Iserlohn. Der Retter ist raus: Die Roosters trauen Doug Shedden nicht mehr zu, das Team zum Ziel zu führen. Das sagt Sportdirektor Fritzmeier.

Das Kapitel Doug Shedden bei den Iserlohn Roosters ist beendet. Am Samstagabend wurde die Trennung vom 63-jährigen Trainer offiziell verkündet. Gerüchte, dass es zu diesem Schritt kommen würde, kursierten erst seit der Mittagszeit. Viel mehr als die Bekanntgabe der Freistellung enthielt die Mitteilung des Klubs allerdings nicht. Sportdirektor Franz Fritzmeier wird darin mit den Worten zitiert, dass der Entscheidung, die nicht leicht gefallen sei, eine „intensive Analyse der aktuellen Situation“ zugrunde liege. Zudem werde Fritzmeier selbst bis Saisonende das Amt des Cheftrainers übernehmen – so wie er das vor gut einem Jahr auch schon getan hat, damals noch in Diensten der Löwen Frankfurt.

Viele Probleme nicht in den Griff bekommen

„Es hat nie einer alleine Schuld“, betont der gebürtige Bad Tölzer zu Beginn des Gesprächs, für das er sich am Sonntag im Anschluss an eine etwa einstündige Trainingseinheit Zeit nahm, mit Blick auf die bislang offene Frage, was Shedden eigentlich angekreidet wurde. „Wir waren, so wie das im Statement auch gesagt wurde, nicht mehr der Meinung, dass es in die richtige Richtung geht.“ Vielen Spielern unterliefen immer wieder dieselben Fehler, vor allem in der eigenen Zone. Zu viele dieser Schwächen seien auch nach jetzt 42 Spieltagen nicht abgestellt worden. „Wir müssen nicht jedes Spiel gewinnen, aber wir müssen alles dafür tun. Klappt es dann trotzdem nicht, kann man niemandem einen Vorwurf machen. Aber: Tun wir wirklich alles dafür? Was dabei herausgekommen ist, war zuletzt nicht ausreichend.“

Tendenziell hinter die Konkurrenz zurückgefallen

Fehlender Siegeswille sei dabei nicht das Problem gewesen. „Bei Kleinigkeiten sind wir häufig zu undiszipliniert. Deswegen haben wir es oft auch nicht geschafft, den Bock umzustoßen. Das hat man in Spielen wie gegen Berlin und in Wolfsburg gesehen.“ Die DEL-Tabelle des Kalenderjahres 2025, von dieser Redaktion erstellt und nach der 2:3-Niederlage in Wolfsburg auch veröffentlicht, zeigt es: Die Roosters haben seit Anfang Januar die wenigsten Punkte geholt und stehen in gewisser Hinsicht sogar noch schlechter da als zu selben Zeitpunkt vor einem Jahr: Damals hatten sie nach 42 Spielen 43 Punkte auf dem Konto, jetzt sind es 41. Auffällig ist das Abschneiden gegen Mannschaften, mit denen sich auch die beiden größten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, Augsburg und Düsseldorf, in diesem Jahr schon gemessen haben. Aus diesen Partien hat die DEG fünf Punkte mehr als Iserlohn geholt, die Panther holten sogar sechs Punkte mehr. Auch diese Bilanz hatten die Verantwortlichen im Blick. „Unsere Entscheidung war kein Schnellschuss“, betont Fritzmeier.

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Vor allem habe sie nichts mit Andreas Jenike zu tun. Derartige Behauptungen machten jedoch schnell die Runde. Der Goalie, dienstältester Spieler im Team, sei angeblich vor dem Spiel gegen Frankfurt aus der Mannschaft geschmissen worden, weil er gegen Sheddens Entscheidung aufbegehrt haben soll, Hendrik Hane erneut den Vorzug zu geben. Fritzmeier wird deutlich: „Niemals. Null Komma null ist davon wahr. Ich habe auch von dieser Behauptung gehört. Aber Andy hat es in der vergangenen Woche gesundheitlich wirklich richtig zerlegt. Am Samstag vor dem Wolfsburg-Spiel hat er es im Training versucht, aber er hat schlecht Luft bekommen. Deswegen stand er dort auch nicht im Kader.“ An den Einheiten am Wochenende habe Jenike wieder ganz normal mitwirken können – wohlgemerkt unter Fritzmeiers Leitung.

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„Es geht hier nicht um mein Ego oder um das von jemand anderem, sondern um den Klub mit seinen Fans, den Mitarbeitern und Sponsoren“, betont der 44-Jährige. Deswegen sollen jetzt die Kräfte gebündelt werden. Ihm zur Seite steht neben Frank Fischöder und Cameron MacDonald in ihren bisherigen Funktionen auch Axel Müffeler als weiterer Assistent. „Jeder im Klub spielt jetzt eine wichtige Rolle. Alle wollen, dass die Roosters in der DEL bleiben.“