Rahrbachtal. Vor einem Jahr wurde Stephan Ochsenfeld zum Vorsitzenden des Gemeindesportverbandes Kirchhundem gewählt.
An jenem 10. Februar bildete sich ein fast runderneuerter Vorstand. Neue Kassiererin wurde Nadine Grünewald. Zum Schriftführer wurde Marco Jung, der Geschäftsführer des SV Brachthausen/Wirme, gewählt. Neue Beisitzerin wurde die Sportjournalistin Christina Graf. Wiedergewählt wurde Carolin Thiedemann als zweite BeisitzerinEin guter Anlass, Bilanz zu ziehen.
Da sind wir schon beim Thema, wie hat ihnen ihr erstes Amtsjahr gefallen, Herr Ochsenfeld?
Stephan Ochsenfeld: Wir hatten ein paar Altlasten zu bewältigen, aber das haben wir relativ schnell in den Griff bekommen. Damit waren wir bereits im Mai durch. Danach konnten wir uns um das Wesentliche, sprich, das Sportstättenentwicklungskonzept, kümmern. Wir konnten Kontakte mit den Vereinen und der Verwaltung wieder aufbauen und pflegen.
Sportstätten-Entwicklungskonzept, was steckt da genau hinter?
Das ist ein offizielles Konzept, das die Gemeinde in Auftrag gegeben hat, und das dann im Prinzip durch eine Fachfirma zusammen mit den Vereinen und auch dem Gemeindesportverband erarbeitet worden ist. Das ist erstmal die Theorie, und die gilt es jetzt in die praktische Umsetzung zu bringen. Wir haben inzwischen mit den Vereinen über ihren tatsächlichen Bedarf gesprochen, und werden die Ergebnisse in Kürze für alle Beteiligten, der Verwaltung, der Politik und uns, auf den Punkt bringen.
War der Bedarf höher, als Sie erwartet haben, oder war er niedriger?
Er ist so ausgefallen, wie wir ihn eingeschätzt haben. Ich bin ja nun auch schon ein paar Jährchen dabei im Sport. Die Vereine haben schon einen großen Bedarf aufgerufen, dazu gehörte ja im Endeffekt auch, dass alle sechs Kunstrasenplätze auch entsprechend modernisiert werden sollen.
Wird es so kommen?
Es ist so, dass das Sportstättenentwicklungskonzept aussagt, Sportanlagen in der Gemeinde zu erhalten, also auch die sechs Kunstrasenplätze - aber dass man die Fortführung der Kunstrasenplätze schon etwas abgestuft betrachten muss. Da gibt es eben die drei Hauptplätze, das ist unstrittig, das sind in alphabetischer Reihenfolge die Plätze Heinsberg, Kirchhundem und Rahrbachtal. Dann gibt es die Plätze in Albaum, Brachthausen und Oberhundem, die auch noch genutzt werden, und die über einen gewissen Zeitraum hinweg auch in der Nutzung bleiben sollen, und somit auch einer Unterstützung bedürfen.
Außer den Sportplätzen, gibt es noch andere Baustellen, auf denen was getan werden muss?
Natürlich reichlich. Wenn man auf die Turnhallen anspricht, dann sind wir eigentlich schon durch die Modernisierungs-Tätigkeiten in den letzten drei Jahren sehr gut aufgestellt, was Kirchhundem, Heinsberg und Welschen Ennest angeht. Dann gibt es natürlich noch die Turnhalle Oberhundem. Die hat eine hohe Frequenz, da besteht Modernisierungsbedarf, aber da muss noch geklärt werden, wie es dort weitergehen kann.
Jetzt mal zum Sportlichen: Wir haben sieben Städte und Gemeinden im Kreis Olpe, wo ordnen Sie sportlich die Gemeinde Kirchhundem ein?
