Finnentrop/Bamenohl. Oberliga! Was ein klangvolles Wort. Für die Fußballer der SG Finnentrop/Bamenohl ist es, bis auf eine Handvoll alter Bekannter, Neuland.

Wir stellen die 19 Gegner in Kurzporträts vor.

SG Wattenscheid 09

Der prominenteste Name unter den Finnentrop/Bamenohler Gegnern, der einzige Ex-Bundesligist. Von 1990 bis 1994 spielten die Wattenscheider unter Trainer Hannes Bongartz in der höchsten deutschen Klasse, danach ging es bergab. 2019/20 musste sich die Mannschaft von der Lohrheide Insolvenz-bedingt aus der Regionalliga zurückziehen.

RSV Meinerzhagen

Entgegengesetzt zum Wattenscheider Weg verlief der des RSV Meinerzhagen, der kam von unten nach oben. Bis 2011 spielten die Märkischen Kreisliga A, setzten dann zum Höhenflug an, auch dank Werder-Bremen-Profi Nuri Sahin, der Geldgeber und Co-Trainer ist. Nur knapp wurde jetzt der Regionalliga-Aufstieg verpasst. 2020/21 zählt der RSV, der mit Ron Berlinski (13 Tore) den Torschützenkönig der abgebrochenen Saison stellt, zum Favoritenkreis

FC Eintracht Rheine

Mit 190 Kilometern ist Rheine und die 3000 Zuschauer fassende BA-Arena die zweitweiteste Auswärtsfahrt. Trainer des Tabellenvierten ist Tobias Wehmschulte (39), auch länger Spieler bei der Eintracht, die seit 2013 in der Oberliga spielt.

Vereine der Oberliga Westfalen
Vereine der Oberliga Westfalen © Manuela Nossutta /Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta /Funkegrafik NRW

Westfalia Rhynern

Einen Rekord hat der Regionalligaabsteiger von 2017/18: Den mit der geringsten Spielpraxis. 2020 bestritt Rhynern nur ein einziges Oberligaspiel, am 11. März ein 2:0-Sieg in Erndtebrück. Auch ein Bestwert: In neun Heimspielen kassierte Rhynern nur drei Gegentore. Ende Januar verlor Finnentrop/Bamenohl ein Testspiel am „Papenloh“ mit 1:6. Trainer ist Michael Kaminski, einen seiner Vorgänger kennt jeder BVB-Fan bestens: Michael Lusch (2009 bis 2011 in Rhynern).

Holzwickeder SC

An das Montanhydraulik-Stadion hat Finnentrop/Bamenohl schlechte Erinnerungen: In der letzten gemeinsamen Westfalenliga-Zeit kassierte sie am 8. April 2018 beim späteren Meister und Aufsteiger Holzwickede ein 0:7. Der Aufstiegstrainer von 2017/18, Axel Schmeing, hat im Februar bis 2021 verlängert.

SC Paderborn II

Die U21 des Bundesliga-Absteigers trägt ihre Heimspiele im Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum (TNLZ) aus. Michél Kniat (34) ist seit 2017 Trainer; er ging aus der Jugend von Alemannia Aachen hervor, spielte unter anderem in Uerdingen und bei M’gladbach II.

TuS Ennepetal

Der TuS wird trainiert von Alexander Thamm (37), der 2002/03 drei Bundesligaspiele für den VfL Bochum bestritt. Das Bremenstadion fasst 6200 Zuschauer. Königstransfer ist Verteidiger Adrian Schneider mit 150 Regionalligaspielen (u.a. für RW Essen, Wattenscheid und Trier).

1. FC Kaan-Marienborn

Der Ex-Klub von Ingmar Klose (bis 2018) hat eine ähnliche Entwicklung genommen wie Bamenohl: 2008/09 Bezirksliga, 2018/19 sogar Regionalliga. Am 2. Februar gewannen die Käner um die Trainer Tobias Wurm und Mounir Saida einen Test durch zwei späte Tore mit 4:2.

Preußen Münster II

Die Preußen gehen in ihr zweites Oberligajahr, das erste schlossen sie auf dem 10. Platz ab. Ihre Heimspiele tragen sie auf dem Kunstrasen in der „Provinzial Youngster Arena“ aus. Trainer Sören Weinfurtner ist mit 42 Jahren Urgestein: Seit 2007 Co-Trainer, seit 2012 Cheftrainer.

