Hünsborn. Kollektive Fassungslosigkeit in der WeberHaus-Arena.

Das hatte sich Fußball-Landesligist RW Hünsborn im ersten Heimspiel der Saison ganz anders vorgestellt. Die 0:6 (0:6)-Niederlage gegen Rot-Weiß Erlinghausen hatte den unentwegten 125 Fans die Sprache verschlagen, es war die höchste Heimniederlage in der gesamten Landesligazeit seit dem Aufstieg 2010. Die Watzke-Truppe präsentierte sich als ein wahrer Aufstiegskandidat.

Nur zwei RWH-Chanen

Allein die Schaltzentrale im Mittelfeld mit Spielführer Bilal Akgüvercin, Anil Ekinci, Emere Pistofoglu und Seven Nartikoev hatten alles unter Kontrolle und zogen je nach Spielverlauf die Zügel an. Die Löffelberg-Elf enttäuschte auf der ganzen Linie. Die läuferischen, spielerischen und körperlichen Impulse waren während der gesamten Begegnung nicht im Ansatz zu erkennen.

Rot-Weiß Hünsborn hatte im gesamten Spiel nur zwei Torchancen zu verzeichnen. So sah auch der Hünsborner Trainer Andreas Waffenschmidt das Spiel seiner Mannschaft ganz realistisch: „Wenn ein Spieler einen schlechten Tag hat ist das völlig in Ordnung, wenn aber die ganze Mannschaft einen Totalausfall beziehungsweise einen Blackout hat, zwingt das zum Nachdenken“.

Weiter bilanzierte der Hünsborner Coach im Nachgang: „Vielleicht habe ich die Mannschaft auch nicht richtig eingestellt auch das muss man in Betracht ziehen“.

Es passte überhaupt nicht. So war die gelb-rote Karte von Mittelfeldakteur Daniel Jung in der 57. Minute das I-Tüpfelchen. „Es kann nicht sein, dass man sich eine solche Karte abholt“, gab Rade Lucic der sportliche Leiter der Rot-Weißen zu verstehen, „völlig unnötig. Man muss nicht jede Aktion des Schiedsrichters kommentieren, sondern einfach hinnehmen.“

Gäste verwalten das Ergebnis

Die Vorgeschichte: Daniel Jung musste wegen mehreren Foulspielen entsprechend vorgewarnt sein. Auch muss die Mannschaft nach dieser Vorstellung zum Nachdenken kommen und es werden sicher die Spieler durch diese deutliche Niederlage wach.

Daniel Jung gab nach dem Spiel keinen Kommentar ab, aber das Schulterzucken war ein Indiz der Unzufriedenheit.

Rade Lucic ging mit der gezeigten Leistung hart ins Gericht: „Im Gegensatz zu unserer Mannschaft hatte Rot-Weiß Erlinghausen Biss, Mentalität und spielerisches Vermögen heute an den Tag gelegt. Nach dem Wechsel hat unser Team nur ansatzweise eine kämpferische Komponente gezeigt. Der Schiedsrichter hätte zur Pause das Spiel schon abpfeifen können, denn anschließend haben die Gäste das Ergebnis nur noch verwaltet.“

So bemerkte Gabriel Annen, der erste Vorsitzende nach dem Schlusspfiff: „Nach schwarzen Tagen wird es auch hell werden“.

Der Spielverlauf in Hünsborn ist schnell erzählt. Nach zwanzig Minuten war dort praktisch alles entschieden: Frederick Schlüter (6.), Anil Ekinci (10.), Pascal Raulf (14.) und Bilal Akgüvercin (20.) Emre Pistofoglou (29.) und erneut Bilal Akgüvercin (36.) machten das Debakel perfekt.