Olpe. Pascal Bodmann, Neuzugang des Fußball-Landesligisten SpVg Olpe, verbringt seine Freizeit auf den zwei bedeutendsten Bergen der Stadt.

Er hat eine Wohnung in der Nähe des Ümmerichs, des Schützenplatzes, und spielt künftig Fußball am Kreuzberg. „So muss das sein“, lachte der 27-Jährige, den der Landesligist SpVg Olpe jetzt als Neuzugang vorstellte.

Als wir Pascal Bodmann telefonisch erreichten, war er gerade kräftig am werkeln, richtete sich in seinem neuen Zuhause ein.

Auch fußballerisch ist er auf dem besten Wege, sich in seiner neuen Heimat einzufinden. „Ich bin hier ganz toll aufgenommen worden“, schilderte er die ersten Trainingseinheiten mit seinen künftigen Mannschaftskameraden, zu der auch sofort eine Einladung zum Grillen gehört hat. „Wenn die sehen, dass man gegen den Ball treten kann und nicht ganz blöd ist, dann ist das noch mal einfacher, ins Team zu rutschen“, sagt er. Björn Schneider, Sportlicher Leiter der SpVg Olpe, ließ bereits bei der Vorstellung Bodmanns auf der Internetseite verlauten: „Wir freuen uns. Pascal ist ein erfahrener Spieler, der uns mit seiner Einstellung gut tun wird.“

Pascal Bodmann ist auf der kompletten linken Seite zuhause. „Zur Not kann ich auch im Zentrum spielen, aber ich denke, dass ich eher linker Verteidiger oder Linksaußen spiele. Letztendlich hängt es davon ab, wie sich der Kader darstellt.“

Knappes Jahr verletzt ausgefallen

Der neue Fußball-Olper ist in Hildesheim aufgewachsen und hat zuletzt drei Jahre in Hannover gelebt. Beim heutigen Regionalligisten VfV Hildesheim sammelte Bodmann in seinem ersten Seniorenjahr direkt Oberliga-Erfahrung. Als wir gerade zu einem Ausruf der Bewunderung ansetzen wollten, bremste Bodmann bescheiden: „Ich hab da, glaube ich, 200 Minuten insgesamt gespielt. Mit 18, 19 Jahren. Ich durfte reinschnuppern.“ Sein Wochenendprogramm lautete: Samstags mit der Ersten unterwegs und mit etwas Glück einen Einsatz, sonntags dann 90 Minuten in der Zweiten.

Schon da hatte Pascal Bodmann einen beachtlichen Fußball-Erfahrungsschatz im Gepäck. Viereinhalb Jahre hatte er im Nachwuchs-Leistungszentrum (NLZ) von Hannover 96 gespielt und die letzten drei Juniorenjahre beim VfV Hildesheim.

„Leider hat es aufgrund einer Verletzung nicht mehr für 96 gereicht“, blickte Bodmann zurück. „ich bin ein knappes Jahr mit einer Schambeinentzündung ausgefallen. Das hat einen Knick reingebracht.“ Der Weg führte zurück zum VfV. „Dann wurde ich operiert und nach drei Wochen war ich wieder fit.“

Pascal Bodmann kam über die Jugendauswahl Niedersachsens ins NLZ von Hannover 96. „Es gibt ja diese Kreis-Stützpunkte. Und aus denen laden diese Nachwuchszentren die Spieler ein.“ Das Zentrum von Hannover 96 ist auf Pascal Bodmann schließlich aufmerksam geworden.

Profikarriere nicht die erste Option

Dort verlief das erste Probetraining so gut, dass er bleiben durfte. Wie muss man sich das NLZ von Hannover 96 vorstellen? Spürt man da den Druck, den Wettbewerb vieler Spieler, die durchs Nadelöhr wollen? Für sich selber kann Pascal Bodmann diese Frage mit „nein“ beantworten. „Für mich war es nicht die erste Option, Fußballprofi zu werden“, sagte er, „ich glaube, aus meinem Jahrgang hat das auch nur ein einziger geschafft.“

Und das ist kein Geringerer als Marcel Halstenberg, heute Nationalspieler und bei der Europameisterschaft. Danach kamen noch Florian Gießelmann, just gewechselt von Fortuna Düsseldorf zu Union Berlin. Einer, der es ebenfalls gepackt hat, war Konstantin Rausch, später Führungsspieler bei Hannover 96. „Ich glaube, da braucht man auch einiges an Glück und Trainer, die auf einen setzen“, so Pascal Bodmann. Halstenberg hat es bestens hinbekommen. Er war Bodmanns Jahrgangskollege. War seine grandiose Entwicklung abzusehen? Bodmann lacht: „Fußballerisch sind dort alle gut bis sehr gut. Aber ehrlich gesagt: damals hatte ich nicht erwartet, dass er wirklich Profi wird. Und Nationalspieler. Das ist schon eine Nummer. Während bei manchem die Entwicklung stoppt, hat er noch mal zwei, drei Schritte gemacht.“ Ein solcher Werdegang ist eher die Ausnahme, daher ist Pascal Bodmann seinen Eltern heute dankbar, dass es ihnen wichtig war, dass der Sohn einer Berufsausbildung Priorität einräumt.

In Olpe gefällt’s Pascal Bodmann. Dadurch, dass seine zukünftige Frau von hier kommt, kennt er sich schon etwas aus. Er lacht: „Am Renovieren sind wir, glaube ich, seit sechs Wochen.“