Olpe. Nach einem missratenen, weil punktlosen Samstag reißt sich die SpVg Olpe am Sonntag zusammen und holt den Stadtpokal.
Es ist jedes Jahr aufs Neue erstaunlich, welche Anziehungskraft der Hallenfußball-Stadtpokal in Olpe hat. An allen drei Turniertagen war die Halle proppenvoll. Am Niveau kann es nicht gelegen haben. Das wurde, wohin man auch hörte, als schlecht bis unterirdisch gegeißelt. Wahrscheinlich ist das Turnier die Erlösung von einer recht langen und tiefen Heimatfußball-Ruhe.
Zmitko trifft zwei Mal im Finale
Ein Markenzeichen sind auch immer wieder die Emotionen auf den Rängen. Feuer war reichlich drin im Kampf um den Turniersieg und die Teilnahme am Kreis-Hallenmasters. Das entschied die SpVg Olpe schließlich für sich. Der Landesligist setzte sich im Endspiel mit 3:2 gegen den VfR Rüblinghausen durch. Tragisch aus Rüblinghauser Sicht: Beiden Gegentoren gingen sensationelle Paraden von Torwart Lukas Ruegenberg voraus, beide Male stand Louis Zmitko goldrichtig und traf zum 1:1 und 2:2. Kevin Krumm erzwang 42 Sekunden vor Schluss mit einem herrlichen Treffer die Entscheidung zum 3:2. Frederik Döppeler und Ufuk Seyhan hatten den VfR zwei Mal in Führung gebracht.
„Hinten ist die Ente fett“, sagt der Volksmund. Nach diesem Motto strebte die SpVg Olpe dem Sieg entgegen. Der Samstag missriet ihr völlig: Niederlagen gegen Dahl/Friedrichsthal und Rüblinghausen. Am Sonntag galt es, die komplette Blamage, das Verpassen des Halbfinals, abzuwenden. „Die Mannschaft hat eine gute Antwort gegeben,“ resümierte SpVg-Trainer Ottmar Griffel. Er habe ihr zu verstehen gegeben: „So wie am Samstag kann man nur einen Tag Hallenfußball spielen.“ In der Tat war am Sonntag die Einstellung eine andere, die Disziplin und Leidenschaft größer.
Auch interessant
Rechenspiele mit dem Ziel, dem VfR Rüblinghausen im Halbfinale aus dem Weg zu gehen, wies Griffel entschieden von sich. „Alles Quatsch. Für uns galt nur, am Sonntag alle Vorrundenspiele zu gewinnen, egal wie, um in dieses Halbfinale zu kommen. Wenn wir das nicht erreichen, wäre es peinlich. Wir mussten uns vor allem unseren Fans anders präsentieren als Samstag.“
Das Aus ereilte Rhode/Biggetal und die türkischen Sportsfreunde FC Olpe 2019 und TSC Olpe 09, deren große Fan-Scharen zur guten Stimmung in der Halle beitrugen.
Zu gern hätte die Rüblinghauser Mannschaft ihrem zum Saisonende scheidenden Trainer Avdi Qaka den Pokal geschenkt. Und über fast das gesamte Turnier sah es danach aus. Sechs Spiele, sechs Siege, 18 Punkte. Wer sollte diese Rüblinghauser Mannschaft stoppen? Ihr 4:0 gegen den Mitfavoriten Dahl/Friedrichstal in der Vorrunde war eine Ansage.
Im Halbfinale gegen die SG Lütringhausen/Oberveischede/Kleusheim wackelte der Favorit, nutzte etliche Chancen nicht und hatte Glück, dass es der Gegner nicht besser machte. Bis 2:07 Minuten vor Schluss hielt der Underdog das 0:0, dann schlugen Ufuk Seyhan, Mentor Hajdari und Nico Schieritz zum 3:0 zu. Mit dem beachtlichen 3. Platz ging die SG L.O.K. aus dem Turnier.
Auch interessant
Das Geschenk für Qaka war noch drin, auch im Endspiel. Da hätte der VfR zur Halbzeit mit mehr als einem Tor führen müssen, scheiterte aber an SpVg-Torwart Obermann. Qaka : „Die beste Mannschaft des Turniers hat es zum Schluss nicht geschafft, den Sack zuzumachen.“ Sicherlich seinen „einige unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen mit im Spiel“ gewesen. „Trotz allem,“ so Qaka, „bin ich ganz zufrieden, vor allem, weil sich keiner verletzt hat.“
Das galt auch für Michael Kügler, dem Trainer des SV Dahl/Friedrichsthal. Hauptsache, keine Verletzten. Seine Elf spielte eine starke Vorrunde, fand aber dann beim 2:6 gegen die SpVg Olpe ihren Meister. „Die waren eine Klasse besser,“ gab Kügler zu. Thomas Rath mit drei Toren wurde zum Schrecken der Dahler. Apropos Klasse: Die wurde dem Ausrichter TuS Rhode allerseits für seine Organisation bescheinigt, zum Schluss auch öffentlich durch Bürgermeister Peter Weber bei der Siegerehrung.