Neu-Listernohl. Beim Blick auf die Landesliga der A-Juniorenfußballer fühlt man sich fast an die SG Finnentrop/Bamenohl erinnert.

An die Senioren der SG wohlgemerkt und deren Aufgaben in der Oberliga. Denn auch den Jungs des SC LWL 05, die den Aufstieg in die Landesliga geschafft haben und nunmehr im Juniorenbereich die ranghöchste Mannschaft im Kreis Olpe sind, haben in der kommenden Saison Reisen beispielsweise nach Stadtlohn, Marl-Hüls, Haltern oder Vreden vor sich.

Reizvolle Herausforderung

„Ich habe auch mal drüber geguckt“, sagte Trainer Jens Luke gestern, klang aber dabei ziemlich entspannt, denn: „Das sind zwar etwas längere Fahrten. Aber dafür sind in dieser Liga die Autobahn-Anbindungen vielleicht auch besser, als wir sie in der Bezirksliga hatten. Ein großes Problem sehe ich da nicht“. Ein Problem, das die Vorfreude auf die neue, hohe Spielklasse trüben könnte, schon mal gar nicht. Luke: „Wir freuen uns darauf“.

Zur SpVgg Vreden beispielsweise müssen die A-Junioren des SC LWL etwa zwei Stunden Anfahrt einkalkulieren. Ähnlich sperrig ist die Tour zum SuS Stadtlohn. Jens Luke rechnet damit, dass die Anstoßzeiten grundsätzlich sonntags um 11 Uhr sind, da ist die Nacht, dafür das Wochenende ist, recht kurz. „Halb acht, viertel vor acht“ ist da die Abfahrt, schätzt der Coach. Etwas unsicher ist er sich, was die Fahrt zu Eintracht Dortmund II anbetrifft, „kann sein, dass es Überschneidungen mit der Ersten geben könnte und damit eine andere Anstoßzeit“.

Lukes „Laufwege“

Über den höheren Aufwand waren sich die LWL-Fußballer und die Verantwortlichen schon vorher im Klaren. Aber die Motivation, diese reizvolle Herausforderung anzunehmen, war groß. „Wir müssen, gerade bei Fahrten nach Stadtlohn oder Vreden, sehen, wie wir das organisiert bekommen“.

Aber Klagen gilt nicht. Das vermittelt Jens Luke seinen Spielern und braucht dazu nur seine eigenen „Laufwege“ zu schildern, die auch nicht so ohne sind: „Ich habe den Jungs mal als Beispiel gesagt: Ich studiere in Marburg. Wenn es hart auf hart kommt, ist es so, dass ich zwei Stunden zum Spiel fahre, zwei Stunden zurück und dann sonntags noch zur Uni. Dann wäre ich sechs Stunden auf der Autobahn. Wenn man will, dann kann man es auch“.

Die Spieler selbst haben es nicht allzu weit bis zum Treffpunkt. Jens Luke: „Ich finde, es geht für eine Mannschaft, die Landesliga spielt. Die längste Anfahrt, die jemand hat, ist vielleicht dreißig Minuten“. Es kommt auch ganz darauf an, wohin die Auswärtsreise am Sonntag geht. Wenn der Wohnort eines Spielers auf dem Weg liegt, muss der sicherlich nicht erst in die entgegengesetzte Richtung zum Treffpunkt fahren. „Das sind Dinge, die man Woche für Woche abwägen muss“, blickt Jens Luke voraus, „wir haben zwei Spieler aus Meinerzhagen, da fahren wir dann auf die Autobahn auf“.

Buer und Bundesliga

Die Fahrten legte die Mannschaft in Privat-Autos zurück, wenn es weiter weg geht, hätte LWL die Möglichkeit, an einen Bully zu kommen. „Ein paar Jungs, die von der letzten Saison bei uns geblieben sind, haben den Führerschein, einige sind gerade dran“, sagt Luke und hat die Erfahrung gemacht, dass es am Anfang der Saison mit der Fahrerei ein bisschen schwieriger ist als am Ende. Logisch: Monat für Monat haben immer mehr Spieler den „Lappen“ in der Tasche. Und damit gibt es mehr Fahrer. Es gebe aber auch immer Menschen im Verein, die fahren, „Darüber freuen wir uns natürlich“, sagt Luke.

Hat er ein Lieblings-Ziel? Gelsenkirchen-Buer wäre eines. Einen Katzensprung von der Schalker Arena entfernt. „Wenn da gerade Bundesliga wäre,“ so Jens Luke, „wäre das natürlich optimal“.