Kirchhundem. . Der Tourismus in der Gemeinde Kirchhundem hat das „Tal der Tränen“ offensichtlich hinter sich gelassen.

Nach den Rückgängen in den Jahren 2013/2014 verzeichnet die Waldgemeinde im zweiten Jahr in Folge eine Steigerung sowohl bei den Gäste- als auch Übernachtungszahlen. Das geht aus der amtlichen Statistik des Landesamtes Information und Technik NRW (IT.NRW), in der die Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten erfasst werden.

Mehr Gäste

Demnach machten im letzten Jahr 25585 Gäste, 3,8% mehr als noch 2015, in der Gemeinde Kirchhundem Urlaub. Mit 56.700 Übernachtungen ist hier gar ein Zuwachs von 8,8 Prozent zu verzeichnen. Im Kreis Olpe weist die Gemeinde Kirchhundem für 2016 im Vergleich der Kommunen den höchsten Zuwachs an Übernachtungen auf. „Das positive Ergebnis ist sehr wahrscheinlich auf die gute Wandersaison im Frühjahr und im Herbst zurückzuführen. Ein Beleg für diese Annahme ergibt sich aus der Betrachtung der Übernachtungszahlen für die Monate Mai, August, September und Oktober, die mit jeweils rd. 6450 Übernachtungen nicht nur konstant auf einem Level, sondern auch deutlich über den Zahlen der Vorjahre 2015 und 2014 liegen“, so die Gemeindeverwaltung.

Mehr Qualität

Damit zeigt auch die Neuausrichtung auf den Wandertourismus und die Qualitätsverbesserung der Infrastruktur erste positive Auswirkungen. „Die Zugehörigkeit zu den „Sauerland-Wanderdörfern“ und der 1. Qualitätsregion Wanderbares Deutschland sowie die Etablierung der Rothaarsteig-Spur „Oberhundemer Bergtour“ haben die Nachfrage angeregt. Durch die Marketingkooperation und die Qualitätssiegel wird eine deutlich höhere Wahrnehmung am Wandermarkt erzielt“, so die Gemeinde. In der Realität werden die Zahlen noch höher sein, denn Ferienwohnungen, die in Kirchhundem eine große Nachfrage haben , werden von IT.NRW nicht veröffentlicht.

Fakt ist auch, dass die Gemeinde sich als Kurzurlauberland etabliert hat. Die mittlere Aufenthaltsdauer betrug im Jahr 2016 2,2 Tage, ausländische Gäste blieben mit 2,8 Tagen einen halben Tag länger. Seit dem Jahr 2000 hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer um einen Tag verringert.

Die mittlere Auslastung der angebotenen Betten lag im Mittel der vergangenen Jahre bei rund 20 Prozent und konnte 2016 wieder ein Niveau von 24,5 Prozent erreichen und damit den Stand der Jahre 2004 und 2012.

Mehr Niederländer

Die treuesten ausländischen Gäste stamm aus den Niederlanden. Im Jahr 2016 kamen fast 80 Prozent der ausländischen Gäste aus dem westlichen Nachbarland. Niederlanden (2015: rund 72 Prozent). Der positive Trend der Jahre 2014 und 2015 konnte somit fortgesetzt werden.

Die amtliche Gästebettenanzahl von 657 hat mit einem Plus von 32 Betten leicht zugenommen. „Doch der leichte Bettenzuwachses kann den negativen Trend in der Entwicklung des touristischen Bettenangebotes in der Gemeinde Kirchhundem in den letzten zehn Jahren nicht kompensieren“, so die Gemeindeverwaltung. Das Bettenangebot ist nach diesen Zahlen im Zeitraum 2001 bis 2016 um 39 Prozent zurückgegangen.