Kreis Olpe. Am Samstag gibt es weitere Lockerungen über die sich auch die Sportler freuen. Aber allzu viel Hoffnung sollten sie sich nicht machen.

Die neuen Lockerungen der Landesregierung treten am Samstag in Kraft und haben auch Auswirkungen auf das Sportgeschehen. Unsere Zeitung erklärt, worauf die Aktiven achten müssen.

Was ist erlaubt?

Kontaktsportarten wie Fußball sind wieder erlaubt. Zumindest in der Theorie, denn nach wie vor gelten strenge Auflagen in puncto Hygiene und Abstand. So dürfen nicht mehr als zehn Personen an einem Spiel involviert sein.

Bedeutet zum Beispiel im Fußball: Spiele sind nur mit fünf-gegen-fünf Spielern erlaubt im Training. Gleiches gilt für andere Kontaktsportarten. Zumindest ins Training dürften die Vereine unter diesen Bedingungen wieder einsteigen.

Ob sie diese Chance wahrnehmen, bleibt abzuwarten, denn weiterhin sind die Auflagen hoch und die Pause bis zum Start ins Wettkampfgeschehen sehr lang. „Ich glaube nicht, dass viele Vereine schon ins Training einsteigen werden. Zum einen sind viele Sportanlagen, die sich im kommunalen Besitz befinden noch gesperrt und zum anderen ist die Schutzverordnung für die Wiederaufnahme des Betriebs inzwischen so detailliert, das viele Vereine abgeschreckt werden.

Schließlich müssten sie bei Missachtung haften“, erklärt Henning Peuters, Geschäftsführer des Kreissportbundes Olpe. Wettkämpfe im Freizeit- und Breitensport sind möglich, wenn entsprechende Hygienekonzepte vorgelegt und genehmigt werden.

Was bleibt verboten?

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Wettkämpfe in Kontaktspotarten bleiben weiterhin untersagt. Also keine Turniere, keine Pfingstsportfeste, keine Trainingsspiele mit mehr als zehn Teilnehmern und auch keine Freundschaftsspiele. „Das bleibt bis mindestens 31. August untersagt“, weiß Peuters.

Entsprechend rät auch der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen den Vereinen erst einmal davon ab, wieder ins Training einzusteigen. Die Vizepräsidenten für Amateurfußball und Jugend Manfred Schnieders und Holger Bellinghoff lassen sich auf der Homepage des FLVW mit den Worten zitieren: „Für den Fußball halten wir die neuen Lockerungen für wenig sinnvoll – zumal bis mindestens zum 31. August keine Turniere, Freundschafts- oder gar Meisterschaftsspiele ausgetragen werden können“ und außerdem weiterhin die erhöhte Gefahr einer Infektion besteht.

Im Kreis Olpe halten die Kommunen weiterhin die Sportstätten geschlossen, die sich in ihrer Verantwortung befinden. „Wir haben bei allen Städten und Gemeinden im Kreis nachgefragt. Einige halten sich zwar eine Hintertür offen, aber die meisten werden die Hallen erst wieder nach den Sommerferien freigeben“, dämpft der Kreissportbund ein wenig die Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität.

Welche Auswirkungen gibt es?

Die Vereine leiden weiterhin darunter, ihre Sportangebote nicht anbieten zu können. Einige suchen nach Lösungen. „Sportvereine haben einen großen Vorteil sie sind alle kreativ, wenn es darum geht, Lösungen für ihre Situation zu finden. So haben wir schon von einigen Vereinen gehört, die ihre Angebote statt in der Halle, im Freien anbieten, weil sie dort die Maßnahmen besser umsetzen können, als es in der Halle möglich wäre“, erzählt Peuters.

Improvisieren ist also weiterhin angesagt. „Natürlich wäre es schön, wenn alles wieder laufen könnte, wie es einmal war. Aber wir müssen uns jetzt erstmal an eine neue Realität gewöhnen und damit klarkommen“, hat der Geschäftsführer des Kreissportbundes auch noch keine Vorstellung davon, wie es weitergehen wird.

Wie geht es weiter?

Das nächste spannende Datum wird der 31 August sein. Dann wird sich entscheiden, ob der Wettkampfbetrieb wieder im vollem Umfang stattfinden kann. Sind die Zahlen bis dahin weiterhin stark zurückgegangen, wird es weitere Lockerungen und vielleicht sogar schon konkrete Pläne für den Start in die neue Saison geben.

Da bis dahin Freundschaftsspiele und Turniere untersagt sind, ist mit einem realistischen Saisonstart nicht vor Mitte bis Ende September zu rechnen. Wir immer gilt das nur unter der Bedingung, dass bis dahin keine zweite Infektionswelle ausbrechen wird.