Iserlohn. Nach den Straubing Tigers, die sich schwer tun, geht es für die Iserlohn Roosters zum ERC Ingolstadt – der Mannschaft der Stunde.
Beim Blick auf das Programm, das die Iserlohn Roosters an diesem Wochenende zu bewältigen haben, lässt sich ein gewisser Kontrast nicht leugnen, auch wenn die Namen der Gegner nicht danach klingen. Auf der einen Seite die Straubing Tigers, der Heimspiel-Gegner an diesem Freitag, zu deren Fanszene die Roosters-Anhänger ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Aktuell sind es sogar Leidensgenossen, denn: Der Play-off-Stammgast verlor fünf der letzten sechs Spiele und das mit mindestens drei Gegentreffern. Am Sonntag geht es für die Iserlohner dann zum ERC Ingolstadt. Die Mannschaft aus der fünftgrößten Stadt Bayerns hat in den vergangenen zwölf Partien stets gepunktet, dabei nur zwei Niederlagen nach Verlängerung und Penaltyschießen kassiert, aber siebenmal die drei Punkte eingefahren – unter anderem in Form von zwei 4:0-Triumphen in Berlin und jüngst in München. In vielen dieser Partien waren mindestens Gegentreffer für die Gegner die Regel.
Shedden scherzt mit Blick auf Ingolstadt
Iserlohns Coach Doug Shedden, der sich ungern bereits vor dem Freitagsspiel zum Gegner am Sonntag äußert, wird sich also etwas einfallen lassen müssen, wenn es seinem Team nicht genauso ergehen soll. „Hoffentlich steigt bei denen am Samstagabend noch eine große Weihnachtsfeier“, sagt Shedden mit mehr als nur einem zwinkernden Auge, in der Hoffnung, auf müde Panther zu treffen. Er erinnert zwar daran, dass sein Team in der vergangenen Saison einmal in der Saturn-Arena die Oberhand behalten hat und er sagt auch, dass jeder jeden schlagen kann. „Aber Mark French hat schon ein sehr starkes Team mit vier gleichstarken Reihen geformt.“ Über die Straubing Tigers spricht Shedden keinen Deut schlechter. „Die Mannschaft musste ja auch noch in der Champions League ran“, zeigt er Verständnis für die aktuelle Leistungsdelle. „Niemand ist dort mit der momentanen Situation zufrieden. Sie wissen, dass sie zulegen müssen. Das macht sie gefährlich.“
Jenike interessieren Punkte – keine Statistiken
Aber mal völlig unabhängig vom Gegner: Den Roosters ist es zuletzt gelungen, für Aufbruchstimmung zu sorgen. Sie zu erhalten und das zarte Hoch zu einem langfristigen Aufschwung werden zu lassen, ist die Hoffnung der Fans und der Anspruch der Profis an sich selbst. Goalie Andreas Jenike bezog Stellung zur aktuellen Situation – zu der des Teams und seiner eigenen. Gegen Bremerhaven gelang ihm neben dem zweiten Shutout in dieser Saison auch noch eine Beihilfe. Was ihm diese Kombination bedeutet, könnte er kaum deutlicher zum Ausdruck bringen: „Gerne tausche ich alles ein und gehe mit den schlechtesten Statistiken, die die Welt je gesehen hat, aus einem Spiel raus, solange wir dafür drei Punkte holen.“
Vor dem Bully
Iserlohn Roosters - Straubing Tigers
Freitag, 19.30 Uhr, Balver-Zinn-Arena
ERC Ingolstadt - Iserlohn Roosters
Sonntag, 16.30 Uhr, Saturn-Arena
Roosters-Kader: Informationen zum Personal gab Dog Shedden am Donnerstag nicht preis.
Die Gegner
Bei den Straubing Tigers funktionieren die Special Teams nicht: Mit einer Quote von 13,92 Prozent sind sie das zweitschlechteste Überzahl-Team der Liga, in Unterzahl (77,17 Prozent) werden sie nur von den Roosters und Augsburg unterboten. Allerdings weisen sie die beste Corsi-Quote (56,96 Prozent) auf. Diese Statistik bildet die Spielkontrolle eines Teams ab.
Vorsicht vor Alex Breton: Kein Verteidiger ist torgefährlicher als der 27-Jährige vom ERC Ingolstadt. Zwölfmal traf er schon selbst, was Liga-Bestwert ist. Seine elf Beihilfen machen ihn zum Topscorer unter den Defensivspielern.
Saison 23/24
Iserlohn - Straubing 4:3 n.P. (H), 4:2 (A) 2:3 n.P. (A), 4:3 n.P. (H)
Iserlohn - Ingolstadt 2:3 n.P. (H) 2:0 (A), 1:7 (A), 2:3 n.P. (H)
Saison 24/25
Iserlohn - Straubing 2:6 (A)
Iserlohn - Ingolstadt 3:5 (H)
Letzte Spiele Iserlohn: 3:4 n.V. (A) Nürnberg, 4:0 (H) Bremerhaven
Letzte Spiele Straubing: 1:3 (A) München, 3:4 (H) Berlin
Letzte Spiele Ingolstadt: 2:3 n.P. (H) Bremerhaven, 4:0 (A) München
Gesamt-Heimbilanz gegen Straubing: 20 Siege, 14 Niederlagen
Gesamt-Auswärtsbilanz in Ingolstadt: 12 Siege, 35 Niederlagen
Klare Kante zeigt er auch mit Blick auf den vor einer Woche eingeschlagenen Kurs: „Wir warten schon lange auf diesen Ketchupflaschen-Effekt. Auch wenn es zuletzt ,nur‘ vier Punkte waren, so ist es uns aber doch gelungen, überhaupt mal wieder zweimal in Folge Zählbares zu holen und dabei auch noch solide Leistungen gebracht zu haben.“ Straubing werde dafür ein guter Prüfstein, die wahre Stärke der Tigers zeige die Tabelle momentan nicht. Doug Shedden möchte das Leistungsvermögen nicht nur am Bremerhaven-Auftritt festmachen. „Leistungen, wie über weite Strecken in diesem Spiel, haben wir schon häufiger gezeigt. Die Jungs müssen verstehen, dass der Dezember ein Schlüsselmonat ist, der eine exakte Fokussierung erfordert.“
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