Iserlohn. Unübersehbar ist der Aufschwung bei den Iserlohn Roosters. Der ist vor den Duellen mit Augsburg und Düsseldorf aber auch nötig gewesen.
Die Iserlohn Roosters stecken in einem Zwiespalt: Am zweiten Weihnachtsfeiertag zeigte die Mannschaft nach anfänglichen Problemen ein starkes Spiel bei den Löwen Frankfurt. Die Einsatzbereitschaft war vorbildlich und der Zug zum Tor spätestens ab dem zweiten Drittel kaum zu bändigen. 36 Schüsse feuerten sie auf das von Cody Brenner gehütete Gehäuse der Hessen ab. Das sind zehn mehr als im Saisondurchschnitt und neun mehr gegenüber den Gastgebern. Die allerdings behielten durch ihren 5:4-Sieg nach Verlängerung zwei Punkte, Iserlohn durfte nur einen mitnehmen. Und das war viel zu wenig – einmal angesichts des betriebenen Aufwandes und dann natürlich in Anbetracht der Lage im Tabellenkeller.
Jetzt kommen zwei Sechs-Punkte-Spiele
Zwei Punkte beträgt jetzt Iserlohns Vorsprung gegenüber Schlusslicht Düsseldorf, einer ist es auf den Vorletzten Augsburg. Als hätten die Spielplan-Macher der DEL diese Konstellation auf den letzten Metern des Jahres 2024 vorhergesehen, nehmen sich die Roosters jetzt diese beiden Konkurrenten im Rahmen eines Heimspiel-Doppelpacks zur Brust – am Samstagabend kommen die Panther und am Montag die DEG. Niemand muss lange darüber sinnieren, was in diesen Duellen für die beteiligten Mannschaften auf dem Spiel steht. Mit den Eindrücken von Frankfurt im Hinterkopf scheinen sie für den IEC jedenfalls zu einem günstigen Zeitpunkt zu kommen. Das sieht auch Frank Fischöder so, der nach wie vor interimsweise die rechte Hand von Headcoach Doug Shedden ist: „Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind, und dass wir uns eine Menge Chancen erarbeiten und Druck aufbauen können. Und dass wir die Spiele gewinnen wollen, ist keine Frage, darüber gibt es auch keine Diskussion.“
Ansprüche steigen durch die jüngsten Auftritte
Die Erwartungshaltung ist hoch – gerade nach den Eindrücken der jüngsten drei Partien, zu denen auch der ordentliche Auftritt bei der 1:2-Niederlage in München und der 4:2-Heimsieg über Wolfsburg gehören. Von einem bedenklichen Zustand wie noch zur Mitte dieses Monats scheint das Team momentan ein gutes Stück entfernt zu sein. Fischöder möchte allerdings nicht so weit gehen und das Frankfurt-Spiel als neuen Maßstab verstanden wissen. „Niemand steht morgens auf und ist jeden Tag gleichfit. Wir können auch keinen Motor anwerfen, der 24 Stunden auf 6000 Umdrehungen läuft. Wir arbeiten mit Menschen, und die haben ihre Hochs und Tiefs.“ Deswegen schaffe es auch die am stärksten besetzte Mannschaft nicht, über die gesamten 60 Minuten konstant zu liefern.
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Andererseits ist es bei Menschen möglich, durch kleine Tricks noch ein paar Prozent mehr Leistung herauszukitzeln. Zu einem solchen griff Fischöder bei Doppelpacker John Broda. Nach seinem ersten Tor, dem Anschlusstreffer zum 3:4, gab Fischöder ihm ein Zeichen für einen weiteren Treffer, woraufhin Broda mit einem „na klar, kommt“ reagierte – und tatsächlich Taten folgen ließ. Das Versprechen für einen dritten erfolgreichen Abschluss ließ sich der 23-Jährige, der die Roosters aufgrund seiner wochenlangen Nichtberücksichtigung zu Saisonbeginn schon verlassen wollte, aber nicht abringen. Drei Tore stehen aber bereits in seiner Saisonbilanz, womit er die Bestmarken der Spielzeiten 21/22 und 22/23 jetzt schon erreicht hat. Damals benötigte er dafür mehr als 50 Spiele, aktuell kam er erst 13 Mal zum Einsatz.
Vor dem Bully
Iserlohn Roosters - Augsburger Panther
Samstag, 18 Uhr, Balver-Zinn-Arena
Iserlohn Roosters - Düsseldorfer EG
Montag, 19.30 Uhr, Balver-Zinn-Arena
Roosters-Kader: Maciej Rutkowski, Lennard Nieleck und Branden Troock stehen aufgrund von Verletzungen noch nicht wieder zur Verfügung.
Die Gegner
Der Vergleich mit der vergangenen Saison ist im Roosters-Umfeld schon häufiger gezogen worden. Momentan hat die Mannschaft drei Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr auf dem Konto. Die Augsburger Panther, Schlusslicht der vergangenen beiden Spielzeiten, liegen vier Zähler hinter ihrem Vorjahresniveau (29 Punkte) und sechs Punkte hinter der Summe der Saison 22/23 (30).
Dass bei der Düsseldorfer EG einiges schief läuft, liegt auf der Hand. Aber gerade in Duellen wie dem am Montag bei den Roosters ist mit dem Team zu rechnen, denn: Von möglichen 15 Punkten in den bislang fünf Partien gegen Augsburg oder Iserlohn wurden zehn Punkte geholt. Augsburg holte nur vier von möglichen 15 Punkten und die Roosters sieben von zwölf.
Saison 24/25
Iserlohn - Augsburg 5:2 (A), 2:1 n.V. (A)
Iserlohn - Düsseldorf 1:6 (A), 4:3 n.V. (A)
Saison 23/24
Iserlohn - Augsburg 2:1 n.V. (A), 5:2 (H), 1:2 n.V. (A), 2:6 (H)
Iserlohn - Düsseldorf 2:4 (H), 0:1 (A), 1:2 n.V. (A), 1:2 n.V. (H)
Letzte Spiele Iserlohn: 4:5 n.V. (A) Frankfurt, 1:2 (A) München
Letzte Spiele Augsburg: 1:4 (H) Mannheim, 2:7 (A) Düsseldorf
Letzte Spiele Düsseldorf: 2:4 (A) Schwenningen, 7:2 (H) Augsburg
Gesamt-Heimbilanz gegen Augsburg: 31 Siege, 16 Niederlagen
Gesamt-Heimbilanz gegen Düsseldorf: 20 Siege, 28 Niederlagen
Es gibt aber auch noch reichlich Statistiken und Bilanzen, die das gesamte Team kräftig aufpolieren muss: in erster Linie die Unterzahl-Quote. Zweimal rappelte es auch in Frankfurt in solchen Situationen, die sowieso schon schlechteste Quote der Liga sank auch deswegen unter 70 Prozent. Die Kopfschmerzen, die Frank Fischöder deswegen aushalten muss, waren aber schon mal stärker. „In den letzten beiden Unterzahlphasen haben wir uns schadlos gehalten“, lautete seine Begründung.