FC Gütersloh

Der „dienstälteste“ Oberligist. 32 Jahre und 1060 Spiele bestritt der FCG in der Oberliga Westfalen, hat von 1996 bis 1999 auch drei Zweitliga-Jahre in seiner Chronik. Sportlicher Leiter ist der niederländische Ex-Nationalspieler Rob Reekers, früher VfL Bochum. Das Heidewaldstadion fasst 12.500 Plätze.

SV Schermbeck

2018 stieg der Klub aus dem Kreis Wesel in die Oberliga auf. Wie diesmal gegen Finnentrop/Bamenohl, hatte auch damals der DSC Wanne-Eickel das Nachsehen, allerdings im Entscheidungsspiel mit 2:3 nach Verlängerung, Für Norbert Elgert, seit über 20 Jahren erfolgreich im Schalker Nachwuchsbereich tätig („Knappenschmiede“) war Schermbeck die erste Trainerstation.

ASC Dortmund

Das „A“ im Vereinsnamen verrät den Sitz des Vereins: Dortmund- Aplerbeck. Mit Gruseln wird sich der ASC an den letzten Westfalenliga-Spieltag 2017/18 erinnern, da war er als Tabellenführer spielfrei, wurde aber von Lippstadt und Kaan-Marienborn auf der Zielgeraden zur Regionalliga noch überholt. 2006 bis 2009 war Hannes Wolf,der später bei Borussia Dortmund 2, beim Hamburger SV und VfB Stuttgart, Karriere machte, in Aplerbeck Spielertrainer.

Sportfreunde Siegen

Ein weitere große Zugnummer in der Bamenohler H&R-Arena. Der Traditionsklub spielte 2005/06 in der 2. Bundesliga. In der letzten Saison gewann Finnentrop/Bamenohl beide Freundschaftsspiele gegen die Siegener (1:0 in Geisweid, 3:2 zu Hause). In der Oberliga gelang den Sportfreunden in acht Heimspielen kein Sieg.

TSG Sprockhövel

Aus den letzten fünf Oberligaspielen vor der Corona-Pause holte die TSG nur einen Punkt. Trainiert wird die TSG von Andrius Balaika, der in Sprockhövel in sein sechstes Jahr geht und mit ihr 2016/17 eine Regionalliga-Saison spielte.

Westfalia Herne

Hans Tilkowski, Helmut Benthaus, Werner Lorant, Sportstudio-Moderator Michael Steinbrecher sind nur vier der zahlreichen bekannten Ex-Spieler der Westfalia, die im Dezember Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellte und neun Punkte abgezogen bekam. Das letzte Spiel an „Schloss Strünkede“ gewann Finnentrop/Bamenohl in der Westfalenliga 2015 mit 4:2, Tim Schrage traf drei Mal.

TuS Erndtebrück

Das Gastspiel der Erndtebrücker in Finnentrop/Bamenohl hat einen Namen: Tim Schrage. Der Stürmer wechselt zur kommenden Saison zum Wittgensteiner Klub, der dann von A-Lizenzinhaber Stefan Trevisi trainiert wird. Der hat einen gutenNamen am „Pulverwald“, hat er doch als Co-Trainer von Florian Schnorrenberg an den Regionalliga-Aufstiegen 2015 und 2017 mitgewirkt.

Hammer SpVg

Abgeschlagen und ohne einen einzigen Sieg schloss die SpVg die 20 Spiele der Saison ab. Der Verein darf sich rühmen, einen WM-Helden als Sportlichen Leiter gehabt zu haben: 2015, David Odonkor.

Victoria Clarholz

Nach sieben Westfalenligajahren packte die Elf aus dem Kreis Gütersloh zum 100-Jährigen den Aufstieg. In einem Punkt ähnelt die Victoria dem Mitaufsteiger Finnentrop/Bamenohl: „Über 80 Prozent der Seniorenspieler haben in ihrer Jugend in Clarholz gespielt, vermeldet der Verein auf seiner Homepage.

SpVgg Vreden

Die Vredener fordern Finnentrop/Bamenohl zur weitesten Auswärtsfahrt (über 200 km) heraus. Sie profitierten von der Regelung, wonach auch die Halbzeitmeister aufsteigen durften, in der Abschlusstabelle der Westfalenliga 1 wurden sie Dritter. Trainer wird Engin Yavusaslan, er löst Rob Reekers ab.