Finnentrop/Bamenohl. Tim Schrage weiß, dass Oberliga beim TuS Erndtebrück die größte sportliche Herausforderung in seiner bisherigen Karriere ist.
Tim Schrage spielt nächste Saison in der Fußball-Oberliga: Aber nicht für Aufsteiger SG Finnentrop/Bamenohl.
Der 30-jährige torgefährliche Offensivspieler unterschrieb beim Konkurrenten TuS Erndtebrück. Der Wechsel wurde kurz vor dem Pfingst-Wochenende perfekt gemacht. Die Strecke ins Wittgensteiner Land ist Tim Schrage vor seiner Unterschrift beim Klub vom Pulverwald probeweise schon einmal abgefahren, um zu sehen, „wie hoch der zeitliche Aufwand ist“. Den weiten Weg wird der Angreifer spätestens ab dem 1. Juli, dem offiziellen Trainingsbeginn beim TuS Erndtebrück, regelmäßig nehmen.
Strecke probeweise abgefahren
Kurz nachdem der Wechsel vom Oberligisten aus dem Nachbarkreis offiziell bestätigt wurde, erhielt Schrage schon die ersten Rückmeldungen seiner Noch-Mannschaftskollegen. „Die freuen sich alle auf das Wiedersehen auf dem Platz“, schmunzelt Schrage. Wann beide Teams im Meisterschaftsbetrieb aufeinandertreffen, kann aber noch niemand sagen.
„Ich wäre gerne geblieben“. Dieser Satz von Tim Schrage lässt aufhorchen. Dabei hatte der 30-Jährige der SG Finnentrop/Bamenohl vor einem halben Jahr deutlich signalisiert, dass der Verein wegen Schrages unklarer beruflichen Situation erst einmal ohne ihn für die neue Saison planen solle. So ähnlich hatte es auch sein älterer Bruder Mike für sich formuliert. Erst wenn er einen neuen Job gefunden habe, könne man über eine weitere Zusammenarbeit reden. Inzwischen hat Tim Schrage eine neue Arbeitsstelle und ist nach seinen Worten „wieder auf Finnentrop/Bamenohl zugekommen“.
Der Verein musste in der Zwischenzeit natürlich auf den drohenden Weggang seiner Leistungsträger Tim und Mike Schrage reagieren und holte unter anderem Moritz Thöne (FC Lennestadt) und Julian Scheppe (SV Ottfingen) als Ersatz, mit entsprechenden Auswirkungen auf das Budget für das neue Spieljahr. Trotzdem versuchte die SG Finnentrop/Bamenohl, die Schrage-Brüder zu halten. Die Gespräche mit seinem „Freund“ Andre Ruhrmann, Sportlicher Leiter des Westfalenliga-Meisters, beschreibt Tim Schrage als „offen und fair“. Ein erstes finanzielles Angebot lehnte der 30-Jährige aber ab.
TuS meldet sich
Dann meldete sich der 1. Vorsitzende Franz-Josef Cwiklinski mit einem verbesserten Angebot. Die Bedingung: Tim Schrage sollte sich kurzfristig entscheiden. Damit war der Spieler nicht einverstanden, fühlte sich „unter Druck gesetzt“ und sagte Finnentrop/Bamenohl ab. Wenige Tage später meldete sich der TuS Erndtebrück, der den Abbruch der Gespräche nach den Worten von Schrage irgendwie „aufgeschnappt“ hatte.
Tim Schrage weiß, dass die Oberliga die größte sportliche Herausforderung in seiner bisherigen Karriere ist und er nur dann eine Chance hat, wenn er topfit ist. „Das traue ich mir aber zu“, freut sich der Stürmer auf die Herausforderung und die beiden Spiele gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. „Wir sind sehr froh über diesen Transfer. Von seiner Erfahrung wird unser Team profitieren und mit ihm haben wir nun unseren Offensivbereich vollständig besetzt“, teilt der TuS Erndtebrück mit.