Bonzel. Seit 1972 hat Heinz Kirchhoff kein Pfingstsportfest der DJK Bonzel verpasst. Was ein Zeitraum im Fußball!

Umso fremder wird dem 1. Vorsitzenden der DJK das Pfingstfest in diesem Jahr vorkommen. Denn das dreitägige Spektakel auf der schönen Anlage an der Veischede fällt aus.

Die Absage hat zwei Seiten. Die eine ist die finanzielle, die andere die emotionale. „Das Fest ist die wichtigste Einnahmequelle des ganzen Jahres“, weiß Heinz Kirchhoff, „und eine gute Gelegenheit, den Verein nach außen darzustellen“. Bitter zudem, weil sich die Besucherzahlen wie auch der Umsatz in den letzten Jahren angestiegen sind.

Urlaub? Kein Gedanke

Der andere Faktor ist der persönliche. Heinz Kirchhoff: „Ich bin mit dem Fest groß geworden. Pfingsten ist für mich gleich Sportfest“. An Pfingst-Urlaub hat er in den 48 Jahren nicht mal im Entferntesten gedacht. Schon gar nicht, als seine Verantwortung innerhalb des Vereins wuchs. 1986 wurde Heinz Kirchhoff 2. Vorsitzender, später dann Geschäftsführer und 1. Vorsitzender. „Da wurde ich natürlich zuständig für den Gesamtbereich, und das sind ja nun auch schon ein paar Jahre“, drückt er es angesichts der riesigen Zeitspanne bescheiden aus.

Die Wehmut bekämpfen, indem er an Pfingsten wegfährt aus Bonzel, sei für ihn aber auch kein Thema gewesen, verriet Heinz Kirchhoff. „Momentan verreisen, gerade an diesen Tagen, darauf wäre ich auch gar nicht gekommen“.

An sein erstes, 1972, kann er sich noch gut erinnern. Es war zugleich das erste am heutigen Standort. 1965, acht Jahre nach der Vereinsgründung, fanden die Pfingstsportfeste noch auf dem alten Sportplatz, mitten im Dorf, statt.

Als Waldfest gestartet

„Ab 1957 hat man zunächst Waldfeste versucht, um an Geld heranzukommen, und 1965 hat man angefangen, ein Sportfest aufzuziehen“. Als die Bundesstraße 55 verlegt wurde, hatte die DJK von 1969 bis 1972 überhaupt keinen Platz, ehe Pfingsten 1972 der heutige Platz eingeweiht wurde – im Rahmen des Sportfestes.

So einfach nachholen, vielleicht im Spätsommer oder Herbst diesen Jahres, lässt sich dieses Fest auch nicht. Schon allein aus terminlichen Gründen würde es kompliziert, denn es umfasst ein dreitägiges Programm. Sollten die Fußballligen wieder starten, wäre dieses gar nicht unterzubringen im Kalender. Heinz Kirchhoff: „Das wird nicht klappen. Auf der anderen Seite bin ich fest davon überzeigt, dass auch im September noch keine Veranstaltung zumindest in dieser Größenordnung zugelassen sein wird“.