Iserlohn. Angst und Nervosität sorgten bei Iserlohn für eine deutliche 1:4-Niederlage gegen die Tigers. Ugbekile erzielt einzigen Treffer in Überzahl.
Die Roosters scheinen den Abstiegskampf gedanklich noch nicht in der gebotenen Konsequenz angenommen zu haben. Nach einer enttäuschenden und fast blutleeren Vorstellung, die im krassen Gegensatz zum fulminanten 6:3-Erfolg gegen Düsseldorf am vergangenen Freitag stand, unterlagen die Iserlohner Zuhause den Straubing Tigers völlig verdient.
Eishockey, DEL: Iserlohn Roosters - Straubing Tigers 1:4 (0:1, 1:1, 0:2). Die Partie beginn relativ zerfahren mit wenigen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Tigers übernahmen nach einigen Minuten dann das Kommando, erhöhten das Tempo und auch den Zug zum Tor. Travis St. Denis tankte sich auf der rechten Angriffsseite durch, scheiterte jedoch an der Stockhand von Andy Jenike, der diesmal den Vorzug vor Hendrik Hane im Tor der Sauerländer bekam.
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Die Hausherren hatten teilweise Mühe, sich aus dem eigenen Drittel zu befreien. Straubing setzte Iserlohn immer wieder unter Druck und eroberte schnell die Scheibe zurück. Hede fasste sich ein Herz und zog von der linken Bande Richtung Tor, doch wieder war es Jenike, der mit dem Schläger zur Stelle war (10.). Zwei Minuten später stand er erneut im Mittelpunkt, als Klein zum Nachschuss kam und der Schlussmann in höchster Not mit seinem Schoner retten musste.
Iserlohner Spieler stehen praktisch neben sich
Die Roosters wirkten nervös und produzierten Fehler um Fehler. Vom Selbstvertrauen nach dem Heimsieg gegen Düsseldorf war nichts zu erkennen. Ein Schuss aus der Distanz von Zach Osburn, den Straubings Goalie Zane McIntyre ohne Probleme mit der Stockhand ins Fangnetz abtropfen ließ, war das Einzige, was die Gastgeber in den ersten 17 Minuten im Angriff zustande brachten. Folgerichtig fiel der erste Treffer auf der Gegenseite: Osburn rutschte an der Bande weg, Green bediente Klein an der blauen Linie, der passte den Puck hart vor das Iserlohner Tor, wo der freistehende St. Denis den Puck mit seiner Kelle ins Netz abprallen ließ (18.). Die Straubinger Führung war mehr als verdient, weil Iserlohn im ersten Drittel kaum etwas zum Spiel beitrug. Ein verzögerter Schuss von Ugbekile war noch die größte Möglichkeit, die Iserlohn in den ersten 20 Minuten besaß.
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Etwas intensiver und spannender wurde es dann zu Beginn des Mittelabschnitts. Shane Gersichs Abpraller bei Iserlohner Überzahl nutzten die Gäste für einen Konter, den Jenike gegen Brunnhuber abwehrte. Der heranstürmende Clarke traf beim Nachschussversuch die Scheibe nicht. Kurz darauf war dennoch der Puck im Iserlohner Tor. Joshua Samanski behinderte Gormley mit dem Schläger, wodurch der Verteidiger stürzte. Die Unparteiischen ließen jedoch weiterspielen und Samanski nutzte die Chance zum 2:0 für die Tigers. Im dritten Überzahlspiel waren dann auch die Hausherren erfolgreich. Colin Ugbekile verkürzte mit seinem Direktschuss auf 1:2 (29.). Die Roosters besaßen nun auch Chancen zum Ausgleich, Gormley scheiterte mit seinem Schlenzer jedoch an McIntyre und auch Boland und Dietz konnten bei einem Konter in Unterzahl ihren Freiraum nicht zum Ausgleich nutzen. Stattdessen versprang Gormley kurz vor Drittelende der Puck, sodass Samanski beinahe den Konter zum dritten Treffer der Straubinger genutzt hätte. Jenike machte sich jedoch breit und hielt sein Team im Spiel.
Sieben Straubinger beim 1:3 auf dem Eis
Für Aufsehen sorgte das 3:1 für Straubing durch Skyler McKenzie, weil sich beim Angriff der Gäste sieben Spieler der Tigers auf dem Eis befanden – nicht die einzige folgenschwere Fehlentscheidung des Duos Ansons/Polaczek. Aber auch die Sauerländer machten Fehler, die zu weitere Möglichkeiten der Bayern führten. Zudem mussten die Gastgeber ab dem zweiten Drittel auf Michael Dal Colle verzichten, wodurch die Sturmreihen durcheinandergewirbelt wurden. Die Fans vermissten ein Aufbäumen im letzten Drittel und so hatte es Straubing leicht. Elis Hede sorgte bereits zehn Minuten vor dem Ende mit dem 4:1 für die Entscheidung. Die Fans skandierten anschließend: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ In dieser Form wird es Iserlohn schwer haben in den restlichen Partien.
Roosters - Tigers 1:4
Iserlohn: Jenike - Gormley, Ugbekile; Osburn, Labrie; Jobke, Dietz; Nieleck - Jentzsch, Cornel, Ziegler; Dal Colle, Boand, Thomas; Broda, Virtanen, Gersich; Quaas, Rutkowski, Saffran.
Straubing: McIntyre - Samuelsson, Green; Zimmermann, Nogier; Brandt, Braun; Klein - Clarke, Brunnhuber, Fleischer; Leier, Melnick, St. Denis; Connolly, Samanski, Hede; Scott, Leonhardt, McKenzie.
1. Drittel: 0:1 (17:12) St. Denis (Braun, Green) - Torschüsse 5/15 - Strafminuten 0/2
2. Drittel: 0:2 (23:15) Samanski (4-5), 1:2 (28:35) Ugbekile (Thomas, Gormley/5-4) - Torschüsse 7/18 - Strafminuten 4/6
3. Drittel: 1:3 (43:38) McKenzie, 1:4 (50:16) Hede (Samanski, Zimmermann) - Torschüsse 4/12 - Strafminuten 0/0
Torschüsse gesamt: 16/45- Strafminuten gesamt: 4/8
Schiedsrichter: Ansons, Polaczek
Zuschauer: 4721
Franz Fritzmeier (Trainer Iserlohn): „Straubing war im ersten Drittel sehr stark und hat uns wenig gegeben. Trotzdem haben wir dagegen gehalten und nur ein Tor zugelassen. Über das 0:2 bei eigener Überzahl kann man diskutieren. Wir sind im Powerplay zurückgekommen und hatten im zweiten Drittel etwas mehr vom Spiel. Mit dem 1:2-Rückstand war für uns im letzten Drittel noch alles drin. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Dann bekommen wir das 1:3 aus dem Nichts und es wurde sehr schwer für uns. Soweit es ging haben wir alles nach vorne geworfen. Wir müssen unseren Kopf hochhalten.“
Craig Woodcroft (Trainer Straubing): „Wir wussten, dass Iserlohn stark beginnen würde. Wir wollten daher strukturiert beginnen und ihnen wenig Chancen geben. Die Mannschaft hat das gut macht und dabei viele Chancen kreiert. Der Torwart hat Iserlohn im Spiel gehalten. Nach dem zweiten Drittel habe ich der Mannschaft gesagt, dass sie mit Selbstvertrauen weiterspielen und unserem System vertrauen soll. Wir haben im letzten Drittel einen sehr guten Job gemacht.“