Attendorn/Olpe. Mit einem Traumtor entschied Maximilian Wüst das Kreispokal-Halbfinale zu Gunsten der SpVg Olpe beim SV 04 Attendorn.

Über die fußballerische Qualität dieses Kreispokal-Halbfinalspiels zwischen dem SV 04 Attendorn und der SpVg Olpe kann man sich streiten. Nicht aber über das Tor, das diese Partie entschied. Das war gigantisch. Maximilian Wüst hatte in der 37. Minute aus 25 Metern Maß genommen. Per Dropkick drosch er die Kugel, die zuvor nachlässig abgewehrt worden war, in den Winkel des Attendorner Tores.

Es sollte das Siegtor zum 1:0 sein. Das Tor, das den Olpern die Finalteilnahme beschert. Mit wem sie es im - noch nicht terminierten - Endspiel zu tun haben werden, entscheidet sich am Mittwoch zwischen dem SV Türk Attendorn und der SG Finnentrop/Bamenohl.

Gigant Goulas

Fast überflüssig ist zu erwähnen, dass Alexandros Goulas, Torwart des SV 04 Attendorn, chancenlos war gegen das Geschoss von Maximilian Wüst. Und es hatte an diesem Tag schon eines Ausnahme-Schusses bedurft, um den Keeper zu bezwingen. Es kommt selten vor, dass der „Mann des Spiels“ auf Seiten der unterlegenen Mannschaft steht.

Auf Goulas trifft das zu. Seine Paraden - drei, vier der Kategorie Extraklasse - bewahrten die Attendorner vor einem früheren Aus gegen eine Spielvereinigung, die vollauf überzeugte, und in dieser Form dem Landesliga-Auftakt zuversichtlich entgegenblicken kann. Der findet übrigens an gleicher Stelle, beim SV 04 Attendorn, statt.

Ottmar Griffel, Trainer der Siegreichen, sah erstmal die Fakten: „Ich bin zufrieden, das wir zu Null gespielt haben. Wir haben auf des Gegners Platz beim Aufsteiger, der hoch motiviert in die Saison geht, ein Pokalspiel gewonnen. Ein Pokalspiel muss man gewinnen. Punkt“.

Zwar hatten die Hansestädter das Chancen-Minus und wussten den Olper Torwart Alexander Franke nicht einmal wirklich zu prüfen. Dennoch schlugen sie sich prächtig. „Wenn du siebzig Minuten mit einem Mann weniger spielst und das bei den Temperaturen, und dazu wir als Aufsteiger gegen einen etablierten Landesligisten - dafür hat sich die Truppe sehr gut verkauft“, sagte SV 04-Trainer Ralf Sonnenberg nachher und fügte hinzu: „Ich hätte gern mal gesehen, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir nicht mit zehn Mann hätten weiterspielen müssen“.

Zwei frühe Fouls

Für die Attendorner Unterzahl zeichnete Picazio Munto Lelo verantwortlich. Der ging in der 8. und 22. Minute zwei Mal allzu ungestüm zu Werke.

Im ersten Fall traf es den Olper Fabian Schulte an der Seitenaus-Linie. Gelb-Rot war dann fällig, als er Sandro Steglich fällte. Beide Fouls gehörten zur Marke „unnötig“. Ralf Sonnenberg: „Die Gelb-Rote Karte war verdient, das steht außer Frage“.

Umstritten war die erste Auseinandersetzung, in die Munto Lelo verwickelt war. Angeblich soll einer der Olper sich mit einem Schubser in das Gerangel, eingebracht haben. „Habe ich nicht gesehen“, so Sonnenberg, der aber meinte, man habe „den Eindruck gewinnen können, dass jede Situation für uns mit Gelb abgepfiffen wurde. Aber das war nicht ausschlaggebend“.

Vielmehr sei die Unterzahl ein entscheidender Faktor gewesen. „Dann fehlen dir irgendwann die Körner“. Zumal Ralf Sonnenberg auf vier Mallorca-Heimkehrer verzichten musste, denen Quarantäne auferlegt wurde (wir berichteten).

So betrachtet, machten es sich die Olper schwer in Überzahl. Ottmar Griffel widersprach da nicht. „Nach ujnserem 1:0 hätten wir die Bälle besser in die Tiefe spielen müssen, damit wir das Spiel mit dem mit dem 2:0 entscheiden. Trotzdem: Einen besseren Einstieg in die Saison kann es kaum geben. Es war ein völlig verdienter Sieg“.