Finnentrop/Detmold. Die Gratulation kam vom Fußballchef des Kreises: „Der FC Finnentrop hat mit dem Gewinn des FLVW-Cups den heimischen Kreis würdig vertreten und den Damenfußball weit nach vorne gebracht“, freute sich Joachim Schlüter. Was ihm imponierte: „Die Mannschaft spielt zwei Masters mit großem Erfolg ohne zu klagen.“
Überschwänglichen Jubel in Rot gab es am Sonntagabend nach dem westfälischen Hallenmasters. Die Fußballerinnen des FC Finnentrop hatten soeben im Endspiel den Regionalliga-Absteiger Arminia Ibbenbüren mit 5:1 besiegt. „Die Mannschaft hat die Halle gerockt. Die Gesänge waren aus der Kabine und in der Halle zu hören“, schilderte Engelbert Schulte, 1. Vorsitzender.
Mit enormen Selbstvertrauen ist der FC Finnentrop in Detmold zu Werke gegangen. Drei Siege und ein Unentschieden in der Vorrunde machten für die entscheidende Phase zusätzliche Kräfte frei.
Im Halbfinale stand es gegen Falkenhorst Herne, den Spitzenreiter der Landesliga, zum Ende torlos. Nun waren Nerven wie Drahtseile gefragt. Spielführerin Diana Bathe und Miriam Curcic trafen zum 2:1 Endstand vom Punkt. Torhüterin Anna-Lisa Tigges hielt den entscheidenden Neunmeter. Sie war beim FLVW-Cup der große Rückhalt.
Masters-Kader
FC Finnentrop: Anna-Lisa Tigges; Sophie Gunkel, Franziska Menn, Diana Bathe (Kapitän), Lina Filter, Alexa Becker, Miriam Curcic, Jaqueline Gutwein, Weronika Camen.
„Eigentlich war das Erreichen des Halbfinales schon mehr als nur eine Hoffnung “, bemerkte der Finnentroper Trainer Mentor Bujupaj, „Wahnsinn. Meine Mannschaft wollte das Ding unbedingt gewinnen.“ In der Tat hatte die Endrunde eine hohe Qualität. Insbesondere das rassige Finale gegen Armina Ibbenbüren hat die 400 Zuschauer begeistert mit Chancen zuhauf auf beiden Seiten.
Elena Strautz ins Krankenhaus
Lange Zeit stand es 1:1. Nach dem 2:1-Führungstor durch Weronika Camen bekam das Bujupaj-Team die zweite Luft und baute im Minutentakt die Führung zum 5:1 aus. In die Torschützenliste trugen sich Weronika Camen (2), Miriam Curcic (2) und Jaqueline Gutwein (1) ein. „Wir möchten den Schwung jetzt mit in die Meisterschaft nehmen, denn dort warten noch schwere Aufgaben auf uns“, stellte Mentor Bujupaj fest.
Erst mit zwei Stunden Verspätung konnten die Finnentroperinnen aus Detmold abreisen. Grund: Torjägerin Elena Strautz musste wegen einer Armverletzung zur Untersuchung ins dortige Krankenhaus. Vorläufige Diagnose: Muskelfaserriss im Oberarm. Damit ist ihr Einsatz am Wochenende fraglich.
Pokal übernachtet bei Diana Bathe
Unterdessen konnte Spielführerin Diana Bathe es noch richtig fassen, dass der Cup ins Sauerland nach Finnentrop ging. „Ich bin ja auch schon einige Jahre dabei. Diesmal haben wir vorher klar definiert: Der Pott muss her.“ Das hat Diana wörtlich genommen und den Cup erst einmal mit nach Hause genommen.
Die Grundlage für diesen Erfolg war ein großer und breiter Kader. Im Gegensatz zum Kreishallenmasters waren Diana Bathe, Alexa Becker und Torhüterin Anna- Lisa Tigges dabei eine „Minirotation“. Für den FC Köln- Fan Diana Bathe war dieses Mal die Marschroute klar: „Die Geißböcke haben zwar verloren, aber dieses Mal war der FC Finnentrop wichtiger.“
Die Pokalparty fiel übrigens wegen der späten Rückreise am Sonntag Abend aus, „aber sie wird mit Sicherheit in den nächsten Tagen nachgeholt“, erklärte Diana Bathe.