Iserlohn. Der Roosters-Stürmer erzielte in seiner 13. DEL-Saison gegen Augsburg seinen ersten Hattrick. „Erinnerungen im Kopf sind wichtiger als der Puck.“
Wie so häufig ein Wochenende der Extreme waren die Resultate der Iserlohn Roosters. Während bei der 2:6-Pleite in Frankfurt so manches schieflief, zeigten sich die Sauerländer in Augsburg beim 5:2-Sieg von ihrer besseren Seite. Besonders ein Mann lief richtig heiß: Sven Ziegler erzielte drei Tore für die Roosters und damit seinen ersten Hattrick in seiner 13. DEL-Saison.
Wann war es Ihnen bewusst, dass dies kein DEL-Spiel wie jedes andere für Sie werden würde?
Sven Ziegler: Im Vordergrund stand für uns alle ja erstmal, es viel besser zu machen als am Donnerstag in Frankfurt. Die Anfangsphase war viel besser von uns, und natürlich haben mich meine zwei frühen Tore ungemein gefreut. Im Prinzip ist es mir egal, wer sie macht. Hauptsache, wir lagen in Führung und sind auch über den Rest des Spiels gut mit dieser Führung umgegangen.
Bekommt man in so einer Partie irgendwann das Gefühl, dass an diesem Tag alles klappt und man die Pucks quasi wie ein Magnet anzieht?
Das hatte ich in der Tat schon recht früh. Man muss sich ja nur mal das erste Tor anschauen. Der Pass von Zach Osburn kommt wohl nicht jeden Tag so an, und dass der Puck mir dann so auf den Schläger fällt, ist auch nicht alltäglich. Dann triffst du mit deinem ersten Schuss und denkst: „Heute soll es einfach so sein.“ Mit dem zweiten Treffer steigt dann noch mal das Selbstvertrauen, und du schießt auf einmal aus Situationen, wo du vielleicht sonst einen Pass spielen würdest. Das spielt schon eine Rolle.
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Als der dritte Treffer von Ihnen fiel, hatten Sie da sofort auf dem Schirm, dass Ihnen gerade der erste Hattrick in Ihrer DEL-Karriere gelungen ist?
Ja klar. Das war mir kurz danach sofort bewusst. An drei Tore in einem Spiel kannst du dich als Eishockeyprofi in jedem Fall erinnern. Aus diesem Grund wusste ich genau, dass ich das noch nie geschafft hatte. Ich glaube, das ist vergleichbar mit einem Torhüter. Der weiß auch, wann er seinen ersten Shutout hatte.
Normalerweise wird in so einem Fall immer der Puck von einem Mitspieler geschnappt und als Erinnerung überreicht. Was ist mit dem Puck in Augsburg passiert?
Ich weiß es nicht. Bis jetzt hat mir keiner einen Puck gegeben. Ich glaube auch, dass die neuen Pucks mit dem integrierten Chip nicht so einfach mitgenommen werden dürfen. Aber das macht nichts. Viel wichtiger als der Puck sind die Erinnerungen daran, die in meinem Kopf bleiben.
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Gab es viele Reaktionen nach dem Hattrick? Wer hat Ihnen als erstes gratuliert?
Die ersten Glückwünsche kamen natürlich von meinen Mannschaftskameraden. Besonders habe ich mich gefreut, dass meine Eltern in Augsburg im Stadion waren. Von ihnen wurde ich nach Spielende beglückwünscht. Ich habe aber auch viele Nachrichten auf dem Handy gehabt, von Freunden und ehemaligen Mitspielern, zu denen ich nach wie vor einen guten Draht habe. Die ersten kamen unter anderem von Berlins Kai Wissmann und Tim Brunnhuber aus Straubing.
Mit Blick auf den kommenden, schweren Spielplan der Roosters: Worauf kommt es in den kommenden Partien bis Anfang Dezember an?
Es geht darum, unsere Leistung wie gegen Köln oder Augsburg über die volle Spielzeit zu bringen. Dazu müssen wir die Fehlerquote im eigenen Drittel verringern und häufiger und schneller für Befreiung sorgen, um uns Luft zu verschaffen. Im Angriff müssen wir mehr Betrieb vor dem gegnerischen Tor machen, indem wir größeren Druck aufbauen, mehr schießen und so Chancen kreieren. Das müssen wir allerdings in jedem Spiel machen und nicht nur ab und zu, so wie bislang.