Olpe. „Karl-Heinz Besting hatte die Idee von einer Tribünenüberdachung schon lange im Kopf“, sagte Peter Weber, Bürgermeister von Olpe.
Es war ein ganz besonderer Tag für die Olper Leichtathletik. Das Bauwerk ist nun offiziell eingeweiht. Peter Weber erinnerte sich an das Jahr 2016 und an Karl-Heinz Bestings Vorstoß: „Er hat sich erst 2016 bei einem kleinen Empfang im Rathaus ein Herz genommen, diesen Wunsch zu äußern.“ In jenem Sommer 2016 entführten die schnellen Mädels der U16 und U20 von der Startgemeinschaft Olpe/Fretter gleich zwei deutsche Meistertitel über 4x100 Meter in den Kreis Olpe. „Das war ein ziemlich günstiger Zeitpunkt“, so der Verwaltungschef weiter und er verwies darauf, dass der überdachte Trainingsraum mit der wettergeschützten Tartanbahn „förderungswürdig und sinnvoll, aber auch teuer ist“.
Besondere Konstellation Skiclub und Turnverein
Weber betonte die besondere Konstellation der beiden Leichtathletikabteilungen des Skiclubs und Turnvereins Olpe. „Da gibt es kein Konkurrenzdenken, sondern vielmehr eine positive Zusammenarbeit im Sinne der Kinder und Sportler. Das wollen wir von der Politik weiter unterstützen. Das Kreuzbergstadion war vorher schon eine tolle Anlage, erhält jetzt aber durch die Tribüne eine enorme Aufwertung.“ Aber es sei nicht nur die Olper Leichtathletik die davon profitiere, sondern ebenso die Fußballer der Spielvereinigung wie auch die Feuerwehr.
Zwei Probleme mussten von der Idee bis zur Fertigstellung überwunden werden. Erste Schätzungen beliefen sich auf 330 000 Euro. Doch dann waren da ja noch die Probleme bei den Bauarbeiten. Die nicht überdachte Betontribüne stand ja schon. Schweres Gerät konnte nicht über die Laufbahn an die Baustelle fahren. „Das war keine Standardbaustelle“, merkte Peter Weber an.Dass sich die Kosten erhöhten, lag fast auf der Hand. 390 000 Euro waren es am Ende. Den größeren Batzen dieser Kosten übernahm die LEADER-Region BiggeLand, das grundsätzlich Projekte der Kommunen Attendorn, Olpe, Drolshagen und Wenden unterstützt. Die Regionalmanagerin Natascha Kempf-Dornseifer betreute das Projekt von Anfang an. Durch die Überdachung erfüllt die Bezirkssportanlage künftig die Standards zur Austragung von überregionalen Leichtathletik-, Fußball- und Feuerwehrwettbewerben.
Die Finanzierung
250 000 Euro, rund 65 Prozent, kommen aus dem EU-Topf, den Rest von rund 140 000 Euro steuerte die Stadt Olpe bei. Sowohl das Amt für Bildung/Soziales/Sport (Bernd Sundermann) wie auch das Bauamt (Stefan Middel) waren in besonderem Maße involviert. „Wir sind auf viel Verständnis gestoßen“, bedankte sich Karl-Heinz Besting von der Olper Leichtathletik für die sehr gute Zusammenarbeit. „Die vielen guten Gespräche waren auch von einem großen Vertrauen geprägt“, sieht Besting rückblickend die Basis für die Umsetzung seines „Herzenswunschs“.
Der Chef der Leichtathletik dankte aber außer Stadt und Verein in besonderem Maße Joachim Schlüter, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbandes. „Für uns bedeutet das Ansporn und Verpflichtung zugleich, so weiterzumachen wie bisher. Wir werden um des Erfolgs willen auch in Zukunft gut zusammenarbeiten.“
Peter Weber hat abschließend auf die große Bedeutung des Sports grundsätzlich und speziell in dieser Phase hingewiesen. „Das hat uns die Pandemie deutlich vor Augen geführt. Ich wünsche Fußballern und Leichtathleten viele Siege. Mögen sich die Hoffnungen und Chancen der Athleten durch diese bauliche Erweiterung erhöhen.“
Für Karl-Heinz Besting war es noch wichtig, auf die Inbetriebnahme der neuen Zeitmessanlage hinzuweisen. „Die Vorgängeranlage aus dem Jahr 2005 hatte ausgedient. Sie hatte zuletzt Macken und Aussetzer. Ersatz war dringend notwendig.“ Ohne die Hilfe der öffentlichen Hand sowie der Volksbanken Bigge/Lenne wie auch Olpe/Wenden/Drolshagen wären die 25 000 Euro nicht zu stemmen gewesen.
Zeitmessanlage besteht Test
Sowohl Tribüne wie auch Zeitmessanlage haben ihren ersten offiziellen Test bestanden. Sogar die Anzeigetafel der Zeiten war rechtzeitig eingetroffen. Gute Leistungen konnten von den Athleten und den Zuschauern sofort zur Kenntnis genommen werden. Und die Tribüne spendete an diesem hochsommerlichen Tag zunächst viel Schatten, hielt aber auch am Nachmittag den gut einstündigen Dauerregen ab.Sekt und Schnittchen für die Honoratioren aus Politik, Sport und Sponsoren rundeten den Einweihungsteil stilvoll ab. Da durfte auch die musikalische Unterhaltung während der folgenden ganztägigen Kreismeisterschaften nicht fehlen. Novum: die Veranstaltungstechnik Desire aus Olpe sorgte nicht nur für den akustischen Teil, sondern „begrüßte“ jeden Sieger der Sprintentscheidungen nach dem Ziel mit einer Nebelfontäne.