Fretter. Hand in Hand gehen der Sportverein und der Ski-Club Fretter zwei Großprojekte im Sportpark Giebelscheid an.

Die Sanierung und den Komplettumbau des maroden Umkleidegebäudes sowie den Bau einer 20 Meter langen überdachten Tribüne auf der „Heimseite“ neben der 100-Meter-Laufbahn.

Marko Sasse ist an diesem Samstag gleich mehrfach gefordert. Der Vorsitzende des SV Fretter packt mit Vorstandskollegen, Spielern und Mitgliedern beim ersten Arbeitseinsatz am 45 Jahre alten Umkleidegebäude mit an, reißt die Bretterverschalung ab und entsorgt das Holz und Dämm-Material. Vorher wird alles natürlich fein säuberlich sortiert. Nebenan bereitet sich der Sohn des Vereinschefs auf dem Kunstrasenplatz auf sein Spiel mit der F-Jugend gegen den FC Finnentrop vor. Auch der Filius von Stefan Kramer, 1. Vorsitzender des SC Fretter, spielt in dieser Mannschaft. Vor dem Anpfiff nehmen sich die Väter aber noch Zeit und stellen unserer Zeitung die beiden Großprojekte mit einem Finanzvolumen von zusammen 340.000 Euro vor.

Dringend sanierungsbedürftig

Generationen von Fußballern haben sich in den Kabinen aus den 1970er-Jahren umgezogen und geduscht. Den Zustand 45 Jahre später bezeichnet Marko Sasse als „miserabel, marode und dringend sanierungsbedürftig“. Bei einer Begehung mit der Gemeinde Finnentrop waren sich alle Beteiligten einig. Die Sanierung hat oberste Priorität.

Die Finanzierung sieht so aus: Aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes Nordrhein-Westfalen sind 99.782 Euro bewilligt worden. Die Gemeinde beteiligt sich mit 59.925 Euro. Dazu gibt es vom Kreis Olpe einen Zuschuss von 9500 Euro. Den Rest müssen beide Vereine aufbringen. Deshalb sind Spenden weiterhin sehr willkommen. Um Spenden für beide Großprojekte zu sammeln, wurde die Crowdfunding-Plattform der Volksbank Bigge-Lenne genutzt. Für jede Spende in Höhe von mindestens 10 Euro unterstützt die Volksbank die Bauvorhaben im Sportpark Giebelscheid mit ebenfalls 10 Euro.

Ein Hauch von Nostalgie

„Bis auf die Außenwände wird alles neu“, zeigt Marko Sasse stolz auf die Pläne für das neue und moderne Umkleidegebäude mit einem leichten Schrägdach. Ob Dachstuhl, sanitäre Anlagen, Elektrik, Heizung oder Fenster: Fast alles wird neu. Aus einer ganz anderen Zeit, als noch auf Asche gespielt wurde, stammen die kleinen gekachelten Becken, in denen die verstaubten oder verschlammten Fußballschuhe sauber gemacht wurden. Nostalgie!

Hauptnutzer des neuen Umkleidegebäudes bleibt der SV Fretter. Der Ski-Club, so Vorsitzender Stefan Kramer, hat vor allem bei seinen Großveranstaltungen wie dem Herbstwaldlauf und den Kreismeisterschaften der Leichtathleten Bedarf. „Erst eine Förderung in dieser Größenordnung ermöglicht uns, den dringend nötigen Umbau in Gang zu setzen“, wissen die Vereinsvorsitzenden Sasse und Kramer. Das Duo bedankt sich ausdrücklich bei allen Spendern, die beide Projekte unterstützen.

Tribüne ist der große Traum

Schon seit einigen Jahren ist eine bedachte Tribüne der große Traum des SV und SC Fretter. Die einzige Unterstellmöglichkeit vor dem Vereinsheim bietet nur wenig Platz und ist weit weg vom Kunstrasenplatz und der 100-Meter-Laufbahn. Bislang war der Tribünenbau finanziell aber nicht zu realisieren. Die Sportförderrichtlinien der Gemeinde Finnentrop sahen lediglich einen Zuschuss von 1.250 Euro (!) vor. Erst nach dem Tribünenbau beim Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl mit einer wesentlich höheren Förderung durch die Kommune änderten sich die Vorzeichen. Jetzt unterstützt die Gemeinde den Bau der 20 Meter langen Tribüne mit einem Zuschuss von 39.400 Euro. Der Rest muss über den gemeinsamen Spendenaufruf und die Crowdfunding-Aktion mit der Volksbank aufgebracht werden.

„Der SV und der SC Fretter sind zwei gut aufgestellte Vereine. Wir wollen auf Jahre hinaus eine vernünftige Infrastruktur aufbauen und gute Rahmenbedingungen bieten“, betont Marko Sasse. „Im Idealfall“, hofft der Vorsitzende des Sportvereins, die neue Umkleidekabinen und die 80 Quadratmeter große Tribüne, die Platz für rund 100 Zuschauer bietet, „zum Rückrundenbeginn“ nutzen zu können.

In einigen Jahren könnte schon das nächste große Projekt im Sportpark Giebelscheid anstehen. Die von den Fußballern und Leichtathleten viel genutzten Laufbahnen und der Kunstrasenplatz sind inzwischen 15 Jahre alt. Aber erst einmal stehen die Sanierung und Komplett-Renovierung des Umkleidegebäudes und der Neubau der überdachten Tribüne im Mittelpunkt.