Iserlohn. Trainer Doug Shedden sieht einen hohen Arbeitsaufwand bei den Spielern, jedoch einen zu geringen Ertrag. Lob für Taro Jentzsch und Sven Ziegler.

Zwei knappe Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied gegen die beiden aktuell besten Mannschaften in der Deutschen Eishockey Liga brachten am Wochenende zumindest einen Punkt für die Iserlohn Roosters. „Die engen Ergebnisse gegen zwei so starke Gegner zeigen, dass wir mithalten können. Trotzdem war aufgrund der Spielverläufe mehr drin und deshalb bin ich mit dem einen Punkt auch nicht zufrieden“, bewertet Trainer Doug Shedden am Montag die Ausbeute aus den Begegnungen bei den Eisbären Berlin und gegen den ERC Ingolstadt.

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Schon am Freitag in Berlin schnupperten die Sauerländer an vielleicht nicht einkalkulierten Punkten beim Deutschen Meister. „Mit dem ersten Drittel war ich sehr zufrieden. Dann aber leisten wir uns vier Strafen hintereinander, die wir uns gegen so ein Team einfach nicht leisten dürfen“, spricht Shedden das zweite Drittel an, in dem die Roosters einen 2:0-Vorsprung verspielten. Noch bitterer war dann der Start in den Schlussabschnitt, bei dem die Hausherren schnell den Siegtreffer erzielten. „Das war ein schlimmer Fehler im eigenen Drittel, der dazu geführt hat. Diese individuellen Fehler ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison und haben uns schon viele Punkte gekostet“, kritisiert Iserlohns Coach. „Eigentlich hätten wir Punkte aus Berlin mitnehmen müssen und das, obwohl so ein starker Leistungsträger wie Michael Dal Colle bei uns gefehlt hat“, trauert Shedden der vergebenen Chance hinterher.

Gute Reaktion nach 0:2-Rückstand gegen Ingolstadt

Auch im Heimspiel am Sonntag gegen die Ingolstädter Panther war aus Trainersicht mehr drin als nur ein Punkt beim 4:5 nach Verlängerung. „Nach dem frühen 0:2 hätte es für uns ein langer Nachmittag werden können. Die drei schnellen Tore waren jedoch die passende Antwort und haben uns zurück ins Spiel gebracht“, freute sich Doug Shedden über die gute Reaktion seiner Mannschaft. Es folgten jedoch erneut Abstimmungsprobleme und Fehlverhalten einzelner Spieler, die den Tabellenvorletzten teuer zu stehen bekam. „Nachdem wir nach einem gewonnenen Bully das 4:3 erzielt hatten, haben wir im Ingolstädter Aufbau einen Spieler aus den Augen verloren, und in der Overtime war es ein Fehler in der Rückwärtsbewegung, der zu der unnötigen Niederlage geführt hat.“

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Neben den ständig wiederkehrenden individuellen Fehlern ist nicht erst seit dem vergangenen Wochenende deutlich geworden, dass die Roosters außerdem ein Problem in Unterzahl haben. Hier hagelte es zuletzt Gegentore, und häufig waren die Gegner bereits mit ihrer ersten Überzahl erfolgreich. „Natürlich sind Gegner wie Berlin und Ingolstadt aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten besonders stark in Überzahl. Es ist aber richtig, dass unser Unterzahlspiel in den letzten zehn Begegnungen nicht gut war. Mal sind es unglücklich springende Pucks, manchmal aber auch freistehende Spieler die zu Gegentreffern führen“, hat auch Doug Shedden bereits das Problem erkannt. „Wir haben bereits Dinge angepasst und auch das System umgestellt, allerdings ohne den gewünschten Erfolg.“ Deshalb fordert der Coach seine Spieler auf, aggressiver und mit mehr Leidenschaft diese Situationen zu verteidigen. „Spieler wie Labrie und Jobke blocken viele Schüsse. Davon brauchen wir mehr.“

Cornel trifft endlich, während Virtanen noch zwischen Genie und Wahnsinn pendelt

Aber auch positive Dinge sind aus den beiden Begegnungen vom Wochenende zu ziehen. Gerade zwei deutsche Spieler sind aktuell in eindrucksvoller Form. „Ich finde, dass Sven Ziegler schon seit Beginn der Saison unglaublich spielt. Taro Jentzsch hat lange gebraucht, aber in den letzten Partien hat er sein bestes Hockey gezeigt“, gab es vom Chefcoach höchstpersönlich ein Sonderlob für die beiden Stürmer. Aber auch zwei weitere Importspieler zeigten zuletzt eine ansteigende Form: „Eric Cornel spielt eigentlich so wie vorher, nur dass er sich nun mit zwei Toren auch mal belohnt hat. Bei Jake Virtanen pendeln die Aktionen zwischen Genie und Wahnsinn. Seine Leistungen müssen noch wesentlich konstanter werden“, bewertet Doug Shedden die Vorstellungen der beiden Akteure.