Bilstein/Kirchveischede. . Der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck besuchte jetzt die Forstwirtschaftliche Vereinigung (FV) Olpe und insbesondere die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kirchveischede-Bilstein. Und das aus gutem Grund. Die FBG, die einen privaten Förster beschäftigt, gilt als Vorreiter für moderne Strukturen der privaten Waldbewirtschaftung und Holzvermarktung.

Der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck besuchte jetzt die Forstwirtschaftliche Vereinigung (FV) Olpe und insbesondere die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kirchveischede-Bilstein. Und das aus gutem Grund. Die FBG, die einen privaten Förster beschäftigt, gilt als Vorreiter für moderne Strukturen der privaten Waldbewirtschaftung und Holzvermarktung.

Derzeit befindet sich die Forstwirtschaft in NRW vor tiefgreifenden Veränderungen. So wird die Holzvermarktung des Landesbetriebes Wald und Holz NRW für den Privat- und Kommunalwald ab dem 1. Januar 2019 in NRW eingestellt. Dann müssen die Waldeigentümer/Forstbetriebe bzw. deren FBGs die Vermarktung ihres Produktes Holz selbstständig organisieren. Ebenso müssen die Beförsterungsleistungen, die dann direkt gefördert werden, ausgeschrieben werden.

Ausgelöst wurden diese Neuerungen durch die Wettbewerbsbeschwerden des Verbandes der Sägeindustrie und des Verbands der privaten Forstsachverständigen bei der EU bzw. beim Bundeskartellamt im Jahr 2000.

Die eine richtete sich die gegen die monopolartigen Strukturen der gebündelten Holzvermarktung des Privat-, Kommunal- und Staatswaldes durch die Forstbehörden der Länder, die andere gegen die stark rabattierten Entgelte der Landesforstverwaltungen für die Beförsterungsleistungen für Privat- und Kommunalwald, die keinen Wettbewerb zuließen, so der Vorwurf

Ebenso liegt eine Anfrage der Europäischen Kommission in Düsseldorf vor, die die Finanzierung des Landesbetriebs Wald und Holz NRW bzw. deren Entgelte als unrechtmäßige Beihilfe in Frage stellt.

Pilotprojekte

Bereits 2009/2010 wurden in NRW Pilotprojekte zur Holzvermarktung und Waldbewirtschaftung (Beförsterung) eingerichtet, um ein Kartellverfahren in NRW abzuwenden. Nach kurzer Anlaufzeit zeigten sich in diesen Forstbetriebsgemeinschaften positive Effekte, die durch die Universität Freiburg im Rahmen einer durch das Umweltministerium NRW in Auftrag gegebenen Evaluierung bestätigt wurden.

Präsident Schirmbeck zeigte sich beeindruckt von den Erfolgen der Olper Waldbauern. Insbesondere den Verantwortlichen der FBG Kirchveischede-Bilstein, allen voran dem Ehrenvorsitzenden Robert Rinscheid, zollte er Anerkennung für deren Pionierarbeit.

Rinscheid hatte schon 2009 zusammen mit dem Umweltministerium NRW und dem Waldbauernverband NRW vorausschauend eine neue, direkt geförderte Struktur für die Beförsterung entwickelt. Bereits im Januar 2010 konnte das Pilotprojekt starten, dem sich sechs weitere FBGs anschlossen.

Diese Pilotprojekte erachtet nicht nur das Ministerium in Düsseldorf als Zukunftsmodell für NRW; auch Verantwortliche in benachbarten Bundesländern holen sich gerne Rat in Olpe.