Iserlohn. Sportdirektor erhält einen langfristigen Vertrag für beide Ligen. In den nächsten Wochen sollen die Aufgaben klar verteilt werden.

Es kam für viele äußerst überraschend, dass die Iserlohn Roosters einen Tag vor Heiligabend einen neuen Chef im sportlichen Bereich vorstellen. Franz Fritzmeier wird ab dem 1. Januar 2025 bei den Sauerländern das Amt des Sportdirektors übernehmen. „Ich habe von Anfang an das Vertrauen mir gegenüber gespürt, und ich freue mich auf die neue Aufgabe.“ Auch Wolfgang Brück, Geschäftsführender Gesellschafter der Roosters, ist zufrieden, dass Fritzmeier in Kürze die Sportliche Leitung übernimmt. „Das ist durchaus ein positiver Impuls. Wir haben immer wieder betont, dass wir uns in diesem Bereich breiter aufstellen möchten. Mit Franz haben wir jemanden gefunden, der aufgrund seiner Erfolge und der großen Erfahrung in unser Konzept passt und sich mit unserem Standort identifiziert.“

Sieben Jahre zuletzt als Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt

Fritzmeier war Anfang des Jahrtausends schon zwei Spielzeiten lang als Spieler für die Iserlohn Roosters aktiv und arbeitete bis zum Ende der vergangenen Saison insgesamt sieben Jahre lang als Sportdirektor und am Ende auch noch in Doppelfunktion als Trainer für die Löwen Frankfurt. Mit den Löwen stieg Fritzmeier 2022 als Meister der DEL2 in die höchste deutsche Spielklasse auf und erreichte im Folgejahr die Play-offs. Vor seiner Tätigkeit als Sportdirektor war Fritzmeier sechs Jahre lang als Coach aktiv, 2016 wurde er als jüngster Headcoach der Liga-Geschichte von den Krefeld Pinguinen verpflichtet. Als Spieler kommt Fritzmeier auf insgesamt 376 DEL-Spiele, 104 davon zwischen 2003 und 2005 für die Roosters.

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„Wir hatten immer mal wieder Kontakt, aber angerufen habe ich ihn erst kürzlich. Die Gespräche waren intensiv, und wir waren uns auch recht schnell einig“, berichtet Brück von den zügigen Verhandlungen. Dabei soll auch der noch bis 2026 gültige Arbeitsvertrag von Franz Fritzmeier bei den Löwen Frankfurt kein Hindernis gewesen sein. „Die beiden Tätigkeiten schließen sich nicht gegenseitig aus“, stellt Brück klar. Fakt ist, das Fritzmeier nach der abgelaufenen Saison in Frankfurt von allen Ämtern enthoben wurde. Es gab zahlreiche Gerüchte um die Gründe. Der „HR-Sport“ etwa schrieb seinerzeit über teils eklatante Vorwürfe gegen Fritzmeier: Mitarbeiter seien gemobbt, Journalisten in zwei Fällen geschubst und beschimpft worden. Und vor allem soll es in der Drittelpause eines Heimspiels, als Fritzmeier auch als Headcoach fungierte, zu Wortgefechten und einer kurzen Prügelei in der Trainerkabine gekommen sein – laut „Bild“ mit Co-Trainer Jan Barta. „Die erhobenen Vorwürfe und Darstellungen erstaunen mich sehr, und ich weise diese voll und ganz von mir“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme damals. „Weder der Verein noch ich haben die Gerüchte bis heute in irgendeiner Weise kommentiert. Dabei will ich es auch belassen“, so Fritzmeier am Montag.

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Stattdessen sprüht der neue Sportdirektor der Roosters nur so vor Tatendrang. Da aber sein neues Arbeitsverhältnis erst im Januar beginnt, wird er nicht beim brisanten Duell mit seinem Ex-Verein am zweiten Weihnachtsfeiertag vor Ort sein. Stattdessen wird Fritzmeier vermutlich aus Köln, wo er mit seiner Familie bei seiner Schwiegermutter Weihnachten verbringt, die Partie verfolgen, auch, um nicht noch mehr für Aufsehen in Frankfurt zu sorgen. „Die Mannschaft soll sich voll auf die Begegnung konzentrieren können. Die nächsten drei Spiele sind unglaublich wichtig für die Roosters.“

Kennenlernen und Aufgaben verteilen

In den kommenden Tagen will Franz Fritzmeier in erster Linie die Spieler, Trainer und Verantwortliche kennenlernen und zahlreiche Gespräche führen. Dabei soll es dann auch um die zukünftige Aufgabenverteilung mit den Verantwortlichen gehen, da Axel Müffeler als Manager Sport weiterhin dem Team angehören soll. „Wir wollen alle Kräfte bündeln, um so das Maximale herauszuholen.“ Eines ist sich Fritzmeier jedoch bewusst, der mit seiner Ehefrau und seinem Sohn nach Iserlohn kommen wird: „Ich werde für alles verantwortlich sein, was den sportlichen Bereich betrifft, so dass ich auch für alle erster Ansprechpartner bin.“ Eine seiner ersten Amtshandlungen könnte dann die Einstellung eines neuen Co-Trainers sein.