Drolshagen/Finnentrop. Das war ein echtes Fußball-Feuerwerk, was Fußball-Landesligist SC Drolshagen am Samstag beim VSV Wenden abbrannte.

Maßgeblich am 6:0-Sieg beteiligt war Mike Schrage, der vor der Saison von der SG Finnentrop/Bamenohl an den Buscheid wechselte.

Herr Schrage, warum waren Sie dem VSV Wenden so überlegen?

Wir waren von der ersten Minute an sehr präsent und haben nach Balleroberungen gut umgeschaltet. Dafür haben wir uns auch belohnt. Dass wir dann die ersten beiden Torchancen direkt genutzt haben, hat uns natürlich in die Karten gespielt. Auch wenn wir eine sehr gute erste Halbzeit gespielt haben, darf man nicht vergessen, dass beim VSV wichtige Spieler gefehlt haben.

Wie haben Sie den Sieg gefeiert?

Nach der kurzfristigen Verlegung wurde ein Mannschaftsabend geplant. Wir haben das Oktoberfest im Repetal besucht. Nach dem vorigen Spiel wurde auch dementsprechend gefeiert.

Sie selbst haben das 3:0 erzielt. Es war im vierten Spiel bereits Ihr zweites Tor für Drolshagen. Ist das ein Ausdruck dafür, dass Sie sich in Drolshagen wohl fühlen?

Anfangs war es nach der langen Zeit in Bamenohl natürlich etwas ungewohnt, aber die Jungs haben mich super aufgenommen und an solchen Abenden wie am Samstag gehts dann auch nicht immer nur um Fußball, sondern lernt auch gegenseitig andere Seiten kennen.

Sie liegen jetzt auf Platz sechs, haben aber zwei Spiele weniger als die Konkurrenten. Was ist Ihrer Meinung nach jetzt drin für den SC Drolshagen. Vielleicht sogar der Aufstieg in die Westfalenliga?

Ich denke, dass man nach vier Spieltagen noch keine Prognose abgeben kann, wo die Reise für uns hingeht. Um den Westfalenligaaufstieg werden aber andere Mannschaften kämpfen. Wichtig ist erstmal, dass der SC Drolshagen erstmals eine komplette Saison in der Landesliga spielt und aus eigener Kraft die Klasse gehalten wird.

Nach dem Wenden-Hammer gibt es das nächste Highlight. Tabellenführer Obersprockhövel kommt an den Buscheid. Wie sehr fiebern Sie dem Spiel entgegen und mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie nun am Sonntag?

Natürlich wünscht man sich als Spieler immer viele Zuschauer. Gerade zu Hause, wenn es gegen den Tabellenführer geht, kann eine große Kulisse nochmal einen extra Schub geben. Leider gehen die Zahlen im Amateurfußball ja immer weiter zurück. Das haben wir am Samstag selbst noch in Wenden erlebt. Ich hoffe, dass wir am Sonntag etwas mehr Unterstützung von außen bekommen.

Mit der SG Finnentrop/Bamenohl sind Sie zwei Mal in die Westfalenliga und einmal sogar in die Oberliga aufgestiegen. Gibt es Parallelen in den Entwicklungen beider Mannschaften?

Dafür bin ich noch nicht lange genug im Verein, um das beurteilen zu können. Der SC Drolshagen hat sich in den letzten Jahren immer stetig weiterentwickelt und hat eine gute Mischung aus einheimischen und auswärtigen sowie jungen und erfahrenen Spielern.

Welche sind insgesamt die Stärken des SC Drolshagen?

Wir haben einen breiten und ziemlich ausgeglichenen Kader mit viel Entwicklungspotential. Der Zusammenhalt, wie ich ihn auch jetzt schon abseits des Platzes in schwierigen Momenten kennenlernen durfte, hat mich sehr beeindruckt. Das ist für mich ein ganz großer Pluspunkt.

Gibt es auch Schwächen?

Auch wenn wir schon 15 Tore nach vier Spielen geschossen haben, fehlt uns noch oft die Kreativität beim Herausspielen von Torchancen sowie Balleroberungen auch zu Ende zu bringen und nicht sofort wieder in Ballverluste herzugeben.

Was gab den Ausschlag dafür, dass Sie vor der Saison überhaupt zum SC Drolshagen gewechselt sind?

Mein Ziel war es, so hoch wie möglich in einem Verein zu spielen, bei dem ich mich auf und neben dem Platz wohlfühlen kann. Dieses Gefühl hatte ich beim SC Drolshagen und dies hat sich bisher auch bestätigt.

Gab es auch Anfragen anderer Vereine?

Ja, es gab Anfragen. Am Ende habe ich mich aus den oben genannten Gründen für den SC Drolshagen entschieden.

Ihr Bruder Tim spielt beim TuS Erndtebrück. Inzwischen spielen dort auch Ihre Ex-Mitspieler Burhan Tuncdemir und Robin Entrup. War Erndtebrück auch eine Option für Sie?

Mein Bruder hat schon versucht, mich zu locken. Aber unter anderem wegen der bis dahin noch ungeklärten Arbeitssituation bei mir ist es hier nie zu konkreten Gesprächen gekommen.

Tauschen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Bruder Tim über die Spiele Ihrer Mannschaften aus?

Nein, eigentlich nicht. Sonntags nach den Spielen hört man schon nach wie der andere gespielt hat, aber viel mehr auch nicht.

Wie haben Sie sich eigentlich in der langen Corona-Pause fit gehalten?

Ähnlich wie alle anderen Spieler habe ich mich mit Läufen fit gehalten. Mit meinem Freund Marius Hilleke hatte und habe ich einen guten Laufpartner.

Ein Wort zu Ihrem Ex-Verein SG Finnentrop/Bamenohl, bei dem Sie sogar Spielender Co-Trainer waren, muss sein. Er ist mit zwei Punkten Vorletzter der Oberliga. Wie sehen Sie die Lage der SG?

Die SG besitzt definitiv eine oberligataugliche Mannschaft. Der Klassenerhalt ist auf jeden Fall realistisch.

Ein Tipp für Sonntag muss am Schluss einfach sein. Wie endet das Spiel gegen Obersprockhövel und wo steht der SC Drolshagen am Saisonende?

Wenn es ein einstelliger Tabellenplatz wird, können wir damit zufrieden sein. Die Punkte bleiben am Sonntag in Drolshagen.