versammlung die positiven Infektionen in die Höhe. „Insgesamt sind es zwölf oder 13 Infektionen, die sich alle auf die Versammlung zurückführen lassen, von denen wir wissen“, erklärt Stevens. Darunter fünf Spieler aus der ersten Mannschaft, drei aus der Reserve und einige Vorstandsmitglieder.
Symptome starten nach Test
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Anfang der vergangenen Woche ging es los. „Wir haben von einigen positiven Fällen gehört und haben uns sofort testen lassen. Da kamen noch mehr positive Tests zum Vorschein“, sagt Stevens. Auch sein Test war positiv. Zeitgleich mit dem positiven Test, gingen dann auch die Symptome beim 31-Jährigen los. „Ich habe drei oder vier Tage Symptome gehabt. Es ging los mit Husten und Halsschmerzen, dann habe ich meinen Geschmackssinn verloren und bekam Augenschmerzen. Ich konnte nicht mehr nach oben, unten oder zur Seite gucken. Das habe ich im Zusammenhang mit Corona noch nie gehört“, war Stevens von einigen Symptomen überrascht. Seit einigen Tagen fühlt er sich jedoch besser und hofft, bald mit einem negativen PCR-Test wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.
Nachdem sich immer mehr Fälle herauskristallisierten, haben die Verantwortlichen der Grün-Weißen Kontakt zum Fußballkreis aufgenommen, der direkt das nächste Spiel, das am vergangenen Sonntag gegen den SSV Elspe stattgefunden hätte, abgesagt hat. Ob noch weitere Partien folgen werden, ist offen. „Die entscheiden das von Spieltag zu Spieltag. Ich gehe davon aus, dass wir auch am kommenden Wochenende noch nicht spielen können“, mutmaßt Stevens. Dann würden die Elbener auf den Daspel zum SV Heggen reisen. Unglücklich wären die Elbener nicht, wenn das Spiel noch ausfallen würde. „Wir hatten auch schon Kontakt zum Kreisfußballausschuss und dem Staffelleiter, aber es ist noch keine Entscheidung gefallen“, verrät Christoph Clemens, Sportlicher Leiter der Grün-Weißen.
Keine schweren Verläufe
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Dass alle betroffenen Spieler geimpft waren, hat sie vor schweren Verläufen bewahrt, wie Stevens sagte. „Ich habe Kontakt zu den Betroffenen gehabt, die allesamt nur leichte bis mittelschwere Krankheitsverläufe hatten. Ins Krankenhaus musste niemand. Es zeigt, dass die Impfung zwar nicht komplett vor Infektionen schützt, aber immerhin vor schweren Verläufen“, betont der Trainer der Grün-Weißen.
Wann der Trainingsbetrieb in Elben wieder aufgenommen werden kann, lässt sich noch nicht prognostizieren. „Alle Spieler müssen einen negativen PCR-Test vorlegen, um wieder am Training teilnehmen zu dürfen. Wann das bei den einzelnen der Fall sein wird, müssen wir abwarten. Ich hoffe, dass in drei bis vier Tagen die ersten Spieler wieder gesund sein werden“, sagt der Elbener Trainer.
Nach der Versammlung traten die Elbener noch zu einem Spiel an - beim FSV Gerlingen II. Auswirkungen hatte das nicht. „Bei uns haben sich alle Spieler aus der zweiten Mannschaft nach dem Bekanntwerden der Fälle testen lassen. Alle Tests waren negativ“, erklärt Kai Müller, Vorsitzender und Corona-Beauftragter des FSV Gerlingen.