Ottfingen. .
Man kann es drehen und wenden wie man will: So ganz überraschend kam die Trennung des Beach-Volleyball-Paares Isabel Schneider aus Ottfingen und Teresa Mersmann aus dem münsterländischen Ostbevern nicht. Hohe Ziele hatte sich das Duo gesetzt, als sie sich 2013 entschlossen hatten, gemeinsam „Tokio 2020“ in Angriff zu nehmen. Bis dahin war ja noch viel Zeit. Man wollte nichts überstürzen. Rio kam natürlich nicht in Frage.
Entscheidung in aller Freundschaft
Bereits 2012 wurden Mersmann/Schneider in der Rangliste des Deutschen Volleyball-Verbandes auf Platz 11 geführt. Es folgte bereits ein Jahr später Rang 4 mit 1853 Ranglistenpunkten. Je nach Turnierart gibt es mehr oder weniger viele Punkte. Die Hierarchie ist klar, und doch ist es seine Wissenschaft für sich: FIVB Grand Slam, FIVB Open, Swatch Major Series, CEV Satellite, smart super cup, smart beach cup, smart beach tour.
„Wir werden in der kommenden Saison getrennte Wege gehen”, teilte die Ottfingerin jetzt mit. „Es war eine Entscheidung in aller Freundschaft, wir haben uns einfach für etwas Neues entschieden, um nochmal richtig Gas geben zu können.“ Der Insider ist von der Entwicklung nicht so ganz überrascht. Die Ergebnisse im abgelaufenen Jahr stagnierten, die herausragenden Erfolge blieben in diesem Beach-Sommer aus.
Allein drei Mal Gold gab es 2015 bei hochrangigen europäischen Ranglisten-Turnieren (Vaduz, Montpellier, Molodechno/Weißrussland), so steht dem 2016 nur ein Turnier sieg auf europäischer Ebene gegenüber. Dazu am das Paar 2015 bei drei FIVB-Open-Turnieren ins Achtelfinale ( Rio de Janeiro, Xiamen/China, Antalya/Türkei), dem nur zwei gleichwertige Platzierungen 2016 zu Buche standen (Xiamen, Fortaleza/Brasilien).
DM verläuft eher ernüchternd
Ein 2. Platz in diesem Jahr beim CEV Masters an der Ostseeküste in Jurmula (Lettland), als Mersmann/Schneider gemeinsam mit zwei weiteren deutschen Paaren auf dem Podium standen, schönte die aktuelle Bilanz. Aber die nachfolgende DM in Timmendorfer Strand, für alle deutschen Teams einschließlich der Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst zumindest der nationale Höhepunkt, war dann doch etwas ernüchternd.
Ansprüche sind eindeutig gewachsen
Noch im Vorjahr konnten sich „Isa&Teresa“ über Silber bei den „Deutschen“ freuen, doch in diesem Jahr lief nicht so viel zusammen – „nur“ Platz 9. Die Ansprüche sind eindeutig gewachsen, und daran scheiterte jetzt wohl auch die „Beach-Ehe“, die vier Jahre Bestand hatte. Wer ist die „Neue“? Es ist keine Unbekannte. Mit Victoria Bieneck (Berlin Recycling Volleys) hat Isabel Schneider allerbeste Erfahrungen. Für beide war 2013 der absolute Höhepunkt ihrer Karriere, als sie gemeinsam den Titel einer U23-Weltmeisterin in Myslowice holten. Ein Dorf, nämlich Ottfingen, stand Kopf. Ein gutes Omen für ein neues „Dream Team“? Abwarten. Doch etwas steht schon fest: „Fakt ist, dass wir als drittbestes deutsches Team in die Saison starten und damit eine gute Ausgangsposition haben“ (Mail Isabel Schneider).