Iserlohn. Erst im Penaltyschießen setzen sich die Roosters gegen die DEG durch. Chancen, das Spiel frühzeitig zu entscheiden, gab es zuhauf.
Bis ins Schlussdrittel hinein war das Kellerduell in der Deutschen Eishockey-Liga zwischen den Iserlohn Roosters und Schlusslicht Düsseldorfer EG eine hochspannende Angelegenheit. Allein das hätte nicht sein müssen. Iserlohns fahrlässiger Umgang mit besten Torchancen hielt die DEG im Spiel und konnte am Ende froh sein es noch in die Verlängerung geschafft zu haben.
Eishockey, DEL: Iserlohn Roosters - Düsseldorfer EG 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 0:0) n.P. Dabei fing alles so gut an: Eric Cornels unheimliche Torflaute von 302 Tagen hat ein Ende. Zuletzt traf er am 3. März beim 3:0 in Frankfurt – dem Spiel, in dem der Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht wurde. Am Montagabend erzielte Cornel das 1:0 gegen die Düsseldorfer EG, es war nach 3:19 Minuten der erste nennenswerte Abschluss dieses abermaligen Abstiegsgipfels. Zustande kam das Tor über die linke Seite. Colin Ugbekile bediente John Broda und der leitete auf Cornel weiter. Sein Schuss landete im langen Eck.
Düsseldorf stellt die Roosters zunächst vor keinerlei Probleme
Das Tor hatte zur Folge, dass die DEG ihre Offensivbemühungen zwar verstärkte, dabei aber nie richtig gefährlich wurde. Die Roosters verteidigten konzentriert und leidenschaftlich. Kam es doch mal zu Abschlüssen, waren diese zumeist zu unplatziert und daher kein Problem für Andreas Jenike. Zehn Minuten dauerte diese Phase, in der die Roosters zwar einige ansprechende Konter fuhren, aber auch nicht in die perfekte Abschlussposition kamen.
Das änderte sich im Mittelabschnitt: Innerhalb von fünf Minuten wurden vier Hochkaräter ausgelassen. Broda ließ Sinan Akdag mit einer Körpertäuschung aussteigen und hatte dann freie Schussbahn (28. Minute). 25 Sekunden später war Shane Gersich auf und davon, wurde aber von Akdag gelegt. Beim fälligen Penalty blieb Henrik Haukeland Sieger, genauso wie nach dem Alleingang von Jake Virtanen. Den Torschrei hatten die Roosters-Anhänger auch schon auf den Lippen, als Tyler Boland draufhielt.
Statt 5:1 hieß es weiter 1:0. Wie gefährlich das war, wusste im Grunde jeder. Ein Düsseldorfer Durchbruch, eine Powerplaysituation – und schon kann der Vorsprung dahin sein. Genau so kam es: Als DEG-Verteidiger Paul Postma von der blauen Line abzog, saß Hubert Labrie wegen eines Bandenchecks ab. Aufgrund der vergebenen Chancen hätte sich die diesem Gegentreffer niemals um den Ausgleich handeln dürfen.
Gegen Drittelende durften auch die Roosters in Überzahl ran, sie vergaben dabei aber erneut Chancen höchster Güte durch Gersich und Sven Ziegler. Das Überzahlspiel war kaum beendet, da wurde die nächste Strafe gegen die DEG angezeigt, das hauptsächlich im Schlussabschnitt über die Bühne ging. Für 45 Sekunden hieß es sogar Fünf gegen Drei, aber auch diese doppelte Überzahl half den Roosters nicht weiter. Zwei weitere Chancen vergab Taro Jentzsch, die letzte fünf Minuten vor Spielende. Doch rund 60 Sekunden vor Schluss traf der frühere Iserlohner Alexander Blank nur den Außenpfosten.
Roosters - DEG 2:1 n.P.
Iserlohn: Jenike - Quaas, Labrie; Ugbekile, Gormley; Osburn, Dietz; Jobke - Virtanen, Cornel, Broda; Burke, Boland, Dal Colle; Jentzsch, Gersich, Ziegler; Rutkowski, Saffran
Düsseldorf: Haukeland - Postma, Cumiskey; McKiernan, Akdag; McCrea, Balinson; Ebner - Ehl, Gaudet, O‘Donnell; Richards, Angle, Borzecki; Blank, Rymsha, Gogulla; Uffing, Wirth
1. Drittel: 1:0 (3:19) Cornel (Broda, Ugbekile) - Torschüsse 8/10 - Strafminuten 0/0
2. Drittel: 1:1 (33:50) Postma (Ehl, O‘Donnell/5-4) - Torschüsse 11/8 - Strafminuten 2/4 - Bes. Vorkommnis (27:29) Gersich vergibt Penalty
3. Drittel: Torschüsse 8/7 - Strafminuten 4/2
Verlängerung: Torschüsse 3/0 - Strafminuten 0/0
Penaltyschießen: Virtanen 1:0, Gaudet vorbei, Boland an TW, O‘Donnell an TW, Dal Colle an TW, Ehl an TW
Torschüsse gesamt: 30/25
Strafminuten gesamt: 6/6
Zuschauer: 4967
Schiedsrichter: Rohatsch, Iwert
Doug Shedden (Trainer Iserlohn): „Beide Torhüter hatten wichtige Saves, was in diesem Spiel entscheidend war, genauso wie die Special Teams. In Unterzahl haben wir einen guten Job gemacht. Es war ein Spiel, in dem ein Treffer den Unterschied machen würde. Vor dem Ausgleich hatten wir die Chance auf das zweite Tor. Die Art und Weise wie wir das Gegentor kassiert haben, enttäuscht mich. Im Rückblick war das für die Fans ein unterhaltsames Spiel, das wir am Ende auf unsere Seite gezogen haben. Mein ehemaliger Trainer Pat Quinn hat mir einmal gesagt, dass man sich nicht über einen Sieg beschweren soll. Wir haben das Penaltyschießen gewonnen und gehen mit einem Sieg ins neue Jahr.“
Steven Reinprecht (Trainer Düsseldorf): „Ich denke, dass es ein gutes Spiel war. Mir hat es gefallen, wie wir gespielt haben. Wir hatten einen guten Start und haben nach dem Gegentor die richtige Reaktion gezeigt. Im zweiten Drittel hatte Iserlohn einen Lauf, wo wir nichts zugelassen, aber und die Antwort gegeben haben. Beide Torhüter haben gut gehalten. In der Verlängerung und im Penaltyschießen kann alles passieren.“ TS
In der Verlängerung hatten zunächst Michael Dal Colle für die Roosters und Tyler Gaudet für Düsseldorf die erste Chancen, insgesamt hielten sich die Einschussmöglichkeiten die Waage. Es ging schließlich ins Penaltyschießen, in dem sich Iserlohn durchsetzte.