Jedenfalls brauchen wir uns mit der Gemeinde Kirchhundem, mit ihrer einwohnermäßigen Größenordnung, und angesichts der Tatsache, dass wir eine riesige Flächengemeinde sind, nicht zu verstecken. Das muss man und klar sagen. Melina Schöttes zum Beispiel, und die Fußballerinnen von Albaum/Heinsberg, die tun uns richtig gut. Im Herrenfußball könnten wir sicher noch eine Schippe drauflegen. Wir hoffen, dass es bei dem einen oder anderen Verein auch noch ein Stückchen nach vorne geht.
Ein Verein aus der Gemeinde Kirchhundem, der TV Oberhundem, ist im Fußball eine Spielgemeinschaft mit einen Verein aus einer anderen Kommune eingegangen: Mit dem TSV Saalhausen aus der Stadt Lennestadt. Wie sehen Sie das?
Die Entscheidung hat mich nicht gerade glücklich gemacht, ohne Kritik an den handelnden Personen, das muss ich klar betonen. Aber das ist halt die Entscheidung, die die Vereine getroffen haben, und die wir akzeptieren müssen. Wie es ausschaut, funktioniert es zu ja auch sehr gut. Ob es Alternativen gegeben hätte, weiß ich nicht, ich war ja seinerzeit in diese Gespräche nicht eingebunden. Auf der anderen Seite muss man sehen, dass der TV Oberhundem auch durch den leider zu früh verstorbenen Wolfgang Schmidt immer sehr gute Kontakte nach Saalhausen hatte. Es stecken immer Zwangsläufigkeiten dahinter, man reagiert einfach auf eine gewisse sportliche Situation und das war seinerzeit wohl erforderlich.
Der FC Kirchhundem und der SV Rahrbachtal kommen noch ohne Spielgemeinschaft aus, und auch der SV Brachthausen/Wirme...
Brachthausen/Wirme versteht es halt immer, aus dem Umfeld, was sie da haben, das Beste rauszuholen. Sie haben gute Kontakte zum Siegerland und sie haben immer konsequent Jugendarbeit betrieben, in den letzten fünf Jahren mit dem SV Rahrbachtal zusammen. Das ist eine Konstellation, von der man sagen muss, besser geht’s nicht mehr. Da haben wir Glück gehabt. Jetzt, wo Zoran Jonjic als Trainer weggegangen ist, ziehen Sie konsequent die Jugendspieler hoch, die denken dort weit im Voraus. Ich habe als Rahrbachtaler auch vier Jahre mit ihnen in der Jugendabteilung zusammengearbeitet. Sie machen eine gute Vereinsarbeit, und werden darin auch bestätigt.
Wo wir beim SV Rahrbachtal sind. Der ist in der Fußball-Kreisliga B gigantisch in diese Saison gestartet mit 30 Punkten aus zehn Spielen. War am Ende alles für die Katz?
Ich glaube, dass es der Verband schwer haben wird, eine Annullierung der Saison zu diesem frühen Zeitpunkt durchzusetzen. Da sind die Hürden sehr hoch, nicht nur bei uns in der Kreisliga, sondern auch in den anderen Klassen. Ich glaube eher, dass es dahin gehen wird, dass man versuchen wird, eine Halbserie durchzuziehen, und eine Wertung zu erreichen. Es sind ja doch noch ein paar Monate da, um diese Spiele durchzuziehen.
Zum Abschluss: Was sagen Sie, wenn jetzt die gute Fee aus den Rahrbachtaler Wäldern in den hervorspringt und den Stephan Ochsenfeld nach seinen Wünschen fragt?
Für den Gemeindesportverband wünsche ich mir, dass wir dieses sich Kennenlernen und diese neue Zusammenarbeit, die wir jetzt bei den Vereinen schon erzeugen konnten, und auch die Gesprächsbereitschaft, die wir bei der Verwaltung und bei der Politik erzeugt haben, dass wir die ganz einfach fortsetzen können. Man sagt immer so schön: miteinander reden und nicht übereinander reden. Ich glaube, wenn wir das schaffen, sind wir auf einem guten Weg in der Gemeinde Kirchhundem.