Iserlohn. Die nächsten Gegner der Iserlohn Roosters stehen tabellarisch glänzend da. Sportdirektor Franz Fritzmeier sieht genau darin Chancen.

Nicht nur vom Namen her ähnelten sich die jüngsten beiden Gegner der Iserlohn Roosters. Nürnberg und Straubing, die beide den Tiger als tierischen Begleiter haben, rangieren in den Pre-Play-off-Rängen. Nun greifen die Roosters ins nächsthöhere Regal, denn mit Adler Mannheim (Platz vier) und den Kölner Haien (Platz fünf) kreuzen sich an diesem Wochenende mit zwei Klubs die Wege, die auf Viertelfinalkurs liegen.

Fritzmeier sieht kleine Delle bei den Play-off-Kandidaten

Doch damit müssen nicht zwangsläufig die Aussichten auf Zählbares trüber sein. Sportdirektor Franz Fritzmeier liefert dafür stichhaltige Argumente: „Wir befinden uns gerade in einer Phase, in der die Top-Teams nicht in ihrer Top-Verfassung sind. Die konzentrieren sich schon Richtung Play-offs.“ Es habe ihn deswegen auch nicht überrascht, dass Tabellenführer Ingolstadt direkt zu Jahresbeginn in Düsseldorf verlor (1:4), sich unmittelbar danach auch am Seilersee schwer tat und die Roosters erst in der Verlängerung niederrang (5:4). Die hohe Qualität in ihren Kadern möchte Fritzmeier den Top-Teams damit keineswegs absprechen, eher zweifelt er an der Aussagekraft der aktuellen Tabelle. Sie berücksichtigt nicht die Form der jüngeren Vergangenheit.

Darum blüht auch Taro Jentzsch auf

Den Roosters kann eine gewisse Formstärke attestiert werden. Die Auftritte der zurückliegenden vier Wochen entsprechen durchaus den Erwartungen, die man schon zu einem viel früheren Zeitpunkt an die Mannschaft haben durfte. Allerdings wurden zu viele Punkte liegen gelassen. Zu häufig klingelt es im eigenen Tor in Unterzahl-Phasen und zuletzt in Straubing zeigte sich eine gravierende Anfälligkeit für Konter. Trotzdem: Es gibt viele Gewinner im Team, gerade wegen des verbesserten Offensivspiels. Dazu gehört auch Taro Jentzsch. Dem 24-Jährigen gelangen in den zurückliegenden fünf Partien vier Treffer und vier Beihilfen. „Es sind Chancen vorhanden und die Dinger gehen rein. Außerdem liegt mir die Rolle ganz gut, die ich momentan im Powerplay spiele“, begründet er. Auf Nachfrage bestätigte Jentzsch, dass der Aufschwung auch mit Frank Fischöder zusammenhängen könnte. „Er macht einen guten Job und ist für uns jüngere Spieler schon eine Bezugsperson. Viele kennen ihn schon aus dem Nachwuchs.“ Dass die Roosters an diesem Freitag vor heimischer Kulisse auch seinen ehemaligen Kollegen aus Mannheim gefährlich werden können, präzisierte Jentzsch schließlich noch indem er sagte: „Nicht können, sondern müssen.“

Vor dem Bully

Iserlohn Roosters - Adler Mannheim
Freitag, 19.30 Uhr, Balver-Zinn-Arena
Kölner Haie - Iserlohn Roosters
Sonntag, 16.30 Uhr, Lanxess-Arena
Roosters-Kader: Aufgrund von Verletzungen werden Maciej Rutkowski, Brayden Burke und Tyler Boland nicht dabei sein, besser sieht es bei Lennard Nieleck und Johannes Huß aus. Bolands zu erwartende Rückkehr ist gegenüber den jüngsten Aussagen von Trainer Doug Shedden deutlich nach hinten verschoben worden. Mit ihm wird laut Sportdirektor Franz Fritzmeier erst nach der Länderspielpause Mitte Februar wieder gerechnet.
Die Gegner
Die jüngste Negativserie der Adler Mannheim wirkt sich auch auf die Statistiken aus. Spieler, die in bestimmten Kategorien ligaweit tonangebend sind, tragen momentan nicht das Trikot des achtfachen Meisters. Als Mannschaft liegen die Adler dagegen in der Strafminuten-Statistik vorne. 483 Minuten haben sich insgesamt angesammelt, das sind unerreichte 13,42 Minuten pro Spiel.
Auch mit Blick auf die Kölner Haie ist ein Special-Teams-Wert auffällig: In Überzahl kassierten sie schon fünf Gegentreffer, damit teilen sie sich den Negativrekord mit den Grizzlys Wolfsburg. Drei Teams ließen sich bislang noch nicht düpieren: Bremerhaven, Mannheim und Iserlohn.
Saison 2023/24
Iserlohn - Mannheim: 2:4 (A), 2:5 (H), 7:4 (H), 2:4 (A)
Iserlohn - Köln 5:4 (A), 4:3 n.P. (A), 2:5 (A), 3:6 (H)
Saison 2024/25
Iserlohn - Mannheim: 3:4 n.P. (H)
Iserlohn - Köln 3:2 (H), 2:1 n.P. (H)
Letzte Spiele Iserlohn: 3:6 (A) Berlin, 0:3 (H) München
Letzte Spiele Mannheim: 6:0 (H) Düsseldorf, 1:4 (A) Nürnberg
Letzte Spiele Köln: 4:5 (A) Ingolstadt, 3:2 n.V. (H) Wolfsburg
Gesamt-Heimbilanz gegen Mannheim: 25 Siege, 24 Niederlagen
Gesamt-Auswärtsbilanz in Köln: 13 Siege, 35 Niederlagen

Die Adler haben sechs ihrer jüngsten sieben Spiele verloren und dabei nur vier Punkte geholt. Oder haben sie sich soeben von ihrem Leistungs- und Ergebnistief erholt? Immerhin schossen sie am Mittwochabend die Düsseldorfer EG mit 6:0 aus ihrer SAP-Arena. Dazu vertritt Fritzmeier einen klaren Standpunkt: „Wir müssen verhindern, dass sie einfach so weiter rollen. Wenn wir es schaffen, sie zu frustrieren und ihnen frühzeitig klar machen, dass es für sie unangenehm wird, dann könnte für uns etwas möglich sein.“

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Die Haie werden am Sonntag sicherlich kein einfacherer Gegner sein. „Köln spielt in dieser Saison sehr konstant, sie halten sich stabil in den Top-Sechs. Auf sie müssen wir vernünftigen Druck ausüben.“ Das musste Fritzmeier dann doch mal genauer erklären: „Damit meine ich, dass wir nicht wie in Straubing vorne durchfallen und die Konter kriegen dürfen. So wird man fast jedes Spiel verlieren.“