Iserlohn. Mit den Auftritten des Teams ist Shedden auch schon nach Niederlagen zufrieden gewesen. Jetzt gab es dazu noch eine gute Punktausbeute.
Hinter den Iserlohn Roosters liegt das erfolgreichste Wochenende seit ziemlich genau zwei Monaten. Im Oktober folgte auf den 4:0-Sieg in Nürnberg am achten Spieltag, seinerzeit der erste Dreier dieser Saison, ein 4:3-Erfolg nach Verlängerung in Düsseldorf – macht fünf Punkte. Jetzt sprang nach dem 4:0-Triumph über Bremerhaven zwar nur noch ein weiterer Punkt in Nürnberg heraus, weil die Ice Tigers nach einem für sie schmeichelhaften 3:3 nach 60 Minuten in der Overtime zuschlugen. Trotzdem sorgen Leistung und Ertrag für Erleichterung im Roosters-Land. „Wir haben vier Punkte geholt. Wie könnte ich darüber nicht glücklich sein?“, fasste Trainer Doug Shedden am Montag zufrieden zusammen.
Bremerhaven-Spiel soll zum neuen Roosters-Standard werden
Er machte die Öffentlichkeit nach dem Nürnberg-Spiel neugierig, weil er auf der Pressekonferenz im Anschluss an seine Stellungnahme zur Partie sagte, dass der Rest der Analyse im Bus erfolgen werde. „Ganz ehrlich: Wir haben uns das Spiel zwischen Düsseldorf und Mannheim angesehen.“ Der eigene Auftritt wurde am Montag noch mal genauer unter die Lupe genommen. Die große Hoffnung besteht jetzt darin, dass es sich bei dem unverkennbaren Aufschwung nicht nur um ein Strohfeuer im positiven Sinne gehandelt hat, sondern um eine Trendwende. Shedden fordert sie sogar ein: „Wir brauchen mehr von diesen Spielen, wie wir es am Freitagabend erlebt haben.“ Stichpunktartig zählte er auf, was ihn beeindruckte. Dazu zählte die Physis seiner Spieler, das exzellente Unterzahl- und das Überzahlspiel, das einmal auch von Erfolg gekrönt war. „Das sind die Zutaten, die Mannschaften wie wir an den Tag legen müssen, um Spiele zu gewinnen. Ganz einfach.“
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Nicht so einfach ist es, herauszufinden, was nun den Ausschlag für die Steigerung gegeben hat. Auf die Trennung von Pierre Beaulieu wollte Shedden nicht mehr eingehen. Einen Tag später gab es ein Treffen zwischen Fans, der Sportlichen Leitung, die Shedden gemeinsam mit Axel Müffeler bildet, sowie Spielern. Anwesend waren Kapitän Hubert Labrie und Nationalspieler Colin Ugbekile. Wurde ihnen vielleicht etwas Entscheidendes mit auf den Weg gegeben? Müffeler sprach von einem „sehr guten Austausch“, der auch wichtig für das gegenseitige Verständnis gewesen sei.
Besonderes Spiel für Maciej Rutkowski
Der Umschwung ist natürlich das Ergebnis einer starken Mannschaftsleistung, die aber mit individuellen Erfolgserlebnissen einhergeht. In Nürnberg holte Verteidiger Colton Jobke mit der Beihilfe zum zwischenzeitlichen 1:1 seinen ersten Scorerpunkt nach 44 Spielen, und auch für den Torschützen war es ein besonderes Spiel: Maciej Rutkowski legte dreieinhalb Minuten später mit dem Tor zum 2:1 sogar nach. Ein Doppelpack ist dem 22-Jährigen in der DEL zuvor noch nie gelungen. „Knoten geplatzt“ kann man dazu wohl nur sagen, denn erst am 1. Dezember beim 1:3 gegen Wolfsburg erzielte Rutkowski sein erstes Saisontor.
Eric Cornel wird nicht alleine gelassen
Ein anderer Stürmer hofft noch auf seinen persönlichen Torerfolg: Eric Cornel. Wenn Stürmer nicht treffen, hat das ab einem bestimmten Punkt zur Folge, dass die Forderungen lauter werden, ihn aus der Mannschaft zu nehmen. Der Fall des 28-jährigen Kanadiers ist anders gelagert. Die Fans, und nicht nur sie, leiden mit ihm und drücken die Daumen, dass auch er mal wieder sein ganz persönliches Erfolgserlebnis genießen kann. Doug Shedden zweifelt sowieso nicht an ihm, im Gegenteil. Cornel erfährt jede erdenkliche Form an Unterstützung: „Er wird mit seiner Situation, die ihn auch belastet, gewiss nicht alleine gelassen. Wir sprechen viel mit ihm. Er ist ein wichtiger Teil des Teams, auch wenn sich das nicht in Toren zeigt.“ Shedden hebt seine Bedeutung für das Unterzahlspiel hervor, er gewinnt Bullys und reißt sich immer den Hintern auf.“