Rahrbach. Lennard Tillmann-Dömer, Fußballer in der A-Jugend der JSG Drolshagen/Olpe/Rhode, ist als Lennard I. frisch gekürter Prinz Karneval von Rahrbach

Mit erst 17 Jahren ist der wohl der jüngste Prinz im Kreis Olpe in der Session 2019/20.

Mit erst 17 Jahren Karnevalsprinz. Wann haben Sie die Anfrage bekommen, die Aufgabe zu übernehmen?

Am 4. Januar, dem 18. Geburtstag meines besten Kumpels. Meine Eltern hatten dies aber schon im Urlaub kurz nach Weihnachten erfahren. Meine erste Reaktion war die Frage „Wollt Ihr was Neues machen, soll ich Kinderprinz werden?“ Ich habe erst gedacht, unser Vereinspräsident Andreas Eickhoff wollte mich veräppeln. Aber dies war nicht so! Ich habe nicht lange überlegt und ja gesagt!

Hatten Sie Lampenfieber vor Ihrem ersten Auftritt als Prinz am Samstag?

Oh ja! Bereits nachmittags wollte ich einfach nur in die Halle und es hinter mich bringen. Als ich dann in der Küche stand und mich angezogen hatte, war es das reinste Gefühlschaos. Aber als es dann raus ging, war die Aufregung weg und ich hatte sehr viel Spaß.

Woher kommt Ihre Begeisterung für Karneval?

Die wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Ich wurde kurz nach der Geburt als Mitglied in die KG aufgenommen. Meine Eltern haben mich schon in jungen Jahren auf Veranstaltungen mitgenommen und wir haben gemeinsam gefeiert.

Wo hatten Sie schon Auftritte in dieser Session?

Als Prinz auf der heimischen Prunksitzung und auf der Herrensitzung in Attendorn. Als Tanzmajor war ich schon auf mehreren Veranstaltungen. Als Tanzpaar haben wir unseren Tanz bereits auf den Prinzenproklamationen in Schönau und Rhode, beim Kinder- und Jugendgardetreff in Finnentrop, beim Kreiskarneval in Altenhundem und natürlich auch auf den heimischen Veranstaltungen gezeigt.

Wie viele Stunden müssen Sie trainieren, damit für den Auftritt alles sitzt?

Da gehen einige Stunden dahin. Ein bis zweimal die Woche zwei Stunden Training müssen da schon sein.

Gab es Schreckmomente bei oder nach Auftritten?

Die gab es in dieser Session genug. Nach dem Auftritt in Schönau im November musste ich mit einem dicken Knie ins Krankenhaus. Aber auch beim Training oder auch den Auftritten gab es schon Schreckmomente, wenn Joanna nur knapp am Boden vorbei rauschte. Glücklicherweise habe ich sie wie immer fangen können, so dass es aussah als wäre alles so gewollt.

Sie sind Torwart der A-Jugend der JSG Drolshagen/Rhode/Drolshagen. Erste Frage dazu: Wieso sind Sie Torwart geworden?

Zunächst habe ich als Innenverteidiger angefangen. Vor einigen Jahren hatte ich dann einen Schien- und Wadenbeinbruch. Danach wollte es mit dem Laufen nicht mehr ganz so rund und schnell klappen. Mein Verein suchte zu dieser Zeit einen Torwart. Ich habe es probiert. Das ist jetzt bereits zehn Jahre her.

Und wie kommen Sie von Rahrbach zur JSG Drolshagen/Rhode/Drolshagen?

Den Verein habe ich damals gewechselt, weil der TuS Rhode mich vor fünf Jahren gefragt hatte, ob ich mir vorstellen könnte, bei Ihnen Fußball zu spielen. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich mich dazu entschlossen, den Verein zu wechseln. Mein Vater war zu der Zeit noch Torwarttrainer in Rhode. Ich habe mir gedacht, was Neues kann mal nicht schaden und ich habe es probiert. Dann kam der Zusammenschluss im Jugendbereich mit Olpe und Drolshagen. So spiele ich derzeit für die JSG DOR.

Was ist für Sie das Besondere am Torwartspielen und gibt es Trainingsübungen, die man mit dem Tanztraining kombinieren kann?

Gute Frage. Ich glaube, es ist das Adrenalin, wenn man in entscheidenden Situationen der Mannschaft vielleicht zum Sieg helfen kann. Beim Tanzen hilft es mir nicht wirklich, dass ich Fußball spiele, da die Fußballer bekanntlich nicht die Muskulatur haben, um die Beine zu schmeißen und ein Spagat zu machen. Ich denke, es ist eher andersherum. Das Tanzen hilft mir häufig beim Fußballspielen. Durch das Tanzen bin ich auch im Tor schneller auf den Beinen und sitze auch mal im Spagat, um den Ball nicht ins Tor zu lassen (schmunzelt).

Wie bekommen Sie Ihre Hobbies zeitlich mit Ihrer Ausbildung zum Finanzfachwirt unter einen Hut?

Gerade in der Zeit, wenn ich zur Schule in Bonn bin, ist es schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Aber das habe ich bis jetzt immer alles gut hinbekommen. Um das alles zu schaffen, steht eine unglaublich tolle Familie hinter mir, die mich regelmäßig zu meinen Hobbies oder zur Arbeit fahren. Ohne sie wäre vieles nicht möglich!

Wie sieht Ihre sportliche Zukunft aus? Kehren Sie nach Ihrer Jugendzeit zu Ihrem Heimatverein SV Rahrbachtal zurück oder wagen Sie den Schritt Landesliga in Olpe. Oder folgen Sie vielleicht Ihrem Vater zum FC Lennestadt, wo er im Sommer Torwarttrainer wird?

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Als Thomas Hütte noch Trainer in Olpe war, hatte ich die Möglichkeit, regelmäßig beim Training der Landesliga-Mannschaft teilzunehmen und mir bei den Keepern abzuschauen. Das kann dir als Jugendtorwart schon helfen. Eine Zukunft in der Landesliga wird es erstmal nicht geben. Klar würde mich das sehr darüber freuen, aber ab Sommer wird mich der Weg wieder zum SV Rahrbachtal führen.

Zum Schluss zurück zum Aktuellen. Am Donnerstag beginnt auf Altweiber die heiße Karnevalsphase. Wo haben Sie Ihre nächsten Auftritte als Prinz beziehungsweise Tänzer?

Der nächste Auftritt ist am Donnerstag – im Finanzamt (lacht). Im Anschluss geht es dann noch in die Taverne 1313 bei uns im Ort, wo noch in kleiner Runde Altweiber gefeiert wird und Samstag mit unserer Showgarde Thursday 16 nach Schönau zur Prunksitzung. Am Sonntag ist dann noch ein Auftritt als Tanzmajor und Prinz beim Närrischen Frühshoppen des Rhoder Carnevals Clubs. Der Auftritt in Rhode ist der letzte als Tanzmajor und der letzte in der Kombination mit meiner Tanzpartnerin Joanna Schöpf.

Oje. Das fängt ja gut an. Vor Freude im Finanzamt tanzen. Dieses Erlebnis haben Sie wohl exklusiv!

Naja, was immer so erzählt wird. Ich kann versichern, auch im Finanzamt wird gerne und viel gelacht. Bei den Angestellten, aber sicher auch -zumindest manchmal - bei den Besuchern.