Grevenbrück. Bei Rot-Weiß Lennestadt ist eine Ära zu Ende gegangen. Nach 33 Jahren Vorstandstätigkeit wurde Dietmar Steinberg nun verabschiedet.

Von 1988 bis 2004 war der 55-Jährige Jugendgeschäftsführer und anschließend Geschäftsführer des Gesamtvereins.

„Eigentlich wollte ich schon vor dreieinhalb Jahren aufhören, doch hat sich dieses durch eine interne Änderung im Vorstand und Corona verzögert,“ blickte Dietmar Steinberg zurück. Doch nun sei genau der richtige Zeitpunkt gekommen: „Ich werde bald 56. Da wird es auch mal bald Zeit. Ich bin der Ansicht, dass es gut ist, wenn jüngere Leute das Zepter übernehmen und neue Ideen und Impulse einbringen.“

Der Zeitpunkt sei auch deshalb ideal, weil der Verein durch das neue Vorstandskonzept sehr gut aufgestellt sei mit der richtigen Mischung im Vorstand aus Jung und Alt. Steinberg: „Ich wünsche dem neuen Vorstand viel Erfolg.“ Sportlich läuft es ja bestens. „Besonders freue ich mich natürlich darüber, dass wir im letzten Jahr wieder in die Bezirksliga aufsteigen konnten.

Auf der braunen Asche

Steinbergs Laufbahn begann auf der braunen Asche, wie es früher üblich war. Seit 1971 ist er bei Rot-Weiß Lennestadt-Grevenbrück, hat dort alle Jugendmannschaften durchlaufen. Seniorenspieler war er bis 1998. Wobei besonders der Aufstieg mit der 2. Mannschaft 1996 in Erinnerung geblieben. „Eigentlich war ich in dem Jahr nur als Betreuer vorgesehen. Dann musste ich mal spielen und war von da an fest im Kader“, erinnerte er sich, „wir waren damals die erste Reservemannschaft im Kreis Olpe, die den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. Das war schon eine tolle Sache.“ Doch musste Dietmar Steinberg seine aktive Laufbahn in der Saison 1997/98 wegen einer Kreuzbandverletzung beenden.

Zu dem Zeitpunkt saß Dietmar Steinberg schon ein Jahrzehnt im RWL-Vorstand. „Von 1985 bis 1988 war ich beruflich in Berlin. Als ich zurück war, sprach mit unser damaliger Jugendvorsitzender Franz Junker an, ob ich Lust hätte Jugendgeschäftsführer zu werden. Ich habe zugesagt. Darüber hinaus war ich auch Trainer und Betreuer von diversen Jugendmannschaften.“

Aktion „Mein Freund ist Ausländer“

Highlight war der erste Platz bei einer Aktion des DFB im Jahr 1996. Dietmar Steinberg erinnert sich: „Es gab einen Wettbewerb ,Mein Freund ist Ausländer’. Da haben wir den ersten Preis belegt, den Franz Junker und ich nach langer Vorbereitungszeit erhalten haben.“ Neben zahlreichen Ehrungen war eine 14-tägige Ferienfreizeit an der Ostsee für die C-Junioren Bestandteile des Siegerpreises. Das war natürlich für alle Beteiligten eine tolle Sache. 1996 war für mich ein echt klasse Jahr. Die DFB-Auszeichnung, Bezirksliga-Aufstieg mit der 2. Mannschaft und dann bin ich auch noch Schützenkönig geworden.“

2004 wurde Dietmar Steinberg dann Geschäftsführer des Hauptvereins als Nachfolger von Friedel Ludwig. „Das waren natürlich sehr große Fußstapfen, die ich auszufüllen hatte“, so Dietmar Steinberg“, aber ich glaube, dass ich im Laufe der Jahre den richtigen Weg gefunden habe.“

Es waren ereignisreiche Jahre für RW Lennestadt. 2009 stieg der ehemalige Oberligist RW Lennestadt in die Bezirks- und 2014 gar in die Kreisliga ab.

Große Fußstapfen

Dietmar Steinberg: „Eine prägende Zeit war der Zeitraum unter Franz-Josef Loch als 1. Vorsitzender. Hier mussten wegweisende Entscheidungen getroffen werden, die sportliche Abstiege mit sich brachten, allerdings auch den Verein wirtschaftlich wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht haben. Diese Zeit war sehr schwierig, da die damals unpopulären, aber für die Zukunft von RWL äußerst wichtigen Entscheidungen für viel Unruhe gesorgt haben.“

Insgesamt blickt Dietmar Steinberg aber auf viele schöne und ereignisreiche drei Jahrzehnte zurück: „In der langen Zeit hat man viele Menschen kennen gelernt und Freunde dazu gewonnen. Ein besonderer Dank geht an meine Familie, ohne deren Unterstützung und Verständnis eine solche lange Amtszeit nicht möglich gewesen wäre.“ Natürlich waren da auch negative Erfahrungen. Diese müsse man jedoch abhaken und daraus lernen. Steinberg: „Ich habe viele sportliche Erfolge miterlebt, jedoch auch Abstiege, die zum Sport dazugehören. Als Mitglied des 1. FC Köln ist man diesbezüglich ja auch abgehärtet.“