Attendorn. Die Kreispokal-Halbfinalspiele am 16. und 19. August in Attendorn sind die ersten Fußball-Pflichtspiele im Kreis Olpe seit fast einem halben Jahr.
„Unter normalen Bedingungen würden bestimmt zwischen 500 und 700 Zuschauern kommen“, sagt Pokalspielleiter Ulrich Keine. Und damit hat der Funktionär aus Repe bestimmt nicht übertrieben. Aber was ist in Zeiten von Corona schon normal.
So dürfen laut der gültigen Corona-Schutzverordnung zu den Begegnungen SV 04 Attendorn gegen SpVg Olpe (16. August, Anstoß 17 Uhr) und SV Türk Attendorn gegen SG Finnentrop/Bamenohl (19. August, Anstoß 19.15 Uhr) jeweils maximal 300 Zuschauer eingelassen werden. Nicht eingerechnet sind dabei nur je elf Spieler und vier Ersatzspieler auf beiden Seiten. Alle anderen – ob weitere Ersatzspieler, Trainer, Betreuer, Physio, Schiedsrichterteam, Ordner, Bratwurstverkäufer, Vertreter von Sponsoren, Presse oder Politik und auch der Kreisvorstand - werden auf die 300 Zuschauer angerechnet.
Viel Abstimmung nötig
Bis zum 16. beziehungsweise 19. August, davon ist Pokalspielleiter Ulrich Keine überzeugt, wird die Corona-Schutzverordnung wohl nicht gelockert. Also müssen die Vereine und Verantwortlichen mit den Vorgaben so gut es geht leben. Den Zuschauern rät Ulrich Keine, möglichst früh zu den beiden Pokalspielen zu kommen. Er selbst will mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Stadt Attendorn als Hausherr nimmt die Vereine in die Pflicht und verweist auf die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung. Die Umsetzung war auch Thema eines Treffens mit allen vier Klubs, die die Bezirkssportanlage nutzen: neben den beiden Pokal-Gastgebern SV 04 und SV Türk sind das der FC Schwalbenohl und der LC Attendorn.
Gerade in Zeiten von Corona „erfordert das viel Abstimmung“, weiß Sportamtsleiter Frank Burghaus. Von den vier Kabinen dürfen pro Spiel nur jeweils eine auf der rechten und linken Seite genutzt werden. Das Vereinsheim bleibt geschlossen, draußen dürfen zum Beispiel keine offenen Getränke verkauft werden.„Die Rückverfolgbarkeit muss gewährleistet sein“, berichtet Burghaus nichts Neues. Das heißt: Die Namen und Daten aller Besucher müssen erfasst werden. Im Eingangsbereich, beim Anstellen zum Getränkekauf oder auf den Toiletten muss ein Mund-Nasenschutz getragen werden, ein Mindestabstand auch auf dem Platz sollte selbstverständlich sein.
Wie der SV 04 Attendorn mitteilt, kommen maximal 260 Karten in den Verkauf. Auf eine Tageskasse wird verzichtet. Stattdessen bietet der Verein am Dienstag, 11. August, und Donnerstag, 13. August, jeweils von 19 bis 20 Uhr einen Kartenvorverkauf am Vereinsheim an. Der Kartenpreis für Erwachsene beträgt 7 Euro. Da auch Kinder und Jugendliche in die erlaubten 300 Zuschauer eingerechnet werden, müssen sie für ermäßigte Eintrittskarten 3 Euro bezahlen.
Spiel auf Kunstrasen
Die Kontaktdaten sind auf der Rückseite der Tickets einzutragen und werden bis auf einen Abriss zur Registrierung am Eingang einbehalten. Wer will, kann sich mit seinem Smartphone über das System „e-guest“ registrieren. Die App ist aus dem Google-App-Store herunterzuladen. Den entsprechenden QR-Code zum Scannen mit dem Smartphone findet man im Eingangsbereich. So sollen unnötige Warteschlangen vermieden werden. Der SV 04 weist ausdrücklich darauf hin, dass alle Kontaktdaten nach vier Wochen gelöscht werden. So lange muss sie der Verein laut Corona-Verordnung aufbewahren.
Die Spielvereinigung Olpe hat sich erst einmal 100 Karten für ihre Anhänger reservieren lassen. Derzeit wird laut Sportlichem Leiter Björn Schneider „auf allen Kanälen“ nachgefragt, wie groß das Interesse in der Kreisstadt ist. Das Halbfinale im Krombacher Kreispokal am 16. August soll auf dem Kunstrasenplatz und nicht im weiten Rund des Rasenplatzes ausgetragen werden. Eine Entscheidung, die Björn Schneider von der SpVg Olpe auch aus Corona-Gründen überrascht.
Stefan Herbrechter ist der Hygienebeauftragte des SV 04 Attendorn. Der ehemalige Torhüter weiß, dass ein solches Pokalspiel unter Corona-Bedingungen „eine Herausforderung für den ganzen Verein“ ist. Herbrechter ist aber froh, dass „überhaupt wieder vor Zuschauern gespielt werden kann“.